Passanten mit Harke attackiert: Einweisung
SANKT PÖLTEN. 20-Jähriger konsumierte jahrelang Drogen
Weil er mehrere Menschen mit einer Gartenharke attackiert und verletzt haben soll, ist ein 20-Jähriger bedingt in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Die Geschworenen entschieden beim gestrigen Prozess im Landesgericht St. Pölten rechtskräftig, dass der junge Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsunfähig war.
Schon in der Gymnasialzeit habe der Niederösterreicher mit Drogen experimentiert. Deshalb sei er immer schlechter mit seinem Leben zurechtgekommen, so die Staatsanwaltschaft. Am 1. Mai drehte der 20-Jährige nach einem Streit mit seinen Eltern aber offenbar durch. Zunächst rammte er in Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten-Land) mit seinem Auto einen Radfahrer und flüchtete. Danach soll der Zivildiener ein Ehepaar – eine 71-jährige Frau und ihren um ein Jahr älteren Mann – auf ihrer Terrasse mit einer Gartenharke angegriffen und verletzt haben. Zwei Nachbarinnen konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Eine weitere 71-Jährige entkam dem jugendlich aussehenden Mann allerdings nicht, auch sie wurde mit der Harke attackiert und erlitt bei dem Angriff Blessuren. Der Beschuldigte soll laut Anklage seinen wahllos ausgesuchten Opfern immer auf den Kopf geschlagen haben.
Ein Gutachter sagte aus, dass es "am wahrscheinlichsten" aufgrund einer drogeninduzierten Psychose zu der Tat kam. Die Strafe ist bedingt auf fünf Jahre Probezeit ausgesprochen worden. Der 20-Jährige muss in eine Betreuungseinrichtung. Er darf weder Drogen noch Alkohol konsumieren und muss Medikamente einnehmen.