Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Insider: Trickste Doskozil bei den Eurofightern? 

Von nachrichten.at/apa, 09. Februar 2018, 13:18 Uhr
Bild: APA

WIEN/TOULOUSE. Die Kommission soll den Lebenszyklus der Abfangjäger für 40 anstelle von 30 Jahren angenommen haben. Die Entscheidung fiel letztlich auf die Anschaffung eines neuen Systems und gegen die Aufrüstung der Eurofighter. 

Der frühere Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat sich massiv für einen Ausstieg aus dem Eurofighter eingesetzt und dabei seine Argumentation auf einen Kommissionsbericht gestützt. Die Berechnungen in dem Bericht wurden laut einem Kommissionsmitglied allerdings auf Geheiß des Ministers zum Nachteil der Eurofighter erstellt.

Eurofighter wurden deutlich teurer dargestellt

Der Kern der Kritik: Der Lebenszyklus der Eurofighter wurde bei den Berechnungen auf 40 anstatt 30 Jahren angelegt. Das hat dazu geführt, dass die Betriebskosten für den Eurofighter verglichen mit anderen Luftverteidigungssystemen, deren Kosten nur für 30 Jahre berechnet wurden, deutlich höher ausfielen.

Aus dem Büro von Doskozil, der mittlerweile Finanzlandesrat im Burgenland ist, hieß es auf Anfrage, dass die Vorgabe für die Sonderkommission "von Beginn an klar war": Bis Ende Juni 2017 alle militärisch effektiven und betriebswirtschaftlichen Optionen zur Sicherstellung der Luftraumüberwachung der Republik Österreich zu untersuchen und ihre Empfehlungen bis Ende Juni diesen Jahres vorzulegen. Die Sonderkommission habe hervorragende Arbeit geleistet und zwei Varianten vorgeschlagen: eine mit Auf- und Umrüstung der Eurofighter und eine mit einem neuen System. "Die Entscheidung fiel auf die Anschaffung eines neues Systems, und das aus gutem Grund. Der Weiterbetrieb des EF ist mit so hohen militärischen und finanziellen Risiken verbunden, dass ein Weiterbetrieb aus meiner Sicht einfach nicht vertretbar ist."

Die ersten Eurofighter sind 2007 nach Österreich gekommen, die letzten landeten 2009 in Zeltweg. Sie sind auf eine Lebensdauer von 30 Jahren angelegt, also bis etwa 2040. Die von Doskozil eingesetzte Sonderkommission "Aktive Luftraumüberwachung" hatte die Aufgabe, verschiedene Modelle für die künftige Luftraumüberwachung zu berechnen. Die Experten haben zur Halbzeit ihrer Arbeit dem Minister die ersten Berechnungen vorgelegt, denen zufolge die Eurofighter "nicht so schlecht ausgestiegen sind", so der Insider.

Ordnete Doskozil Änderungen an?

Luftstreitkräfte-Chef Karl Gruber, der Kommissionsvorsitzender war, sei daraufhin zum Minister zitiert worden. Der Ressortchef habe angeordnet, dass die Berechnungen dahin gehend geändert werden, dass die Lebensdauer der EF bis 2049 verlängert wird. Das sind um zehn Jahre mehr als bei einem neuen System, das erst 2020 implementiert werden würde. Diese verlängerte Berechnung führt dazu, dass die ohnehin hohen Betriebskosten für die EF noch mehr ansteigen.

In der Kommission, in der neben Gruber auch ein Eurofighter-Pilot, Leute aus der Fliegerwerft und der Luftzeug-Abteilung sowie externe Experten aus der Schweiz saßen, habe das für Aufregung gesorgt, berichtete der Informant. Auf Druck mancher Kommissionsmitglieder seien in einem geheimen Bericht, der im Ministerium unter Verschluss gehalten werde, die vom Minister gewünschten Änderungen der Parameter festgehalten worden.

Keine verbindlichen Angaben zu den Gesamtkosten

Die Berechnungen der Kommission zur Luftraumüberwachung ergaben Einsparungen von bis zu zwei Milliarden Euro, wenn der Eurofighter-Betrieb eingestellt und ein neues System eingeführt werden würde.

Die angegebenen Kosten sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Die Kommission konnte keine verbindlichen Angaben zu den Gesamtkosten ermitteln, weil dies erst im Zuge eines konkreten Beschaffungsverfahrens möglich sei, heißt es im Bericht. Es gab deshalb nur ein "Kostenannäherungsmodell" zur Berechnung der Lebenszykluskosten (Investitionen, Betrieb, Ausbildung) von sechs Varianten, wenn man das jeweilige System 30 Jahre lang bis 2049 nutzt.

Bei der Variante, die Minister Doskozil präferierte, jene ohne Eurofighter und stattdessen einem neuen Abfangjäger-System, geht die Kommission von Einsparungen zwischen 88 Millionen und 2,3 Milliarden Euro aus. Bezogen ist dies auf den bisherigen Plan, die alten Saab 105 durch zehn neue "Advanced Jet Trainer" zu ersetzen und die Eurofighter so weiterzuführen wie bisher. Die zweite von der Kommission genannte Alternative - Eurofighter-Aufrüstung plus drei zusätzliche Doppelsitzer - könnte laut Bericht gegenüber der Referenzvariante um bis zu 399 Millionen Euro günstiger, aber auch bis zu 284 Millionen Euro teurer sein. Ein etwaiges Erlöspotenzial aus den Eurofightern ist bei den Kostenschätzungen noch nicht einkalkuliert.

Der Bericht zeigt einerseits, dass die Eurofighter im Betrieb sehr kostenintensive Abfangjäger sind und andererseits aber auch, dass der Deal des ehemaligen Verteidigungsministers Norbert Darabos (SPÖ), bei dem der Eurofighter ausgeweidet wurde, Nachrüstungen notwendig macht.

