Chaos in Grazer FPÖ: Geheimes Protokoll aufgetaucht
GRAZ. Der Finanzskandal und seine Folgen könnten sich auch auf den steirischen FP-Chef Kunasek auswirken.
In der Grazer FPÖ nehmen die Turbulenzen kein Ende. Seit einem Jahr kommt die Stadtpartei nicht zur Ruhe. Damals zeigte sich der langjährige FP-Klubdirektor der Stadtpartei selbst an und überwies 700.000 Euro als Wiedergutmachung für veruntreute Klubgelder. Kurz danach trat auch der Grazer FP-Vizebürgermeister Mario Eustacchio zurück, er soll Zahlungen empfangen haben.
Alexis Pascuttini übernahm in der Folge die Stadtpartei, Claudia Schönbacher wurde FP-Klubobfrau im Gemeinderat. Sie bemühten sich um Aufklärung in der Causa, doch die Staatsanwaltschaft kam nur schleppend voran. Die beiden fanden schließlich Hinweise, wonach FP-Gemeinderat Roland Lohr in den Finanzskandal involviert sei. Kurzerhand schlossen sie ihn aus dem FP-Klub aus.
Daraufhin gingen die Querelen weiter. In der Partei gab es maßgebliche Stimmen, die forderten, dass der Ausschluss von Lohr zurückgenommen werde. Pascuttini und Schönbacher beugten sich nicht und wurden vom steirischen FP-Chef Mario Kunasek aus der Partei ausgeschlossen. "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", sagte Kunasek.
Gemeinsam mit zwei weiteren Gemeinderäten gründeten Pascuttini und Schönbacher den (Korruptions-)Freien Gemeinderatsklub, der FPÖ gehören sie nicht an. Verblieben ist nur ein einziger Blauer im Grazer Gemeinderat. Mehrere FP-Mitarbeiter traten am Dienstag ebenfalls aus der FPÖ aus. Sie machen Kunasek sowie FP-Chef Herbert Kickl für die Situation verantwortlich.
Nun tauchte ein geheimes Sitzungsprotokoll vom 12. September auf. Pascuttini soll dabei Lohr gesagt haben, Unterlagen an die Finanzpolizei übergeben zu wollen. Lohr soll daraufhin angedeutet haben, dass auch die Landespartei in den Finanzskandal involviert sei. Kunasek dementierte umgehend.
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Die Liederbücherl dürften ausgegangen sein!
Typisch blaue Reaktion. Augen und Ohren zuhalten und Lalalala singen. Aber auch Realitätsleugnung ändert nichts daran, dass die FPÖ Graz de facto nicht mehr existiert. Aus eigenem Verschulden!
Wen wundert es noch, dass unter türkis-blau die Korruption fröhliche Urstände gefeiert hat!
Geld macht glücklich....
Pascuttini, Eustacchio, Kunasek - lauter nicht Autochthone in der sozialen Heimatpartei...
Oder auch: Lauter Auslenda bei den Möchtegern-Germanen. Lang hats gedauert bis die OÖN zu diesem FPÖ-Skandal etwas berichtet. Sehr lang.