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"Wir haben die Kontrolle zurückerlangt"

Von Barbara Eidenberger und Wolfgang Braun, 28. November 2020, 00:05 Uhr

"Wir haben die ...

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview über den Corona-Massentest
LINZ. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview über den Corona-Massentest.

LINZ. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview über den Corona-Massentest.

Vergangene Woche hat Südtirol Corona-Massentests durchgeführt, 360.000 Personen haben mitgemacht. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) spricht im Interview über Herausforderung und Nutzen der Massentests.

OÖNachrichten: Wann ist die Idee entstanden, in Südtirol Corona-Massentests durchzuführen – und wie lange brauchte man für die Vorbereitung?

Arno Kompatscher: Sobald die Antigen-Schnelltests international bzw. in Italien anerkannt waren, haben wir Testmaterial geordert und uns darangemacht, das zu organisieren. Am Ende war das sehr kurzfristig. Wir hatten zehn Tage zur Vorbereitung, weil wir das jetzt unbedingt machen wollten, nachdem wir schon drei Wochen Lockdown hatten. Jetzt war der Zeitpunkt sinnvoll, um zu testen und asymptomatisch Infizierte festzustellen und so wieder einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu gewinnen.

Arno Kompatscher
Arno Kompatscher: „Wir können die Infektionsketten in großem Ausmaß unterbrechen.“ Bild: APA

War es eine Mammutaufgabe?

Natürlich war es eine große Herausforderung. Insgesamt war ein Heer von Hauptamtlichen und ein noch größeres von Freiwilligen im Einsatz. Allein an Ärzten und Pflegepersonal waren in diesen drei Tagen knapp 1000 Personen dabei, dazu 5000 von den Feuerwehren und Hunderte von Mitgliedern der Rettungsorganisationen und der Gemeinden.

Bei uns gibt es auch Zweifler an dieser Strategie, weil man bei Corona-Schnelltests einen gewissen Prozentsatz an falschen Ergebnissen einberechnen muss.

Wenn man das von vornherein weiß, kann man damit umgehen. Hier braucht es Transparenz und klare Information.

Wie geht es weiter? Ist noch ein Massentest geplant?

Derzeit nicht, wir beobachten die Daten und führen Screenings in bestimmten Gruppen durch, an den Schulen, in größeren Betrieben bzw. in jenen Gemeinden, wo es ein erhöhtes Infektionsgeschehen gegeben hat. Zudem haben wir jetzt eine schnelle Einsatzgruppe, mit der wir bei neuen Infektionsherden drei-, vier- oder fünfhundert Tests innerhalb von wenigen Stunden machen können, um Infizierte schnell zu isolieren.

Das Video-Interview in voller Länge:

Wie viel hat der Massentest gekostet – stehen Aufwand und Nutzen in Relation?

Wir haben noch keine Endabrechnung der Kosten, die Schätzungen liegen bei rund 3,5 Millionen Euro. Das ist ein Betrag, der sich rechtfertigen lässt angesichts der Vorteile, die diese Tests gebracht haben. Es ist gelungen, mehr als die Hälfte der asymptomatisch Infizierten zu isolieren, wir können die Infektionsketten in großem Ausmaß unterbrechen. Wir haben die Kontrolle zurückerlangt. Jetzt ist das Nachverfolgen des Infektionsgeschehens, das Contact-Tracing, wieder machbar. Einige Zeit hatten wir so viele Infektionen, dass das nicht mehr möglich war.

Wird es jetzt auch Lockerungen bei den Einschränkungen geben?

Wir müssen die Daten beobachten. Die Hospitalisierung ist deutlich gesunken, wir sehen eine Stabilisierung auf den Intensivstationen und erwarten Effekte durch die Massentests. Auf Grundlage dieser Prognosen wird es einige Lockerungen geben. Ab Montag öffnet der Handel wieder, und es gibt Präsenzunterricht in den Mittelschulen. Aber es gibt immer noch Einschränkungen: Feste und Veranstaltungen bleiben verboten.