 

mehr aus Innenpolitik

Herbert Kickl in Linz: "Ich bin der Staatsfeind Nummer eins"

Die FPÖ am Urfahranermarkt: Wen Kickl in seiner Rede attackierte

Inseratencausa: ÖVP sieht FPÖ in "Sumpf aus Skandalen" versinken

SPÖ startet Petition gegen 41-Stunden-Woche

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 10.02.2018 13:28

Das ist das Gute an den Gutachten:
sie werden immer das gewünschte Ergebnis ergeben.

lädt ...
melden
antworten
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 09.02.2018 21:26

Offenbar eine dieser widerlichen, gekauften Verleumdung mit denen in letzter Zeit "saubere" Politik gemacht wird. Wozu wird sonst das Fragezeichen in der Schlagzeile verwendet ?

lädt ...
melden
antworten
Geronimo7 (385 Kommentare)
am 09.02.2018 20:38

Lebensdauer - Wie lange werden die Eurofighter Typhoon im Dienst der öst. Luftstreitkräfte stehen ?
Die Lebensdauer des Eurofighter Typhoons beträgt von den vier Herstellerländern definiert mindestens 25 Jahre oder mindestens 5.000 Flugstunden. Dem Zugrunde liegt ein durchschnittliches Flugprofil, welches von den Luftwaffen der Herstellerländer vor der Entwicklung definiert wurde. Die öst. Ausschreibung enthielt als Mindesterfordernis eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren und als Beilage ein Profil wie das Flugzeug im öst. Luftraumüberwachungsdienst Verwendung findet. Der Hersteller konnte die Lebensdauer von mindestens 30 Jahren Österreich vertraglich zusichern. http://eurofighter.airpower.at/faq.htm

lädt ...
melden
antworten
Malvenkind (503 Kommentare)
am 09.02.2018 19:14

Warum macht ein Minister so etwas (angeblich)?

Welche Interessen stehen da im Vordergrund?

lädt ...
melden
antworten
Commendatore (1.407 Kommentare)
am 09.02.2018 17:08

Die Tricks des Juden Silberstein haben die Genossen aber alle gut drauf.

lädt ...
melden
antworten
Strachelos (7.167 Kommentare)
am 10.02.2018 12:34

Antisemit - oder ?

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.02.2018 16:09

Der Kern der Kritik: Der Lebenszyklus der Eurofighter wurde bei den Berechnungen auf 40 anstatt 30 Jahren angelegt. Das hat dazu geführt, dass die Eurofighter bei der Gegenüberstellung mit anderen Luftverteidigungssystemen, deren Kosten nur für 30 Jahre berechnet wurden, als deutlich teuerer dargestellt wurden.
Muss es nicht gerade umgekehrt lauten?

lädt ...
melden
antworten
Fensterputzer (5.146 Kommentare)
am 09.02.2018 16:45

naja, wenn man Kosten für 30 Jahre Flugdauer und Wartung denen für 40 Jahre gegenüberstellt, welche werden höher sein?

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.02.2018 17:15

Was mache ich ab dem 31. Jahr?

lädt ...
melden
antworten
Fensterputzer (5.146 Kommentare)
am 09.02.2018 19:12

Koarl, warum soi i des wissen, wos du noch dein 31igstn Gebuatstog mochst, wennst es söba ned woaßt. zwinkern

lädt ...
melden
antworten
c.sainz (1.259 Kommentare)
am 09.02.2018 15:35

Darum glaube nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast zwinkern

lädt ...
melden
antworten
mynachrichten1 (15.443 Kommentare)
am 09.02.2018 15:07

Je schmieriger ein Terrain umso mehr Experten Klopapier verbraucht die Mannschaft und bleibt trotzdem braun angeschmiert.

Provisionsabfangjäger von A bis Z also vom Handerlaufhalten bis zum Hintern.

Intransparentes Papier eignet sich besonders für Papierflieger, aber nicht nur bei Abfangjägern,

dieses Prinzip gilt auch zum Abfangen andere Provisionen oder blos zum Verstecken abartiger persönlicher Animositäten.

lädt ...
melden
antworten
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 09.02.2018 15:02

" ......könnte laut Bericht gegenüber der Referenzvariante um bis zu 399 Millionen Euro günstiger, aber auch bis zu 284 Millionen Euro teurer sein. Ein etwaiges Erlöspotenzial aus den Eurofightern ist bei den Kostenschätzungen noch nicht einkalkuliert. "

Konjunktivus politicus : könnte , günstiger ,teurer nicht kalkuliert , hätte vielleicht.

.... und wieder eine reine Medienente, undiferenziertes Zahlengeschwurbel von den Systemmedien ungeprüft , unkritisch übernommen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 09.02.2018 14:06

Alle "guten" Militärminister fangen mit D an?

Fair wäre, wenn für die TCO (Total Cost Ownership) die tatsächlichen Lebenserwartungen hergenommen werden.
Die jetzigen Saabs sollten ja auch schon seit Jahrzent(en) ausgedient haben. Eine längere Nutzungsdauer würde zB. die Anschaffungskosten auf mehr Jahre verteilen und somit günstiger wirken.

Irgendwie schade, dass man den Herrn Fluginschinöööör Hofer nicht zum Absturzjägerexperten ernannt hat.

lädt ...
melden
antworten
Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.02.2018 17:20

Eine längere Nutzungsdauer würde zB. die Anschaffungskosten auf mehr Jahre verteilen und somit günstiger wirken. - das ist meine Art zurechnen. Sollten nicht die Wartungskosten überproportional steigen, ist die Rechnung mit 40 Jahren seriöser - finde ich.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen