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Auch neues Ergebnis seltsam: SPÖ zählt nach Wahlchaos nochmal aus

Von nachrichten.at/luc/apa, 06. Juni 2023, 07:44 Uhr
Die Leiterin der SPÖ-Wahlkommission Michaela Grubesa bei der eilig einberufenen Pressekonferenz. Bild: GEORG HOCHMUTH (APA)

WIEN. Die Vorsitz-Wahl in der SPÖ geht in die nächste Runde. Seltsam am neuen Ergebnis war, dass plötzlich jede der beiden Seiten eine Stimme mehr hatte als noch am Parteitag, während die Zahl der ungültigen Stimmen gleich blieb.

Nachdem sich das Ergebnis vom Parteitag bei einer Überprüfung am Montag zu Gunsten von Andreas Babler gedreht hat, wird am Dienstag von der zuständigen Wahlkommission zur Sicherheit noch einmal ausgezählt. Das hat Babler selbst angeregt. "Denn es ist wichtig, dass in dieser Situation keine Fragezeichen bleiben – ich erwarte mir Klarheit und Transparenz", sagte der Traiskirchner Bürgermeister. Davor will er sich nicht als neuer Vorsitzender feiern lassen.

Am Parteitag war noch Hans Peter Doskozil mit 53 Prozent zum Sieger erklärt worden. Doch fehlte im offiziellen Ergebnis eine Stimme. Nach der wurde am Montag geforscht und dabei gleich der Fehler entdeckt, dass Doskozils und Bablers Stimmen jeweils falsch zugeordnet wurden.

Seltsam am neuen Ergebnis war, dass plötzlich jede der beiden Seiten eine Stimme mehr hatte als noch am Parteitag, während die Zahl der ungültigen Stimmen gleich blieb. Dabei hatte die Leiterin der Wahlkommission Michaela Grubesa bei einer Pressekonferenz am Nachmittag noch gemeint, dass die ursprünglich verloren gegangene Stimme eine ungültige gewesen sei.

All das sollte sich am Dienstag klären.

Babler erfuhr gegen 15 Uhr von der Panne

Ihn habe nach 15 Uhr die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, kontaktiert, um ihm mitzuteilen, dass bei der Auszählung der Delegiertenstimmen die Zuordnung falsch gewesen sei. So schilderte Andreas Babler gestern am späten Nachmittag in einem kurzen Statement aus dem SP-Parlamentsklub jene Ereignisse, die ihn aller Voraussicht nach doch zum neuen Bundesparteivorsitzenden gemacht haben.

Sollte das Ergebnis stimmen, "dann werde ich das Amt und die Verantwortung annehmen", stellte Babler klar. Davon abgesehen wolle er sich für das Bild, das "Teile unseres Apparats in den vergangenen Wochen abgegeben haben, aus tiefstem Herzen entschuldigen". Das sei durch nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen und tue ihm "nicht nur für Hans Peter Doskozil, sondern für die ganze Bewegung leid".

Danach gab sich der wohl neue Parteichef kämpferisch: Er werde "am völligen Comeback der Sozialdemokratie arbeiten". An die Mitglieder appellierte er, jetzt nicht auszutreten, sondern zu bleiben und dabei zu helfen, dass "wir der SPÖ ihre Würde wiedergeben" könnten. Über mögliche Personalentscheidungen und das weitere Vorgehen wollte Babler "zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Fragen beantworten".

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Zuspruch aus Wien

Mit Michael Ludwig stellte sich ein Doskozil-Gegner, dem diese Wendung eine persönliche Niederlage erspart haben dürfte, als einer der ersten Gratulanten ein. Der Wiener Bürgermeister lobte Babler auf Twitter als "engagierten, dynamischen Sozialdemokraten", der als neuer Parteivorsitzender "unsere volle Unterstützung" habe.

"Das ist unglaublich!", befand Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SP), der Babler ebenfalls "volle Unterstützung und Loyalität" zusicherte.

Mit Sven Hergovich aus Bablers Heimatbundesland Niederösterreich und David Egger (Salzburg) gab es auch Zuspruch von zwei deklarierten Doskozil-Förderern. Daraus mache er gar kein Hehl, sagte Egger: Aber: "Andreas Babler hat mit einer mitreißenden Rede den Parteitag überzeugt und eine Wende herbeigeführt. Dafür gebührt ihm Respekt." Auch Hergovich war wie fast alle roten Granden in der vielleicht peinlichsten Stunde der Parteigeschichte darum bemüht, an die "Geschlossenheit" zu appellieren. 

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