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Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter geht vor

Von Michaela Krenn-Aichinger, 15. April 2020, 00:04 Uhr
Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter geht vor
Optikermeisterin Anna Stockinger mit ihrem Vater Joachim Stockinger Bild: krai

Geschäfte sperrten gestern auf: Redakteurin Michaela Krenn-Aichinger hat mit Welser Unternehmern gesprochen.

Sicherheit für Kunden und Mitarbeiter geht vor

Die Sicherheit der Kunden und der Mitarbeiter steht in den Geschäften jetzt an oberster Stelle, so auch bei Optikermeister Joachim Stockinger in seinem Geschäft in der Welser Schmidtgasse. "Wir bieten jetzt wieder alle Dienstleistungen an, allerdings mit Terminen, um Wartezeiten zu verkürzen. Es dürfen sich auch maximal drei Kunden im Geschäft aufhalten", sagt Stockinger.

Der Unternehmer hat in Sicherheitsvorkehrungen wie "Spuckschutz" investiert. Mit Desinfektionsmitteln und Masken hat ihn seine Frau ausreichend versorgt. Sie ist Apothekerin und war in den vergangenen Wochen wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen mit einem riesigen Kundenansturm konfrontiert, der vor allem zu Beginn der Coronakrise nur mit vielen Überstunden zu bewältigen war.

In den vergangenen vier Wochen lief auch die Werkstatt für Brillen und Hörgeräte auf Hochtouren. "Die Leute waren viel mit Gartenarbeiten beschäftigt, dabei ist die eine oder andere Brille kaputtgegangen, manche haben sich auch versehentlich draufgelegt", erzählt Joachim Stockinger.

Den Notbetrieb hat er in den vergangenen Wochen mit seinen beiden Töchtern Anna (Optikermeisterin) und Lisa (Hörakustik-Meisterin) aufrechterhalten.

Alle zehn Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Ihr Dienst ist so geregelt, dass es möglichst keine Wartezeiten gibt.

„Müssen uns noch an Masken gewöhnen“

Fast mit seiner ganzen neunköpfigen Mannschaft stand Mode- und Jeanshändler Albert Neugebauer gestern wieder in seinem Geschäft in der Welser Pfarrgasse. „Die Kunden müssen sich noch daran gewöhnen, mit Masken shoppen zu gehen, auch wir.“ Natürlich sei es noch zu früh zu beurteilen, wie groß die Kauflust der Kunden in den nächsten Tagen sein werde. Das Geschäft ist jedenfalls voll mit neuen Jeans und Frühlings- und Sommermode.
Das familiengeführte Unternehmen in dritter Generation legt größten Wert auf Fachberatung, einen Onlineshop gibt es nicht. „Will man den regionalen Handel erhalten, kann man nicht alles nur mehr online anbieten“, betont Neugebauer.

In den vergangenen vier Wochen haben nur wenige Kunden das Service genutzt, sich nach telefonischer Bestellung Jeans nach Hause liefern zu lassen. Die meisten wollen die Hosen natürlich probieren und sich auch beraten lassen. „Uns trifft die Coronakrise in vollem Umfang. Unser Ticket-Verkauf für Veranstaltungen und auch unser Barbetrieb liegen auf Eis“, sagt Neugebauer.

"Müssen uns noch an Masken gewöhnen"
Modehändler Albert Neugebauer Bild: krai

Meisterfloristin mit Zuversicht

Im Geschäft „Blumentraum“ der Meisterfloristin Melanie Kemle am Welser Stadtplatz traf gestern eine Lieferung mit frischen Blumen und Pflanzen ein. Ihre zwei Mitarbeiterinnen, die die Unternehmerin nach dem Lockdown aufgrund der Koronakrise am 16. März kündigen musste, hat sie wieder eingestellt. Das Geschäft wurde gestern herausgeputzt, im und vor dem Laden wurden die Frühlingspflanzen in Szene gesetzt. „Die ersten Kunden waren bereits da, wir hoffen das Beste für die nächsten Wochen und Monate“, sagt Kemle.