Im Frühjahr war Italien stark betroffen. Wie ist die Lage jetzt?

Um es mit unserem Gesundheitsminister zu sagen: Wir bezahlen jetzt die Rechnung für den Sommer. Allein in Südtirol hatten wir im August so viele Nächtigungen wie noch nie zuvor. Es gab viel Bewegung und Sorglosigkeit. Entsprechend hoch sind die Infektionszahlen. Wir sind trotz besserer Organisation und mehr Betten wieder an Grenzen gestoßen und mussten Lockdown-Maßnahmen setzen. Die zeigen langsam Wirkung. Wir hoffen, das durch die Massentests zu beschleunigen.

Wie ist die Stimmung in Italien? In Österreich gibt es viele Bürger, die Covid-19 mit der Grippe vergleichen und die Maßnahmen für übertrieben halten.

Die gibt es auch in Italien, aber ich glaube, es sind weniger, weil wir noch die Bilder aus dem Frühjahr in Erinnerung haben, als etwa in Bergamo das Militär die Särge stapeln musste. Natürlich sind viele Corona-müde. Es wird immer schwieriger, die Motivation für die Maßnahmen aufrechtzuerhalten. Umso mehr freut uns die hohe Teilnahme bei den Massentests. Es war ein Projekt, bei dem die Menschen endlich das Gefühl hatten, aktiv etwas gegen die Pandemie tun zu können.

Südtirol ist eine Wintersportregion. Derzeit wird in Europa über Skiurlaubsverbote diskutiert. Wie stehen Sie dazu?

Unsere Regierung sieht weniger das Skilaufen an sich, sondern die Feiern im Hotel zu Weihnachten und Silvester als Problem. Eine Überlegung ist, die Skisaison erst nach den Feiertagen zu starten. Das wäre ein harter Schlag für Südtirol, und es müsste finanziellen Ausgleich geben. Die Hoffnung ist, dass sich das Infektionsgeschehen derart beruhigt, dass man so früh wie möglich beginnen kann.

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24  Kommentare
24  Kommentare
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europa04 (21.652 Kommentare)
am 28.11.2020 13:16

Die Köstingerin sagt, beim Schifahren steckt sich kaum jemand an.
Das mag so stimmen. Deshalb Schifahren erlauben, aber die Lifte und Gondeln bleiben gesperrt.
Hinauftreten so wie früher! Das ist doch viel gesünder und dadurch sind wenige Menschen auf der Piste. Gefahr der Ansteckung gebannt!!!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.419 Kommentare)
am 28.11.2020 21:18

Vor allem: Schihütten und andere Apres-Ski-Infektionshöllen zu!

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danube (9.663 Kommentare)
am 28.11.2020 12:33

So ein Massentest hat bestimmt seine Vorteile, vor allem für die Hersteller der Tests. Die Övp bekommt hoffentlich einiges davon via Spenden zurück, de stessen si daunn gsund aun dem Virus.

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AlleMenschenSindGleich (2.837 Kommentare)
am 28.11.2020 10:24

Schön noch schnell ein solcher Artikel um die Bevölkerung massentestwillig zu machen.

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weinberg93 (16.364 Kommentare)
am 28.11.2020 12:58

Niemand zwingt dich, daran teilzunehmen.

Es würde schon genügen wenn du wenigstens die Abstandsregeln sowie die Bestimmungen zu Mund-Nasenschutz und Ausgangsbeschränkungen einhalten würdest!

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hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 28.11.2020 18:14

Echt putzig Weini!👍🤣
Chapeau für so viel Gehirnwäsche!

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 28.11.2020 09:36

Jetzt kommt eh die Windelpflicht!

https://www.ruhr24.de/service/corona-pupsen-anzeichen-ansteckend-ansteckungsgefahr-infektion-coronavirus-test-symptome-90104400.html

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 28.11.2020 09:38

Beim Namen "ruhr24" wundert es mich nicht, dass Scheixxe rauskommt.

