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Forscher schlagen Alarm: Korallenriffe in verheerendem Zustand

Von nachrichten.at/apa, 18. Juli 2021, 11:24 Uhr
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Great Barrier Reef im Jahr 2014 Bild: SARAH LAI (AFP)

BREMEN. Ursachen für die Zerstörung der Korallenriffe seien vor allem die Überfischung und die Verschmutzung der Meere sowie der Klimawandel.

Für die Situation der weltweiten Korallenriffe findet Christian Wild von der Uni Bremen klare Worte: "Der Zustand ist verheerend. Und die neuesten Studien deuten darauf hin, dass er noch schlechter wird." 30 Prozent aller Korallenriffe seien bereits verloren, 40 Prozent massiv bedroht. Rund 1.200 Forschende aus 80 Nationen tauschen sich ab Montag für fünf Tage auf einem Online-Kongress auch darüber aus, wie die Zerstörung dieser wertvollen Ökosysteme aufgehalten werden kann.

Der Biologe Wild hat das "14. International Coral Reef Symposium (ICRS) 2021 virtual" mit seinem Team organisiert, es ist die weltweit größte Korallenriffkonferenz. Eigentlich hätte die alle vier Jahre stattfindende Tagung bereits im letzten Jahr mit 3.000 Teilnehmenden in Bremen und damit erstmals in Europa abgehalten werden sollen. Die Corona-Pandemie machte den Plan zunichte. Nun gibt es eine kleinere virtuelle Ausgabe, im Juli 2022 wollen sich die Wissenschafterinnen und Wissenschafter zudem in einer Präsenz-Veranstaltung in Bremen treffen. Begleitend zu beiden Symposien zeigt das Übersee-Museum noch bis zum 10. Juli 2022 die Ausstellung "Korallenriffe - vielfältig. verletzlich. verloren?"

Dass nun gleich zwei Kongresse kurz hintereinander angesetzt werden, zeigt auch die Dringlichkeit, die die Forschenden bei dem Thema sehen. "Das kommende Jahrzehnt ist wahrscheinlich die letzte Chance für politische Entscheidungsträger, einen weltweiten Kollaps der Korallenriffe zu verhindern", betont Wild. Daher erstellten die Experten ein Positionspapier, das am Dienstag vorgestellt werden soll. Darin werden konkrete Handlungsempfehlungen aufgeführt. "Wir hoffen, dass die Politik reagiert und die Botschaften aufgreifen wird", sagt Sebastian Ferse vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen und Mitautor des Strategiepapiers.

Ursachen für die Zerstörung der Korallenriffe seien vor allem die Überfischung und die Verschmutzung der Meere sowie der Klimawandel. Der Klimawandel lasse die Meerestemperaturen steigen, was wiederum zur berüchtigten Korallenbleiche führe. Auch Länder ohne Korallenriffe trügen zum Klimawandel bei, betonte Ferse. Daher sieht er auch bei ihnen Handlungsbedarf.

Hoffnung setzen die Forschenden aber auch auf neue Ansätze bei der Restauration von zerstörten Korallenriffen, die von Nesseltieren gebildet werden. Bisher wurden für die Aufforstung vor allem Teile von intakten Korallenriffen abgeschlagen, um sie an zerstörten Riffen neu anzubringen. "Korallen haben eine außergewöhnliche Fähigkeit der Regeneration", sagt Wild.

In Versuchsprojekten würden nun auch Spermien und Eizellen der Nesseltiere eingesammelt, entstandene Larven würden dann auf künstliche Strukturen aufgebracht. "Der Vorteil ist, dass man neue Korallenriffe erhält, ohne etwas zu zerstören", betont Wild. Um die farbenfrohen Unterwasser-Ökosysteme in einer Größenordnung von Tausenden Quadratkilometern zu restaurieren, seien jedoch weitere Investitionen in die Forschung notwendig, betont Wissenschafter Ferse. "Dazu sind wir im Moment nicht in der Lage."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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nangpu (1.684 Kommentare)
am 18.07.2021 13:03

Wenn jetzt nicht sofort Entscheidungen in Richtung Verschmutzung/Klima/CO2 getroffen werden, dann ist es für uns ALLE zu spät.
Und ja, es müssen weltweit Entscheidungen fallen, die jedem Einzelnen weh tun werden.
Aber nur so geht's.
Auf Freiwilligkeit braucht man hier nicht mehr zu hoffen.

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supercat (5.333 Kommentare)
am 18.07.2021 12:16

an der Verschmutzung der Meere sind Kreuzfahrtschiffe maßgeblich mitschuldig, diese lassen nächtens ihre stinkenden Abwässer ins Meer fließen oder Containerschiffe die mit Schweröl betrieben werden. Aber gewisse Bereiche sind für die grünen Politik nicht existent und werden totgeschwiegen.
Die Zerstörung der Erde wird durch Macht und Wirtschaft vorangetrieben.

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