Wer früh musiziert, lebt später deutlich besser
LINZ. Mehr musikalische Früherziehung in Oberösterreichs Kindergärten und Schulen.
"Häschen in der Grube saß und schlief...": Wenn Kindergarten- und Volksschulkinder gemeinsam singen und musizieren, ist das nicht nur lieb anzuhören, sondern hat auch ungemein positive Effekte auf die Entwicklung der Kinder. Das hat Manfred Spitzer von der Universität Ulm im Auftrag des Landes Oberösterreich in einer groß angelegten Studie untersucht.
"Wir wissen natürlich schon lange, dass die Landesmusikschulen ein wesentlicher Bestandteil der Bildungslandschaft sind", sagt dazu Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), "jetzt ist wissenschaftlich belegt, welche Auswirkung frühmusikalische Erziehung auf die kognitive Entwicklung unserer Kinder hat."
Für die Studie wurden rund 500 Kindergartenkinder in drei Gruppen eingeteilt: Einer Gruppe wurde einmal pro Woche für 50 Minuten vorgelesen, mit einer wurde musiziert, und die dritte fungierte als Kontrollgruppe. Die Ergebnisse sind laut Spitzer so eindeutig, dass man "es sich nicht leisten kann, sie nicht in künftige Planungen einfließen zu lassen". So fördert die musikalische Früherziehung die Sprachentwicklung und führt zu einer besseren Verhaltens- und Emotionskontrolle der Kinder. "Zwischen dem 8. Lebensmonat und dem 8. Lebensjahr haben Menschen die maximale Anzahl an Synapsen. Wenn diese benutzt werden, bleiben sie erhalten, sonst nicht", sagt Spitzer. Insgesamt seien Kinder, die musikalische Früherziehung genießen, produktiver, weniger krank, glücklicher und lebten länger. Besonders profitieren Kinder aus prekären sozialen Schichten, sagt Spitzer.
Das Lehrpersonal der Landesmusikschulen arbeitet nun aufgrund der Studienergebnisse gezielt mit Bildungseinrichtungen zusammen: Beim Projekt "Elmuki" werden Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten und Krabbelstuben mit Lieder- und Ideenpaketen unterstützt, in den Volksschulen soll beim Projekt "Stimmig" eine Offensive für das Singen und einen qualitätsvollen Umgang mit der Stimme gestartet werden.
Auch das Vorlesen wirkt sich laut der vorliegenden Studienergebnisse förderlich auf die Sprachentwicklung aus. Emotional profitieren die Kinder vom Vorlesen sogar am meisten. (jule)
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Gibt ein berühmtes Statement aus der Bildungsforschung:
"Würden wir wirklich Rücksicht auf die Gehirnentwicklung von Kindern eingehen, dann wären Musik, Zeichnen und Turnen mit Abstand die wichtigsten Schulfächer."
Die Wirtschaft will aber MINT.