Bei den World Masters in Innsbruck fuhr 46-jährige Zemsauer allen davon
WELS. TVN-Läuferin gewann dreimal Gold und Slalom mit Tagesbestzeit
Eine Flachländerin drückte den World Masters Games am Patscherkofel ihren Stempel auf. Die für den TVN Wels startende Alexandra Zemsauer gewann dreimal Gold. Der Triumph im Slalom mit zweimal Tagesbestzeit hat für sie die größte Bedeutung: "Dass ich sogar die 30-Jährigen noch schlagen kann, hat mich überrascht", sagt Zemsauer. 114 Damen, alle älter als 30 Jahre, waren am Start. Zemsauer ist 46. Neben dem Slalom gewann sie in ihrer Altersklasse den Riesentorlauf und den Sprint-RTL.
Die World Masters zu gewinnen, sei auch deshalb etwas Besonderes, weil die Veranstaltung mit 3000 Sportlern aus 43 Nationen wie olympische Spiele zelebriert werden. Sie findet außerdem nur alle drei Jahre statt: "Im Vergleich zur herkömmlichen Masters WM standen am Patscherkofel mehr Läuferinnen auch anderer Nationen am Start."
Als sie die Skihauptschule in Schladming besuchte, träumte Zemsauer noch von einer steilen Karriere: "Zwei Verletzungen bremsten meine beiden Jahre im Weltcup. Ich habe es nicht mehr geschafft, den sportlichen Anschluss zu finden." Geblieben sind schöne Erinnerungen und die Freundschaft zu Olympiasiegerin Michi Dorfmeister: "Wir waren in Schladming in einer Klasse. Nach ihrer Karriere hat sie mit mir die Ausbildung zur FIS-Delegierten absolviert." Trotz eines Kreuzbandrisses und fünf weiteren Knieoperationen fühlt sich Zemsauer noch immer topfit: "Ich habe das Glück, schmerzfrei zu sein. Das können viele andere Ex-Rennläuferinnen nicht von sich behaupten."
Welscup und Masters-Rennen will Zemsauer bestreiten, so lange es ihr Spaß macht. Beruflich hat die Ausnahmesportlerin umgesattelt. Zemsauer wechselte vom Linzer Olympiazentrum in die Verwaltung ihrer Heimatgemeinde Kematen an der Krems. Dort hat sie die Amtsleiterin inne. Ihre neunjährige Tochter zeigte im Welscup schon gute Leistungen. "Für eine Sportkarriere fehlt ihr aber der Ehrgeiz", erklärt die Mama.