Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Macheten-Mord in Wien: Spuren deuten nach Frankreich

Von nachrichten.at/apa, 04. Mai 2023, 17:14 Uhr
Die U-6-Station in der Jägerstraße (Archivbild) Bild: (APA/KLAUS TITZER)

WIEN. Im Zusammenhang mit dem Fall eines 31-jährigen Nordafrikaners, der vor knapp zwei Wochen in Wien-Brigittenau von mehreren Männern mit Macheten getötet wurde, deuten die Spuren darauf hin, dass ein Teil der Täter aus Frankreich angereist sein dürfte.

Der 24-Jährige, der als mutmaßlicher Tatbeteiligter in U-Haft sitzt, hatte zuletzt in Frankreich gelebt und war illegal nach Österreich eingereist. Seine Ehefrau befindet sich in Frankreich. Weiteren Tatverdächtigen gelang Medienberichten zufolge die Flucht nach Frankreich bzw. Nordafrika.

Der 24-Jährige dagegen war von der Polizei aus dem Donaukanal gefischt worden – um seiner Festnahme zu entgehen, war er ins Wasser gesprungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes. Der Algerier behauptet, er habe mit der Tötung nichts zu tun und habe sich nur zufällig in der Nähe des Tatorts – die U6-Station Jägerstraße – befunden. Er habe dort ein Video-Telefonat mit seiner Ehefrau geführt und sei davon gelaufen, als plötzlich eine Reihe von Polizisten auf den Plan traten, weil er eine Ausweiskontrolle und fremdenrechtliche Schwierigkeiten befürchtet habe.

Am Mittwoch hatte die Polizei bekannt gegeben, dass zwei neue Zeugen ermittelt wurden. Dabei handelt es sich um zwei Männer, die sich in der Wohnung befanden, in der sich auch das Opfer zuletzt aufhielt. "Sie wurden wegen des Verdachts des Suchtmittelhandels festgenommen, gelten in den Mordermittlungen aber als Zeugen", so Sprecher Philipp Haßlinger.

Mitbewohner bunkerten Drogen

Die entsprechende Wohnung konnte zuletzt von den Ermittlern ausgemacht werden. Ob das Opfer an der Adresse auch gemeldet war, stand laut Landespolizeidirektion noch nicht fest. "Das ist Gegenstand der Ermittlungen", so Haßlinger. Bei einer Hausdurchsuchung am Dienstag wurden dort knapp 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz vorgefunden und sichergestellt. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen Mann aus Libyen (34) und einen Algerier (29). Die Polizei betonte am Mittwoch nachdrücklich, dass es sich bei ihnen lediglich um Zeugen im Macheten-Fall handle.

Hundebesitzerin entdeckte Tatwaffe

Die Tatwaffe dürfte zufällig von einer Hundebesitzerin gefunden worden sein, die in der vorletzten April-Woche in der Nähe des Tatorts mit ihrem vierbeinigen Liebling unterwegs war und am Leipziger Platz in einem Gebüsch eine Machete entdeckte. Sie nahm die Waffe mit nach Hause, wobei sie sich eines so genannten Gackerl-Sackerls bediente. In der Vorwoche brachte sie die Machete dann in dem Sackerl auf eine Polizeiinspektion, nachdem ihr aufgrund von Medienberichten klar wurde, dass es sich dabei um ein wichtiges Beweismittel handeln könnte.

Kein radikalislamischer Hintergrund

Indes traten die Ermittler am Mittwoch Gerüchten entgegen, wonach die Bluttat einen radikalislamischen Hintergrund hätte. Es gebe aktuell keine Hinweise darauf, so die Polizei. Bestätigt wurde jedoch ein Medienbericht, wonach auf den Videoaufnahmen rund um den Tatort bei der U6-Station Wien-Jägerstraße ausschließlich Schatten zu sehen seien. "Brauchbares Videomaterial ist bisher nicht gefunden worden", hieß es aus der Landespolizeidirektion. Die Auswertungen von Handys und DNA-Spuren seien noch im Laufen.

Aktuell gehen die Ermittler von einer Tat im Suchtgiftmilieu aus. "Die einschlägigen Vorstrafen des Opfers wegen Drogendelikten deuten darauf hin. Gegen das Opfer bestanden zwei aufrechte Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft wegen Verbrechens und wegen Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz", sagte Haßlinger.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Auf die Anzahl der Täter wollte man nicht eingehen. "Es ist aufgrund des Tatbildes, vorliegenden Erkenntnissen und der Erfahrung nach davon auszugehen, dass man es mit mehreren Tätern zu tun hat", so die Polizei.  Darüber hinaus betonte die Polizei, dass keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bestehe. "Es gibt immer Täter-Opfer Beziehungen. Dass sich solche Fälle auf Unbeteiligte auswirken, ist äußerst selten", so Haßlinger. Zu dem Macheten-Angriff kam es in der Nacht auf den 20. April bei der U6-Station Jägerstraße. Der 31-jährige Algerier wurde laut Polizei bewusst bei dem Angriff verstümmelt. Er erlag seinen Verletzungen im Spital.

mehr aus Chronik

"Erste Male haben stärksten Effekt": Was uns laut Studie zufrieden macht

Vermisster 77-Jähriger im Tiroler Stubaital abgestürzt - tot

2 Kinder und Frauen bei Pkw-Kollision im Südburgenland verletzt

Vier Verletzte bei Unfall mit Polizeiauto in Tirol

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen