Digitale Bildung soll schon in der Volksschule beginnen
WIEN. Unterrichtsministerin will digitale Grundbildung für alle Schüler.
Tablets sind an Österreichs Schulen ein Fremdkörper: Von den mehr als 6000 Schulen nehmen derzeit 94 (15 in Oberösterreich) am Projekt "Mobile Learning" teil. Dort sind mobile Leihgeräte Teil des Unterrichts. Immerhin mehr als 500 Schulen setzen digitale Medien als Teil der Schulentwicklung ein.
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SP) will die Schulen nun flächendeckend digitalisieren. Schüler sollen ab der Volksschule digitale Kompetenzen erlernen. All das ist Teil ihres Plans "Schule 4.0", den sie gestern präsentierte. In der Volksschule soll die Einführung in die digitale Welt noch spielerisch erfolgen, vor allem in der 3. und 4. Klasse ist eine Heranführung an Technik und Problemlösung geplant. Erworbene Kompetenzen sollen in einem Sammelpass dokumentiert werden.
Für Schüler an Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen plant Hammerschmid die Einführung einer Übung: Im Ausmaß von zwei bis vier Wochenstunden innerhalb von vier Jahren sollen dabei Informatik-Grundkenntnisse, Standard-Computerprogramme und der kritische Umgang mit sozialen Netzwerken und Medien im Internet vermittelt werden. Der Besuch dieser Übung soll verpflichtend sein, allerdings wird es keine Noten geben, so Hammerschmid.
Ein iPad für jeden Schüler
Zukunftsmusik ist der von Bundeskanzler Christian Kern (SP) angekündigte Plan, dass nach der Volksschule jedes Kind ein Tablet, nach der Unterstufe jeder Schüler einen Laptop für den Unterricht bekommt. Das sei "mittelfristiges Ziel", sagte Hammerschmid. Auch die Lehrer werden auf die neuen Herausforderungen vorbereitet: Bereits im Herbst startet ein Lehrgang, den alle Pädagogen spätestens drei Jahre nach Schuleintritt absolvieren müssen. Die Pädagogische Hochschule Oberösterreich ist Vorreiter und eröffnet schon Anfang Februar ein Bundeszentrum zur Förderung des digitalen Lernens.
Ebenfalls Teil der Digitalstrategie ist eine Breitbandoffensive an den Schulen. Derzeit ist nur an knapp einem Drittel aller Pflichtschulen W-LAN verfügbar, immerhin gibt es in drei Viertel der Klassen einen Internetzugang. An höheren Schulen ist jede zweite mit W-LAN-Zugang ausgestattet, in 96 Prozent der Klassenzimmer gibt es Internet.
Bis 2020 sollen alle Schulen über Breitbandnetz verfügen. 4,6 Millionen Euro sind vorerst von der Regierung für die Digitalisierung der Schulen reserviert.
In Oberösterreich begrüßte Bildungsreferent LH-Stv. Thomas Stelzer (VP) Hammerschmids Strategie. "Lange wurde darüber geredet, nun nehmen die Digitalisierungspläne an den Schulen konkrete Formen an", so Stelzer, der heute mit einer Delegation zu einer Studienreise nach London aufbricht, bei der es auch um digitalen Unterricht gehen wird.
Na dann wissen die Kids wenigstens wozu sie einen Daumen haben
Klar, schon in der Volksschule auch im Unterricht am Computer sitzen.
Ich finde es gut, dass bei uns in der Volksschule zwar Handys mitgenommen werden dürfen, aber sie müssen sowohl im Unterricht als auch in den Pausen in der Tasche bleiben.
So reden die Kinder wenigstens noch miteinander.
Fände es besser mehr Tage in der Natur (Schi fahren, Eislaufen, Rad fahren, Walderkundungstage,...) im Unterricht zu verankern.
Sonst dürfen wir uns wohl kaum wundern, dass wir nicht mehr miteinander reden und die Menschen immer dicker werden...
Was ist eigentlich mit den Lehrern ? Wie sollen Lehrer/innen
Informatik unterrichten wenn viele selbst keine Ahnung haben, wie sollen Lehrer/innen politische Bildung unterrichten wenn auch hier viele keine Ahnung haben ?
Wer das nicht glaubt der fühle bekannten Lehrer/innen
( besonders im Pflichtschulbereich ) einmal "auf den Zahn", da gibt es z. B. "politische Analphabeten" in Hülle und Fülle, bei der Informatik detto.