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Klimawandel lässt Waldbrände weltweit eskalieren

14. August 2021, 00:04 Uhr
Klimawandel lässt Waldbrände weltweit eskalieren
Waldbrände werden durch Klimawandel befördert. Verändertes Nutzungsverhalten spielt auch mit. Bild: APA/AFP

Ein österreichischer Klimaforscher analysierte die Brandursachen und Formen der Waldbewirtschaftung: der Klimaschutz ist vorrangig, bessere Bekämpfung notwendig.

Derzeit frisst sich Feuer durch Wälder in Italien, Griechenland, Spanien, der Türkei, Sibirien und Kalifornien und bedroht Städte wie Dörfer. Das ist großteils dem Klimawandel geschuldet. Dürre, extreme Hitze und verändertes Waldmanagement tragen dazu bei, sagt Forstsystemexperte Florian Kraxner vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien (www.iiasa.ac.at).

Mit Kollegen hat Kraxner ein Modell namens "FLAM" erstellt, das bei verschiedenen Klimaszenarien und Bewirtschaftungsformen weltweit für die kommenden Jahrzehnte die Wahrscheinlichkeit für Waldbrände, deren Ausdehnung, Intensität und Emissionen berechnet. "Nur wenn wir sofort auf den Pfad der Klimaziele von Paris schwenken, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius bis 2100 einzudämmen, können wir der Ausbreitung von Waldbränden einigermaßen Einhalt gebieten", sagte er. "Wir wissen mittlerweile ganz klar, dass alles, was über dem Zwei-Grad-Erwärmungsziel liegt, auch gewaltige Anstiege im Waldbrandrisiko mit sich bringt."

Bildergalerie: Es brennt noch immer

GREECE-FIRE
GREECE-FIRE (Foto: LOUISA GOULIAMAKI (AFP)) Bild 1/30
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Es wird schlimmer

Vorerst aber werden die Waldbrände noch einige Jahrzehnte lang heftiger und häufiger werden, bis sie sich vielleicht wieder auf dem jetzigen Niveau einpendeln, schätzt Kraxner. Dass der Klimawandel die Hauptursache für solche Kalamitäten sei, würde auch der zu Wochenbeginn veröffentlichte sechste Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) eindrücklich beschreiben, so der Experte.

Auch in Österreich steige die Forstbrandgefahr: "Wir haben berechnet, dass hier sowohl die Wahrscheinlichkeit, dass ein Feuer ausbricht, als auch deren Brandfläche zunehmen", so Kraxner. Aufgrund der alpinen Landschaft seien sie meist sehr schwer zu bekämpfen.

Das Modell zeigt für Sibirien, dass dort die Waldbrände jedes Jahr früher beginnen und immer heftiger werden. Sie wüten dort seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch recht ungehemmt, weil es zu wenige Feuer-Überwachungstürme, nicht genügend Löschmannschaften mit Flugzeugen und andere Maßnahmen gebe, so Kraxner: "Teilweise war in einem Gebiet der Größe Indiens nur mehr ein größeres Löschflugzeug stationiert, das man hin und wieder fliegen ließ, um die Leute zu beruhigen". Gegen die Brände könne es aber nichts ausrichten: Wenn es seine paar Tonnen Wasser abwerfe, sei das wie der sprichwörtliche Tropfen auf einem heißen Stein.

Problemzone Mittelmeerraum

In einer weiteren Problemzone, dem Mittelmeerraum, spielen neben dem Klimawandel auch andere Brandbeschleuniger eine Rolle: Manchmal werden Brände aus Landspekulation mit Absicht gelegt, aber auch die Bewirtschaftung habe sich verändert. Weil dort immer weniger Schafe und Ziegen in den lichten Wäldern den Unterwuchs herausfressen und dieser nicht mehr als Brennholz genutzt wird, gibt jener nunmehr dem Feuer zusätzliche Nahrung. "Es ist ganz klar für Italien, Spanien und Teile der Türkei nachgewiesen, dass dies die Waldbrandgefahr und -intensität erhöht."

Das Modell spuckt für die jeweiligen Regionen Management-Maßnahmen aus, um die dortige Forstbrandgefahr zu reduzieren. "Das kann etwa das vermehrte Pflanzen anderer Baumarten sein oder verstärkte und gezielte Waldbewirtschaftung, um eine höhere Feuer-Resilienz zu erreichen", erklärte Kraxner. Auf jeden Fall seien massive Investitionen und Anstrengungen unumgänglich – sowohl in das Abschwächen der menschengemachten Erderwärmung als auch in die Anpassung an die erhöhte Brandgefahr. Die gute Nachricht: "Bei einem Ansatz, der Klimaschutz und Anpassung integriert, gilt: Was man auf der einen Seite investiert, reduziert die Kosten auf der anderen."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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bedasen (286 Kommentare)
am 14.08.2021 17:51

Der Klimawandel ist nicht zu bestreiten. Anzuzweifeln ist allerdings die Möglichkeit ihn aufzuhalten. Es wäre wahrscheinlich schon nicht möglich gewesen die letzte Eiszeit zu verhindern, ebenso ist mit der jetzt auf sie folgenden Warmzeit und folglich auch wieder mit der nächsten Eiszeit. Nur absolut technikgläubige können der Meinung sein derartiges aufhalten zu können. Wir werden es nichtmehr erleben, aber auf dem Dachstein wuchsen einst Blumen.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 14.08.2021 15:01

Waldbrände gibt seit Millionen von Jahren .....

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 14.08.2021 09:41

So mir nix dir nix bricht normalerweise kein Brand aus.

Brennglaseffekt durch achtlos weggeworfene Flaschen, Zigaretten und in erster Linie Brandstiftung aus verschiedensten Gründen sind zu 99% die Ursache für die Brände.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 14.08.2021 07:24

Gott sei Dank haben wir die Msfia Bolsanaro die Immobilienspekulanten die Palmfettfabrikanten usw ,die immer versuchen diese Brände so schnell als möglich zu löschen und dann sofort wieder aufforsten

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 14.08.2021 05:04

Es gibt keine Brandstiftungen.

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