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danube (9.663 Kommentare)
am 28.11.2020 12:37

... genialer Artikel, MAJASIRDI. Das ist wieder einer dieser nassen Waschlappen.

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DrWatts (1.079 Kommentare)
am 28.11.2020 08:34

Um die Gondeln zu füllen ist anscheinend jedes Mittel recht. Sogar die Polizei muss nun Schifahren. Den Handel runiert man zu Gunsten von Amazon & Co.

Was ist eigentlich aus der kostenlosen Impfung gegen Grippe für die Lehrer geworden?

Hofentlich werden es die Helden den elitären Politikern recht machen können.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 28.11.2020 08:33

Nach einem Rekordsommer gleich von einem finanziellen Ausgleich zu sprechen, wenn die Skisaison nicht starten kann, ist doch wirklich wieder typisch politischer Populismus.
Noch nicht begriffen, dass wir nicht in einem Wellenbad von Fun und Lockdown leben wollen. Ein Großteil der Bürger will vernünftiges Handeln jetzt und ist danach bereit, den wirtschaftlichen Schaden wieder auszugleichen. Aber unter der Bedingung, dass unser Schaden jetzt auch begrenzt bleibt. Der gesundheitliche!

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handycaps (2.157 Kommentare)
am 28.11.2020 07:37

Was will uns die POLITIK weismachen: Antigen-Massentests sind ein probates Mittel um asymptomatisch Infizierte herauszufiltern und zu isolieren.

Wie ist die Meinung der EXPERTEN: Antigentests sind aktuell nur zugelassen bei Menschen mit Symptomen, da eine hohe Viruslast im Abstrich notwendig ist, um ein positives Testergebnis zu erhhalten. Ob die Tests auch bei Menschen ohne Symptomen anschlagen, ist weitgehend unbekannt! So der Infektiologe Günter Weiss, Direktor der Uniklinik für Innere Medizin in Innsbruck.

Jeder möge sich selbst seine Meinung bilden!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 28.11.2020 08:40

Wir haben schon zuviele Möchtegernexperten. Einzelmeinung wird gegen Einzelmeinung ausgespielt. Jeder, der sich nicht anmaßt, Experte zu sein, sollte lieber das Infektionsgeschehen beobachten und daraus seine Schlüsse ziehen nach menschlichen und sachlichen Kriterien.
Jeder, der täglich viele Kontakte hat, sollte sich trotz eventuellem falschen Ergebnis doch testen lassen. So könnten sicher viele gefunden werden, die nicht mehr sorglos in der Öffentlichkeit herumlaufen sollten. Das wären die der Wirtschaft und der Gesundheit der anderen Menschen schuldig. Gerade wir in Oberösterreich haben höchsten Handlungsbedarf um die Lage mehr unter Kontrolle zu bekommen.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 28.11.2020 09:33

Sehr gut zusammengefasst!

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handycaps (2.157 Kommentare)
am 28.11.2020 12:41

Gerne erweitere ich die Liste der Möchtegernexperten und Einzelmeinungen um:

- Dr. Stefan Meusburger, medizinischer Geschäftsführer im Ordensklinikum Linz und im Krisenstab des Landes OÖ für Tests zuständig, der meint: PCR- und Antigen-Tests sind nicht für Menschen ohne Symptome ausgelegt!

https://www.nachrichten.at/politik/landespolitik/teststratege-verteidigt-sonderweg-oberoesterreichs;art383,3326251

- Univ.Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Epidemiologe der Donau-Universität Krems: wies im Ö1-Mittagsjournal auf das Problem falsch positiver Antigen-Schnelltests hin: Bei geschätzten rund fünf Millionen Tests österreichweit könnten rund 150.000 falsch positive Ergebnisse herauskommen. Man müsse daher "sehr genau abwägen, ob das wirklich Sinn macht", so der Wissenschafter, der Massentestungen in der Gesamtbevölkerung skeptisch gegenübersteht.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 28.11.2020 15:40

Lauter Nazi Rechte Volksgesundheitsschädlinge Covidioten Aluhutträger

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 28.11.2020 07:13

ja, Politiker muss man sein, dann darf man einen Blödsinn ungestraft schönreden!

