Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Baerbock: Deutschland blockiert Panzerexport an die Ukraine nicht

Von nachrichten.at/apa, 23. Jänner 2023, 06:32 Uhr
GERMANY
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock Bild: JOHN MACDOUGALL (AFP)

KIEW/MOSKAU. Die Entscheidung über eine Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine ist nach Angaben von Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter offen. Außenministerin Annalena Baerbock zeigte sich zuvor offen.

 "Der Entscheidungsprozess läuft und den werden wir jetzt abwarten müssen", sagte Pistorius am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Kritik an der zögerlichen Haltung von SPD-Kanzler Olaf Scholz kam von Union, Grünen und FDP.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen zeigte sich unterdessen offen für eine Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine durch Polen. Pistorius sagte, die Entscheidung hänge "von vielen Faktoren ab" und werde "im Kanzleramt getroffen". Jeder verstehe, in welcher Not die Ukraine aktuell sei. Deswegen werde es "auch bald eine Entscheidung geben, wie immer sie aussieht".

"Dass es Panzer braucht, dass es Offensivbewegung braucht im Hinblick auf Donbass und Luhansk, ist völlig klar", sagte der Minister. Für Deutschland gehe es einerseits um die Abstimmung mit den Partnerländern. Dies sei "vor allem" die Abstimmung mit den USA.

Gleichzeitig handle es sich um eine "schwere Panzerwaffe, die eben auch für Offensivzwecke genutzt werden kann". Deshalb müsse die deutsche Bundesregierung hier "sehr sorgfältig abwägen" und könne "nicht übereilt und leichtfertig" entscheiden. Pistorius verwies darauf, dass es auch in der deutschen Bevölkerung "keinesfalls ein einheitliches Meinungsbild" zu der Frage der Panzerlieferungen gebe.

Mehr zum Thema
FILES-GERMANY-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-NATO-WEAPONS-LEOPARD
OÖNplus Außenpolitik

Deutsche Koalition streitet über Panzer-Lieferung an die Ukraine

BERLIN/KIEW. Weiter keine Entscheidung über Leopard-2-Kampfpanzer, Kritik auch aus Polen.

Morawiecki: "Zögern inakzeptabel"

Zur Kritik des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, Deutschlands Zögern sei "inakzeptabel", sagte Pistorius: "Schuldzuweisungen helfen niemanden." Deutschland stehe "an der Spitze derjenigen Länder in der Welt, die die Ukraine unterstützen". Die Bundesregierung habe inzwischen insgesamt Systeme und Ausstattung im Wert von 3,3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Deutschland müsse sich hier "nicht verstecken".

In der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" sagte CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz, er habe erwartet, dass Scholz bei den Feierlichkeiten zu 60 Jahren Elysée-Vertrag eine gemeinsame Erklärung mit Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron zu Kampfpanzer-Lieferungen in die Ukraine abgebe. Diese Chance habe Scholz verpasst. "Das Abwägen und das, was Sie auch als Zögern bezeichnen, müsste der deutsche Bundeskanzler dann wenigstens erklären." Deutschland müsse zumindest der Lieferung von Leopard-Lieferungen durch Bündnispartner zustimmen, forderte Merz.

Schnelle Entscheidungen gefordert

Grünen-Chef Omid Nouripour forderte Scholz ebenfalls im "Bericht aus Berlin" auf, möglichst schnell eine Entscheidung über die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine zu treffen. "Es ist halt ein schmaler Grat zwischen Bündnispartnerschaft und Solidarität auf der einen Seite - und einem deutschen Sonderweg auf der anderen Seite." Die Grünen hätten entsprechende Parteitagsbeschlüsse gefasst, dass der Ukraine geliefert werden solle, was sie brauche.

Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai forderte eine schnelle Entscheidung über Panzerlieferungen. "Wer nicht will, dass die Ukraine diesen Krieg verliert, muss zügig handeln", sagte er der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese rief indes dazu auf, kritische Äußerungen aus der Ampel-Koalition "nicht überzubewerten". "Innerhalb der Ampel-Koalition arbeiten wir in dieser herausfordernden Lage konstruktiv und abgestimmt unter der Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen", sagte Wiese der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Der SPD-Politiker warnte zudem vor "übereilten Alleingängen".

"Wenn man uns fragt, würden wir dem nicht im Weg stehen", sagte Deutschlands Außenministerin Baerbock später am Sonntag in einem Interview mit dem französischen Sender LCI in Bezug auf die sogenannten Endverbleibskontrollen. Sie betonte zugleich: "Wir wurden bisher nicht gefragt."

Polen und Finnland haben erklärt, Leopard-Panzer aus eigenen Beständen an die Ukraine abgeben zu wollen, damit Kiew sich besser gegen die russischen Angreifer wehren kann. Da die Panzer jedoch aus deutscher Produktion stammen, müsste die von Scholz angeführte Bundesregierung dafür ihre Zustimmung erteilen.

mehr aus Außenpolitik

Al-Jazeera-Schließung in Israel: Bürorazzia in Ostjerusalem

Nach Angriff auf SPD-Politiker: Tausende demonstrierten in Dresden

Fronten bei Gaza-Verhandlungen in Kairo weiter verhärtet

Antisemitismus-Bericht: Schlimmster Ausbruch seit Zweitem Weltkrieg

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen