Jason Momoa setzt sich für protestierende Ureinwohner ein
LOS ANGELES/HONOLULU. Hawaiianische Ureinwohner protestieren gegen den Bau eines riesigen Teleskopes auf einem für sie heiligen Vulkan. Der US-Schauspieler Jason Momoa stellt sich auf ihre Seite.
"Schwer bewaffnete Polizisten", so Momoa, hätten am 17. Juli "über 20 Ureinwohner festgenommen, die friedlich gegen die Entweihung des Vulkans Mauna Kea protestierten. Ich dachte, ich zeige euch das wirkliche Hawaii. Mein Herz ist so schwer. Steht auf!", sagte der gebürtige Hawaiianer. Auf dem mit 4.205 Metern höchsten Berg Hawaiis soll ein riesiges Teleskop gebaut werden. Es soll ab 2027 in Betrieb gehen. Das Projekt ist aber von Protesten begleitet: Für die polynesischen Ureinwohner Hawaiis ist der Grund auf dem schlafenden Vulkan heilig. Gläubige beten regelmäßig auf ihm.
In der Vergangenheit kampierten Gegner in eiskalten Nächten auf dem Manua Kea und blockierten dadurch die Bauvorhaben. Dabei kam es zu 31 Festnahmen. Der oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Hawaii erklärte 2015 die Baugenehmigung für ungültig. Nun soll nach jahrelangem Streit und Gang durch die Instanzen doch mit dem Bau begonnen werden. Die Wut ist deshalb groß: „Ich habe eine Botschaft an die hawaiianische Bevölkerung: Es ist an der Zeit, dass wir uns als Volk zur Wehr setzen“, sagte Protestführer Kahookahi Kanuha. Der Widerstand gegen die Bauarbeiten hat nach Ansicht einiger eine neue Generation hawaiianischer Aktivisten hervorgebracht, die ihre Kultur gefährdet sehen.
Forscher hoffen auf die Entdeckung neuer Planeten
Nicht alle Ureinwohner sind gegen das Projekt: Befürworter argumentieren mit dem Nutzen für Wirtschaft und Bildung. Mit dem Teleskop wollen Forscher unter anderem das Licht der ersten Sterne und Galaxien des Universums untersuchen. Sie halten es für möglich, neue Planeten zu entdecken. Kern der Anlage ist ein Spiegel mit 30 Metern Durchmesser. Die Anlage soll das größte Teleskop der nördlichen Hemisphäre werden. Es stehen bereits etwa ein Dutzend Teleskope und Beobachtungsstationen auf dem Mauna Kea, denn Astronomen schätzen den Ort wegen der geringen Luft- und Lichtverschmutzung. Träger des Projektes sind Universitäten in Kalifornien und Kanada, sowie Partner in China, Indien und Japan.