Ein regelrechter Schock sei es für sie gewesen, als vor mehr als vier Wochen die Regierung die Schließung der Betriebe verordnete. „Am Freitag habe ich es erfahren, ab Montag darauf mussten wir geschlossen halten. Natürlich hatten wir noch viel frische Ware im Geschäft, vieles davon musste ich daher leider wegschmeißen.“ Doch über die regionale Plattform der Wirtschaftskammer lieferserviceregional.at hat die Floristin Blumen und Dekoartikel weiter vermarktet und auch zugestellt. „Dadurch konnte ich einen Teil des Umsatzes retten, wenn auch nur einen Bruchteil davon“, sagt Kemle.

Den Lieferservice will sie künftig weiterhin anbieten. „Und ich überlege auch, einen Onlineshop aufzuziehen, hier gibt es eine Förderung durch die Wirtschaftskammer.“

Meisterfloristin mit Zuversicht
Floristin Melanie Kemle behält den Lieferservice auch künftig bei. Bild: krai

Gestern war für sie ein „Glüxmoment“

Gestrahlt hat gestern die Unternehmerin Ingrid Piber, weil sie ihr Geschäft „Glüxmoment“ für Mode, Accessoires und Geschenke in der Welser Pfarrgasse endlich wieder aufsperren durfte. „Ich habe mich richtig gefreut, dass ich wieder aufmachen darf und mich nach den Wochen im gemütlichen Outfit zu Hause wieder in Schale werfen kann“, sagt Piber.

Die Unternehmerin hat erst vor zwei Jahren ihr Geschäft eröffnet. „Natürlich hat mich das nach schönen Zuwachsraten im zweiten Jahr wieder zurückgeworfen, aber ich bin zuversichtlich, dass es wieder wird“, sagt Piber. Sie hoffe auf die Treue ihrer Kunden und ein stärkeres Bewusstsein dafür, den regionalen Handel gerade jetzt zu unterstützen.

Gestern haben bereits einige Kunden bei ihr vorbeigeschaut. Die Regale sind voll, die Frühjahrsmode liegt seit mehr als vier Wochen im Geschäft. Seit Mitte März haben sie Stammkunden und Freunde durch den Kauf von Gutscheinen unterstützt. Mittels sozialen Medien wie Instagram und Facebook hat Piber über ihr aktuelles Sortiment informiert. „Auch mit dem Thema Onlineshop möchte ich mich künftig beschäftigen“, sagt Piber.

Gestern war für sie ein "Glüxmoment"
Ingrid Piber vor ihrem Geschäft Glüxmoment Bild: krai

Kauflust verhalten

Sein Geschäft in der Welser Bäckergasse hielt Sonnentor-Franchise-Unternehmer Klaus Dominik auch in den vergangenen vier Wochen an drei Tagen geöffnet, jetzt ist er wieder täglich für die Kunden da. „Die Umsatzeinbußen waren bisher enorm und liegen sicher bei mehr als 80 Prozent, auch das Ostergeschäft ist ausgefallen“, sagt Dominik. Er hofft, dass die Normalität in ein paar Wochen wieder einkehren wird und rechnet in den nächsten Tagen bis Ende April noch mit einem verhaltenen Einkaufsverhalten. „Ich denke, wenn mit Anfang Mai die nächste Öffnungswelle kommt, es auch mit der Frequenz wieder besser wird und im Juni wieder so etwas wie Normalität einkehren wird“, sagt Dominik, der auch in Salzburg einen Sonnentor-Shop betreibt.

Kauflust verhalten
Welser Sonnentor-Franchise-Unternehmer Klaus Dominik Bild: krai

 

 

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Autorin
Michaela Krenn-Aichinger
Lokalredakteurin Wels
Michaela Krenn-Aichinger

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