Die Zahl der Wahlberechtigten ist um 53.000 geschrumpft
WIEN. Neuer Rekord: Fast jede fünfte in Österreich lebende Person ab 16 darf mangels Staatsbürgerschaft nicht an der Wahl teilnehmen
Exakt 6.343.976 Menschen sind am 29. September (oder davor durch Wahlkarte) zur Stimmabgabe bei der Nationalratswahl berechtigt. Das sind um 52.836 weniger als bei der Nationalratswahl 2019, wie das Innenministerium gestern im Auftrag der Bundeswahlbehörde bekannt gab.
Am stärksten war der Rückgang an Wahlberechtigten in Wien mit minus 1,95 Prozent. Das sind 22.475 potenzielle Wählerinnen und Wähler weniger, womit die Bundeshauptstadt derzeit auf insgesamt 1.127.189 kommt. Ein Mehr von 0,23 Prozent (plus 2932 Wahlberechtigte) kann Niederösterreich verzeichnen, das mit 1.295.834 über das größte Wählerpotenzial verfügt. Nach Wien auf Platz drei liegt Oberösterreich – hier gibt es nach einem Rückgang von 0,61 Prozent (minus 6786) 1.097.650 Wahlberechtigte. Die endgültige Zahl der Wahlberechtigten steht am 27. September fest. Wählen dürfen Landsleute, die am Wahltag ihr 16. Lebensjahr vollendet haben.
Eine Ursache für den Rückgang ist der Rekordwert der in Österreich lebenden Menschen, die nicht aktiv wählen dürfen. Das gilt für fast jede fünfte in Österreich lebende Person. Rund 6,3 Millionen Wahlberechtigten stehen fast 1,5 Millionen Einwohner im Wahlalter gegenüber, die mangels österreichischer Staatsbürgerschaft nicht wählen können. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren.
2002 lag der Anteil der Nicht-Wahlberechtigten an der Gesamtbevölkerung im Wahlalter (damals 18 Jahre) gemäß einer Auswertung aus Daten der Statistik Austria noch bei 9 Prozent. Damals waren zum 1. Jänner von den insgesamt 6,4 Millionen Einwohnern im Wahlalter 560.000 nicht wahlberechtigt.
Die Rolle der EU-Bürger
Bei der Nationalratswahl 2019 lebten bereits 1,19 Millionen Menschen ab 16 ohne Wahlrecht in Österreich. Zum 1. Jänner dieses Jahres waren es 1,49 Millionen. Die Hälfte davon, rund 760.000, sind Staatsbürger aus anderen EU-Ländern. Sie alle gehören nicht zu den rund 6,3 Millionen Wahlberechtigten für die heurige Nationalratswahl. An der EU-Wahl im Juni durfte diese Gruppe teilnehmen.
Von der Möglichkeit, in Österreich zu wählen, indem sie sich rechtzeitig in die Europa-Wählerevidenz eintrugen, machten 45.160 Gebrauch.
zweischneidiges Schwert: Wo ist mein Lebensmittelpunkt und warum habe ich die dortige Staatsbürerschaft nicht?
Wenn ich zurück in mein Herkunftsland möchte und eben nicht in Ö verweilen will, dann steht mir auch nicht zu, über die langfristige Entwicklung eines Landes mitzuentscheiden.
EU-Bürger dürfen bei der Gemeinde wählen, jedoch nicht bei Land und Bund.
Beim Land wäre ich hier für EU-Bürger dafür, die hier leben und arbeiten, wenn sie einen gewissen Zeiraum J in B-Land aktiv waren, da sie auch hier Steuern und somit Sozialabgaben leisten.
Auch sollte man die Erlangung der Staatsbürgerschaft für diese Personengruppe überdenken, die als EU-Bürger lange in diesem Land leben und arbeiten.
Wir leben in einem vereinten Europa in globalisierten Zeiten mit Problemen und Themen, die nur in der Gemeinschaft gelöst werden können. Hier braucht es ein Nähr und nicht ein Ausgrenze.
Ein Adaptierung der Staatsbürgerschaft wäre ein solches Zeichen.
naja...
wenn ich hier die 4 vorherigen Kommentare so studiere komme ich zu dem Schluss dass zumindest die Hälfte Migrationshintergrund hat. So gesehen wären das 50% oder die Hälfte der Wahlberechtigten. Oben im Artikel steht geschrieben dass 19%, also fast ein Fünftel nicht wahlberechtigt ist. Was sagt uns das?
Österreich ist wohl zu attraktiv um hier Land zu fassen und offenbar scheint es egal ob man sich nach dem Löffel der einen nährt richtet oder nicht. So gesehen muss man als "Ureinwohner" froh sein dass ein Fünftel nicht wahlberechtigt ist; nicht auszudenken wohin das führen würde wenn die noch Mitspracherecht hätten. Immerhin haben wir (eig. unsere Vorfahren) Jahrzehnte daran gearbeitet dass es uns so gut geht wie es heute ist!! Andere Mentalitäten vertreten andere Ansichten.
Ein Blick auf Wien sagt mir das trojanische Pferd ist schon eingezogen...
und irgendjemand muss ja die wachsende Menge der alten Eingeborenen nun auch pflegen
Ein Großteil hat kein Interesse an einer Ö-Staatsbürgerschaft, weil sie die vom Herkunftsland verlieren würden.
Gut, daß die Volkspartei dafür sorgt, daß nur Österreichische-Staatsbürger wählen dürfen.
In wie fern sorgt die ÖVP dafür?
Ich darf in Bosnien , im Land von Alma auch nicht wählen , und in den USA wäre auch kein eingebürgter Halbrusse Präsident
Fr. Zadic ist österreichische Staatsbürgerin - auch wenn das dem blaunen Speil nicht passt....
Auch wenn man seit Jahrzehnten in Österreich den Hauptwohnsitz (Arbeit, Lebensmittelpunkt) hat, darf man nicht an jeder Wahl teilnehmen, solange man nicht die Österreichische Staatsbürgerschaft annimmt.
Letzteres kostet viel Geld und Nerven, letztendlich wird man dabei auch noch gedemütigt und beleidigt.
Auch als deutschsprachiger Akademiker. Aber Hauptsache, man gendert jeden Schmarrn.
Aha, gedemütigt und beleidigt. Haben Sie da Erfahrung? Oder woher stammt dieses detaillierte Wissen?