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Mike087 (338 Kommentare)
am 28.11.2020 07:08

Ne Ernsthafte Frage...

Was bringt so ein Massen Test eigentlich?

Ich meine klar werden dadurch sicherlich einige postive Fälle entdeckt und in Quarantäne geschickt und sind somit "keine Gefahr" mehr für andere.

Aber wenn jetzt geschätzt Mal das halbe Land testen geht und die andere nicht,werden von mir aus 20.000 postive fâlle entdeckt. Wie genau die Tests sind lassen wir jetzt einfach in den Raum gestellt.

Aber nach dem die andere Hälfte nicht testen geht sind ja hier Mal angenommen auch 20.000 positive.
Diese stecken ja jeden Tag wieder andere an.
Was allerdings die offiziell positiven ja auch machen.Bzw. Vor der Testung gemacht haben .
Das macht ja dann das Contact Tracing zu einer Mammut Aufgabe , was wie ich es im eigenen Freundeskreis erlebt habe, im August schon sehr schleppend funktioniert hatt
Wo die Zahlen und somit das Tracing bei weiten nicht so hoch war wie jetzt.

Ist ja dann als würde ich kurz das Bremspedal antippen.

Korrigiert mich gerne bzw. Erklärt es mir bit

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lentio (2.771 Kommentare)
am 28.11.2020 06:12

Um einige positive Fälle herauszupicken, taugt der Test schon einigermaßen. Wir müssen sehen, ob der, im Voraus bezahlte, PR-Journalismus der Medien bereits ausreicht, um die Akzeptanz in der Lehrerschaft/Bevölkerung zu erhöhen...

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 28.11.2020 01:02

Gut, bei ungefähr 32000 Massentests von ca 500000 Einwohner in Südtirol wurden 1,3 % der Bevölkerung positiv - falls der fehleranfällige Test überhaupt stimmt - festgestellt!

Siehe in Österreich zuletzt Eberhartinger. Test 1 positiv, Test 2 Tag danach negativ!

Slowakei stellte 2. Massentestung zurück! Das bringt nichts! Ausser Kosten für Steuerzahler nichts gewesen.

In Österreich wird es ebenso sein. Teilnehmer an dem Nonsenseprojekt Massentestung 1 - bei 2 ist Rate sicher noch bedeutend weniger - werden max 50% der österreichischen Hauptwohnsitzler sein. Ich kenne niemanden inkl mir, der daran teilnehmen wird, ebensowenig bei Impfungen, selbst wenn Massnahmen a la Kim Jong Un drohen würde. Da nagt man lieber am Hungertuch, als diesen Hype zu unterstützen!

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 28.11.2020 01:04

Sorry, Fehlerteufel schlich sich ein. 320000 Massentests!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 28.11.2020 20:26

"Wir haben die Kontrolle zurückerlangt"
Was für ein typischer Poitikerquatsch.
So als ob man dieses Virus "kontrollieren" könnte.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 28.11.2020 09:37

"Slowakei stellte 2. Massentestung zurück!"

Verschoben, weil die Infektionszahlen noch zu hoch sind.
Aus ähnlichen Gründen hat man in DE den Lockdown bis Anfang Jänner verlängert.

Warum sollte es bei uns - trotz höherer Infektionszahlen - schneller oder früher gehen?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 28.11.2020 15:43

Geht eh bis 31 Jänner
Drum macht ers ja der hl Basti um unser Geld damit er dann zusätzlich 210 000 000 € für Lobeshymnen ausgebem kann

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