Küstenwache stellte Suche nach Fußballer Sala ein
ST. PETER PORT. Die Suche nach dem verschollenen Fußball-Profi Emiliano Sala, der als Passagier an Bord eines in den Ärmelkanal gestürzten Kleinflugzeugs war, ist laut den Behörden von Guernsey am Donnerstagnachmittag eingestellt worden.
Die Überlebenschance des drei Tage zuvor abgestürzten Piloten und Salas sei extrem gering, begründete die Polizei. Schiffe und Flugzeuge in diesem Gebiet wurden aber gebeten, sich weiterhin nach Spuren umzusehen.
Angehörige und Freunde von Emiliano Sala traten für eine Fortsetzung der Suche durch die britische Küstenwache ein. Sein Vater forderte aus Argentinien weitere Aktionen und seine Schwester Romina meinte gegenüber Medien in Cardiff, sie spüre, dass Emiliano noch lebe.
Die Fußball-Profis Valentin Vada (ARG) und Diego Rolan (URU), Freunde und frühere Teamkollegen Salas, riefen in sozialen Medien zu einer Weiterführung der Suche auf.
Am Dienstag und Mittwoch hatten sich mehrere Flugzeuge aus Großbritannien und Frankreich sowie Rettungsboote an der Suchaktion beteiligt. Das Kleinflugzeug, das Sala von Nantes in die walisische Hafenstadt Cardiff bringen sollte, war am Montagabend rund 20 Kilometer nördlich von Guernsey von den Radarschirmen verschwunden. Mit Sala an Bord war nach Angaben der Küstenwache von Guernsey lediglich der Pilot. Britischen Medien zufolge handelte es sich um einen 60-jährigen Vater dreier Kinder aus dem nordenglischen Scunthorpe.
Wenig Überlebenschancen
Der Leiter des Kanalinsel-Suchtrupps, John Fitzgerald, hob im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP hervor, dass die beiden Flugzeuginsassen höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben seien. Derzeit sei es sehr kalt und windig und die See sehr rau. "Ich denke, selbst der abgehärtetste Mensch dort draußen müsste wirklich sehr hart sein, um derart lange zu überleben", betonte Fitzgerald.
Der 28-jährige Stürmer Sala hatte erst am Samstag einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Ligue-1-Verein FC Nantes zum Premier-League-Club Cardiff City unterzeichnet. Die Ablösesumme für den Argentinier soll 17 Millionen Euro betragen haben. Am Montag hatte Sala im Trainingszentrum von Nantes seine Sachen abgeholt, bevor er sich mit einer Propellermaschine vom Typ Piper PA-46 Malibu auf den Weg nach Cardiff machte.
Kurz vor seinem Verschwinden hatte Sala in einer WhatsApp-Nachricht an Freunde Sorgen über den Zustand der Maschine geäußert. "Ich bin im Flugzeug, das so aussieht, als ob es auseinanderfällt. Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir habt, weiß ich nicht, ob man jemanden auf die Suche nach mir schickt, weil man mich nicht finden wird. Ich habe solche Angst", sagte er in der Sprachnachricht und befürchtete das Schlimmste.
Die Mutter des Spielers, Mercedes Sala, hatte im argentinischen Fernsehen gesagt, das Kleinflugzeug habe dem Cardiff-Clubchef Mehmet Dalman gehört. Dalman widersprach dem "kategorisch" und führte aus, sein Verein habe Sala einen Linienflug angeboten. Der Spieler habe aber seine "eigenen Vorbereitungen" getroffen.
Nach Angaben der britischen Behörde zur Untersuchung von Luftfahrtunglücken (AAIB) war die Unglücksmaschine in den USA registriert. Im Ärmelkanal wurden seit dem Beginn der Suchaktion mehrere Trümmerteile gesichtet, die möglicherweise von dem Flugzeug stammten.