Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Sanders gewann Vorwahl der US-Demokraten in New Hampshire

Von Thomas Spang, 12. Februar 2020, 06:26 Uhr
Bernie Sanders
Bernie Sanders. Bild: APA

NEW HAMPSHIRE. In dem Kopf-an-Kopf-Rennen von New Hampshire hat sich der Revoluzzer Bernie Sanders gegen den Reformer Pete Buttigieg durchgesetzt. Die Demokraten rücken klar nach links.

Das Orakel von New Hampshire sagt einen demokratischen Sozialisten oder einen Wunderjungen aus der Provinz als Präsidentschaftskandidat der Demokraten voraus. Denn noch nie zuvor in der Geschichte der Vorwahlen hat die Partei jemanden auf den Schild gehoben, der hier nicht als erster oder zweiter über die Ziellinie ging. 

Der älteste Kandidat im Bewerberfeld, ist dabei besser positioniert als jüngste. Denn Bernie Sanders hat im Lager der Progressiven seine Konkurrentin Elizabeth Warren klar abgehängt. Der 38-jährige Pete Buttigieg geht im Lager der Moderaten dagegen einer ungewissen Zukunft entgegen.

Der Senator aus Vermont spürte zwar den Atem des  Bürgermeisters aus South Bend im Nacken, doch der schaffte es nicht an ihm vorbeizuziehen. Er konnte nicht so von dem Absturz Joe Bidens profitieren, wie er erhofft hätte. Vor allem den älteren Biden-Fans war Buttigieg zu jung oder zu schwul. 

Davon profitierte die Senatorin aus Minnesota, Amy Klobuchar, die sich als weniger riskante Herausforderin Donald Trumps empfahl. Dank einer starken Debatte vergangenen Freitag schlüpfte sie in die Rolle des “Dark Horse”, also der Überraschungs-Kandidatin. 

Doch im großen Lauf der Dinge wird ihr dritter Platz in New Hampshire nicht viel mehr als eine Fußnote sein. Klobuschar hat weder genügend Geld noch Organisation vor Ort, bis zum Super-Dienstag am 3.März in den 15 Bundesstaaten, darunter Kalifornien und Texas, ernsthaft zu konkurrieren. 

Aber sie bremst Buttigieg Fahrt an die Spitze der Moderaten effektiv aus. Seinen Beitrag dazu leistet auch Vizepräsident Biden, der nach seinem enttäuschenden vierten und fünften Platz in Iowa und New Hampshire die Chance verpasst hat, das Richtige für seine Partei zu tun.

“Onkel Joe” müsste jetzt mit großer Geste zurücktreten, sein Gewicht hinter den jungen Buttigieg werfen und sich als Mentor anbieten. Doch in der Wahlnacht wirkt er eher wie ein tragischer alter Mann, dem jemand sagen müsste, dass es vorbei ist. South Carolina wird ihn nicht retten.

Wie die Moderaten sich vor vier Jahren bei den Republikanern gegenseitig blockierten und damit Donald Trump den Weg ebneten, zeichnet sich nun dieselbe Dynamik bei den Demokraten ab. 

Der radikalste Kandidat profitiert dabei von dem Ego und der Uneinigkeit im Lager der Moderaten. Dieses wird sich am Super-Dienstag noch weiter aufsplittern, wenn Michael Bloomberg erstmals um dieselben Wähler buhlt. Der Milliardär wird damit nicht zum Retter der Demokraten, sondern zum Wahlhelfer des linken Sanders, der die Stimmen der Progressiven geschlossen hinter sich hat.  

  • Video: ORF-Korrespondent David Kriegleger meldet sich aus dem nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire, wo der US-Senator Bernie Sanders die Vorwahl der Demokraten gewonnen hat:

Egal wie sehr Pete Buttigieg und Amy Klobuchar ihren zweiten beziehungsweise dritten Platz bei den Vorwahlen in New Hampshire hochspielen, für beide gibt es keinen klaren Pfad zur Nominierung. Als Politiker aus weißen Staaten im Mittleren Westen fehlen ihnen die Netzwerke in die Latino- und Schwarzen-Gemeinden hinein, die nun in Nevada und South Carolina wichtig werden.

Der einzige Gewinner der Wahlnacht von New Hampshire heißt Bernie Sanders, der einen Politikwechsel verspricht. Er führt nun unbestritten den progressiven Flügel der Partei, während die Moderaten vielleicht noch über Monate um die Führung streiten. Seine Chance, Herausforderer Donald Trumps zu werden, sind dramatisch gestiegen. Der Präsident wird nun sehr bald mit seiner Roten-Socken-Kampagne gegen den Favoriten um die Nominierung der Demokraten beginnen. 

mehr aus Außenpolitik

Darf sich ein Präsident alles erlauben? Trumps Immunität vor Höchstgericht

Lösen Emotionen eines Machtmenschen Krise aus?

Frankreichs Präsident Macron fordert "glaubhafte" europäische Verteidigung

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Autor
Thomas Spang
US-Korrespondent
Thomas Spang

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

10  Kommentare
10  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jack_candy (7.858 Kommentare)
am 13.02.2020 19:20

Was lernen wir aus diesem Artikel?
Thomas Spang mag Bernie Sanders nicht.

lädt ...
melden
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 13.02.2020 14:18

Stellt doch diese stupide US-"Vorwahl"-Berichterstattung gänzlich ein!

lädt ...
melden
Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 12.02.2020 13:07

The grumpy old man beißt immer noch!
Wer erinnert sich an Walter Matteauh? Zusammen mit Jack Lemmon war das ein köstlich seltsames Paar.

lädt ...
melden
betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.02.2020 11:10

Bei den Demokraten wimmelt es geradezu von rollatorgestützten Zukunftshoffnungen.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 12.02.2020 12:23

im amerikanischen Verständnis sollte der Herausforderer des amtierenden "Präsidenten" im Altersvergleich auf Augenhöhe sein.

Puncto Kompetenz, Intelligenz und Menschlichkeit hängt ausnahmslos jeder der Gegenkandidaten den orangefarbenen Wutopa ab...

lädt ...
melden
xerxes (3.689 Kommentare)
am 12.02.2020 09:30

Trump braucht zu dem Chaos der Demokraten nur mehr milde lächeln: Alles läuft für ihn.

lädt ...
melden
NeuPaschinger (1.025 Kommentare)
am 12.02.2020 13:16

Wieso ist dann Trump Präsident, bei ihm ist doch 2016 alles exakt identisch gelaufen wie jetzt bei den Demokraten, lange Chaos zwischen vielen Bewerbern wo Trump deswegen ohne eine Mehrheit an Stimmen hervorgekommen ist
.
Abwarten wer bei den Demokraten aufgestellt wird, die Entscheidung fällt in den nächsten 2 Monaten da sind die meisten Vorwahlen und dann kommt erst der richtige Wahlkampf, hängt natürlich von der Person ab wie das alles läuft, solange die niemand kennt heißt es einfach Füße still halten

lädt ...
melden
Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 12.02.2020 09:18

Bald werden sich die US-AmerikanerInnen auch eine Arbeiterkammer erfreuen dürfen.

lädt ...
melden
u25 (4.955 Kommentare)
am 12.02.2020 07:29

Trumps effektivste Wahlhelfer

lädt ...
melden
pepone (60.622 Kommentare)
am 12.02.2020 07:38

richtig !

nix gegen Sanders und co. aber nur kritisieren bringt nix ...siehe die SPÖ mit Pam

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen