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Ärztedichte: Spitzenplatz mit vielen Schönheitsfehlern

Von OÖN-Politik, 08. November 2019, 00:04 Uhr
OECD-Studie: In Österreich kommen 5,2 Ärzte auf 1000 Eínwohner. Bild: OÖN

WIEN/LINZ. OECD-Vergleich: Viele Ärzte und Med-Absolventen in Österreich.

Im Spitzenfeld bei der Ärztedichte und bei den Absolventen eines Medizinstudiums: Eigentlich wäre das Ergebnis der aktuellen OECD-Vergleichsstudie „Gesundheit auf einen Blick“ für Österreichs Gesundheitssystem durchaus erfreulich. Doch die Spitzenplätze, die die OECD – die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 36 Mitgliedsstaaten – für Österreich ausweist, haben auch einige Schönheitsfehler.

Im OECD-Vergleich kommen in Österreich im Schnitt 5,2 aktive Ärzte auf 1000 Einwohner. Das ist Platz zwei hinter Griechenland (6,1) und weit über dem OECD-Schnitt von 3,5. Unsere Nachbarländer Schweiz und Deutschland kommen auf durchschnittlich jeweils 4,3 Ärzte pro 1000 Einwohner (siehe Grafik). Ähnlich positiv sind die Zahlen bei den Absolventen eines Medizin-Studiums.

Wie passen diese Spitzenplätze mit den vielen Warnungen vor einem Ärztemangel in Österreich zusammen? Die Ärztekammer sieht vor allem Unschärfen in der Erfassung der Zahlen durch die OECD. Laut Oberösterreichs Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser melde Österreich nämlich auch die noch in Ausbildung befindlichen Turnusärzte, während andere OECD-Staaten nur fertig ausgebildete Mediziner für die Statistik nennen. Bundes-Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres verwies auf die Statistik der Ärztekammer, die mit Jahresende 2018 bundesweit 46.337 Ärzte ausweist. Rechnet man dies in Vollzeitäquivalente um, kommt die Kammer auf nur 39.110. Lasse man dann noch die Turnusärzte weg (8085, in Vollzeitäquivalenten 7382), finde man sich im OECD-Mittelfeld, so Szekeres.

Ein Verteilungsproblem

In Österreich gebe es jedenfalls ein Verteilungsproblem: „Die Jungen wollen nicht aufs Land“, sagt Szekeres. Hinzu komme, dass auch vier von zehn Absolventen des Medizinstudiums nicht in Österreich blieben. Einfach die Zahl der Studienplätze zu erhöhen, sei daher nicht die richtige Lösung. Ein Grund für dieses Verteilungsproblem ist auch die hohe Spitalslastigkeit des österreichischen Systems: Mit 7,4 Spitalsbetten pro 1000 Einwohner liegen wir deutlich über dem OECD-Schnitt von 4,7.

Der Anteil der Gesundheitsausgaben in Österreich liegt bei 10,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Spitzenreiter sind die USA (16,9 Prozent), der OECD-Schnitt liegt bei 8,8 Prozent.
Unterversorgt ist Österreich mit Pflegepersonal: Pro 100.000 Einwohner werden jährlich im Schnitt 34,5 Pflegekräfte ausgebildet. Das ist weniger als im OECD-Schnitt (43,6) und klar weniger als in Deutschland (54,5) und beim OECD-Spitzenreiter Schweiz (100,9).

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10  Kommentare
10  Kommentare
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mb_ak (126 Kommentare)
am 08.11.2019 20:27

Mit 7,4 Spitalsbetten pro 1000 Einwohner liegen wir deutlich über dem OECD-Schnitt von 4,7.

Unterversorgt ist Österreich mit Pflegepersonal: Pro 100.000 Einwohner werden jährlich im Schnitt 34,5 Pflegekräfte ausgebildet. Das ist weniger als im OECD-Schnitt (43,6)

Macht im Schnitt also weniger Pflegekräfte für mehr Betten als im OECD-Schnitt.

Wann wird da endlich mal was getan?

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 08.11.2019 21:06

OECD Schnitt ist eine Marke, die kein Österreicher haben möchte.

Staaten, die auch zur OECD gehören: Chile, Estland, Griechenland, Lettland, Litauen, Mexico, Polen, Türkei, Ungarn.......

Wer von euch möchte dort in ein Krankenhaus? Sollten wir uns nicht an den Ländern Westeuropas orientieren?

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 08.11.2019 22:53

Ergänzungsfrage :
wieviele der
( ohnehin schon zahlenmäßig
zu wenig ausgebildeten )
Pflegekräfte bleiben
von der Ausbildung bis zur Pension
in dem Beruf ?

Rechenaufgabe :
wieviele Pflegekräfte fehlen
wirklich, um Pflege im wahrsten
Sinne des Wortes
der Patientin/ dem Patienten
zukommen zu lassen ?

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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 08.11.2019 20:10

Ich kann mir vorstellen, dass zB Griechenland, Rumänien, Bulgarien und andere stark unterversorgte Staaten die EU-Statistik kräftig nach unten ziehen! Wollen unsere EU-Kapazunda womöglich dort hin, damit wir noch mehr Steuergelder in die EU Bürokratie buttern können, anstatt diese Mittel für unsere Gesundheit ausgeben zu können?

Die in der Bürokratie eingesetzten Ärzte müssten in der Statistik auch abgezogen werden!
Es gibt unter den Ärzten Pensionisten, Frauen ua die nur einige Stunden die Woche arbeiten, das ist wie diesmal von der Ärztekammer erwähnt nicht in der Statistik berücksichtigt und damit ist die Statistik wohl für den Hugo!

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schneit (202 Kommentare)
am 08.11.2019 19:30

Auch pensionierte Ärzte,die noch in der ÄK gemeldet sind, sollen dazugezählt werden.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 08.11.2019 19:03

Schönheitsfehler? Zynismus oder Schönfärberei.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.351 Kommentare)
am 08.11.2019 10:46

Wie schlimm wird die Statistik für Österreich erst, wenn man noch zwischen Kassenärzten und (für viele unerschwingliche) Wahlärzte unterschieden wird.

Eine (ältere) Zahnärztin im Linzer Stadtzentrum legt auch mit Jahresende ihren Kassenvertrag zurück und macht mit Privatordination weiter...

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 08.11.2019 22:45

Recht hat sie !

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amha (11.322 Kommentare)
am 08.11.2019 06:25

Die seriösen Staaten melden also die Anzahl der Ärzte an die OECD, und Österreich zählt die Lehrlinge dazu! Und dann wundern die Clowns sich, dass sie einen Spitzenplatz einnehmen, obwohl der Hut brennt. Die Kehrseite der Trickserei, könnte man sagen.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 08.11.2019 09:03

Was ist das für eine seltsame Statistik, bei der jeder selbst entscheidet, wer gemeldet wird und wer nicht? Lassen sich die Bedingungen nicht vereinheitlichen, wie es sich für jede ernstzunehmende Statistik gehört?

Abgesehen davon, sind Turnusärzte doch auch Ärzte die Patienten behandeln, oder nicht?

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