Prozess gegen 71-Jährigen aus Ruanda wegen Beteiligung an Genozid
BRÜSSEL. Am Montag hat der Prozess gegen den 71-jährigen Fabien Neretsé aus Ruanda begonnen, dem Beteiligung am Völkermord 1994 sowie 13 konkrete Mordfälle und drei Mordversuche zur Last gelegt werden.
Am ersten Prozesstag ging es lediglich um formale Fragen, inhaltlich wird der Prozessauftakt am Donnerstag erwartet. Neretsé wurde 2011 in Frankreich festgenommen. Die belgische Justiz hat seit einer Gesetzesänderung von 1993 eine unbeschränkte Zuständigkeit für Fälle von Völkermord. Neretsé erklärte seine Unschuld. Die Mordtaten sollen sich in der ruandesischen Hauptstadt Kigali sowie in den Verwaltungsbezirken Gitarama und Ruhengeri zugetragen haben.
Im Völkermord in Ruanda wurden in den Monaten April bis Juli 1994 nach UN-Angaben mindestens 800.000 Menschen umgebracht.