Britische Pubs beklagen 20 Prozent Umsatzminus trotz Öffnungen
LONDON. Trotz der Öffnung der Innengastronomie in Großbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbußen.
In der Woche vom 17. Mai, der ersten nach Lockerung entsprechender Corona-Vorschriften, seien die Erlöse 20 Prozent unter der Vergleichswoche im Jahr 2019 gelegen, teilte der Branchenverband British Beer and Pub Association (BBPA) am Samstag mit. Dafür machte der Verband die bestehenden Restriktionen verantwortlich. So dürfen auch in Pubs die Gäste nur am Tisch bedient werden, es gilt eine Abstandspflicht von mindestens einem Meter und Stehen ist verboten.
Wenn sich der Trend fortsetze, werde jeder Pub im Jahr durchschnittlich rund 94.000 Pfund (110.000 Euro) verlieren, rechnete der BBPA vor. Um diesen Verlust auszugleichen, müsse jedes Lokal zusätzlich 24.672 Pints Bier (je 0,568 Liter) verkaufen.
Freude der Betreiber über Öffnung gedämpft
Verbandschefin Emma McClarkin warnte, die schlechten Nachrichten dämpften die Freude der Pubs über die erlaubten Öffnungen. "Wenn dieser anfängliche Enthusiasmus, in die Lokale zurückzukehren, nachlässt, könnte der Umsatz noch stärker sinken und es Pubs unmöglich machen, die Gewinnschwelle zu erreichen", sagte sie.
Der Verband drängt mit Nachdruck darauf, dass die Regierung an ihren Planungen festhält und alle verbleibenden Corona-Regeln am 21. Juni aufhebt. "Ohne die Aufhebung der Restriktionen sind Tausende Pubs nicht lebensfähig und könnten für immer verloren sein, obwohl sie vorerst wieder geöffnet sind", warnte McClarkin. Premierminister Boris Johnson erwägt allerdings angesichts steigender Neuinfektionszahlen und der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante, den "Tag der Freiheit" zu verschieben.
Ernsthafter Arbeitskräftemangel
Die britische Gastronomie steht derzeit ohnehin stark unter Druck. Erst vor kurzem warnte der BBPA vor einem "ernsthaften" Mangel an Arbeitskräften. Dafür machte der Verband verschiedene Gründe verantwortlich. So seien die Anforderungen wegen der Corona-Vorschriften hoch. Vor allem aber fehlten EU-Bürger, die vor der Pandemie zahlreiche Jobs übernommen hatten und nun auch wegen des Brexits nicht zurückkehrten. Der Verband forderte, die Regierung müsse einen "flexibleren" Ansatz in Migrationsfragen zeigen. Seit dem EU-Austritt benötigen EU-Bürger, die in Großbritannien arbeiten wollen und vorher nicht im Land gelebt haben, teure Visa.
Auch der Chef der Pub-Kette JB Wetherspoon, der lautstarke Brexit-Befürworter Tim Martin, hatte kürzlich vereinfachte Visa-Regeln gefordert. Nach Angaben des Gastro-Verbands UK Hospitality, der auch Hotels und Restaurants vertritt, fehlen etwa 188.000 Arbeitskräfte.
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Die Politik ist anscheinend nur mehr dazu da, die Unternehmer, vor allem in der Tourismus und Freizeitindustrie, zu schädigen!
Die Leistung der Politiker besteht eigentlich nur mehr im Erfinden von neuen Hürden und Prügel für diese Unternehmerschicht!
Wofür das ganze gut sein soll, versteht keiner mehr!
Wer Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheitswesen geschädigt hat, sind vor allem die Engländer selber, durch ihre Brexit Wahl.
Gestern die Schlagzeilen in den englischen Zeitungen :
- Zu wenig LKW-Fahrer : Supermarkt Regale bleiben leer, Lebensmittel werden teurer
- Es fehlen Erntehelfer, Pflegekräfte, Ärzte und Personal im Service Bereich (da massig EU Arbeitskräfte das Land verlassen haben)
Dazu eine gute Karikatur :
Ein englischer Wutbürger 2016 : Die Ausländer nehmen uns unsere Arbeitsplätze weg!
Darunter der gleiche Wutbürger 2021 : Die Ausländer wollen nicht mehr bei uns arbeiten!
ca. 200.000 Facharbeiter, aus dem EU Ausland, haben England verlassen, seit dem Brexit.
Die Ernte verdorrt auf den Feldern, weil die osteuropäischen Erntehelfer nicht mehr kommen und die englischen Arbeiter diese Arbeit nicht machen wollen.
Ein Export Einbruch von 70% in die EU, da der Export extrem verkompliziert wurde.
Teilweise sind 70 Formulare auszufüllen und Horror Gebühren zu zahlen.
Ach. Ist keiner mehr da, der die mies bezahlten Jobs machen will? Wer hätte das gedacht. SSKM