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Job als Gemeindearzt: "Meine Kollegen fragen, warum sie sich das antun sollen"

Von Michaela Krenn-Aichinger, 30. August 2018, 04:01 Uhr
Job als Gemeindearzt: "Meine Kollegen fragen, warum sie sich das antun sollen"
In den nächsten zehn Jahren wird fast die Hälfte der Hausärzte in Pension gehen. Bild: colourbox

ASCHACH / HARTKIRCHEN. Nachfolgesuche für Alfred Wassermair in Aschach und Stefan Meißl in Hartkirchen.

Vor kurzem feierte Aschachs Gemeindearzt Alfred Wassermair seinen 65. Geburtstag und hat damit sein Pensionsalter erreicht. Seine Patientinnen und Patienten wird er noch bis Ende März 2019 versorgen, dann geht er in den Ruhestand. Nachfolger ist aber derzeit noch weit und breit keiner in Sicht. "Ich habe selbst Werbung bei Wahlärzten in der Umgebung gemacht und wurde eher belächelt und habe die Frage gestellt bekommen, warum sie sich das antun sollen", sagt Wassermair. Mit ihm wird sich auch seine Frau Judith, ebenfalls Medizinerin und Schulärztin, aus dem Berufsleben zurückziehen.

Auch in der Nachbargemeinde Hartkirchen mit mehr als 4000 Einwohnern ist die Stelle des Gemeindearztes vakant und ausgeschrieben, da der Allgemeinmediziner Stefan Meißl nach einem schweren Radunfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. "Die Grundversorgung halten die beiden jungen Ärztinnen Sandra Lobmaier und Christina Breit in seiner Praxis aufrecht, wofür wir sehr dankbar sind. In Gesprächen haben sie aber signalisiert, dass der Anreiz, die Gemeindearztstelle zu übernehmen, nicht sehr groß sei", sagt Hartkirchens Amtsleiter Roland Schauer.

Bank-Neubau mit Praxis

Für den neuen Gemeindearzt gebe es die Möglichkeit, eine neue Praxis im Gebäude der Raiffeisenbank einzurichten. Diese wird neu gebaut. "Es gibt natürlich Überlegungen, wie man einem Gemeindearzt entgegenkommen könnte und Anreize schafft. Politische Beschlüsse dazu fehlen aber noch", sagt Schauer.

In Aschach will sich die Politik ebenfalls etwas einfallen lassen, um einen neuen Gemeindearzt in den Donaumarkt zu bringen. "Wir werden uns sicher sehr anstrengen, die medizinische Versorgung sicherzustellen", sagt Bürgermeister Friedrich Knierzinger (VP). Da die Praxis von Gemeindearzt Wassermair für einen Nachfolger nicht zur Verfügung steht (die Praxis befindet sich im Privathaus), wird ein Gebäude für einen potenziellen Nachfolger gesucht. "Ich habe schon Objekte im Hinterkopf, die Möglichkeiten möchte ich aber dann mit den potenziellen Bewerbern besprechen", sagt Knierzinger.

Jahrelange Versäumnisse

Aschachs Gemeindearzt Alfred Wassermair sieht den Grund für den Ärztemangel in jahrelangen Versäumnissen der Politik und der Kassen. "Die Politiker gehen seit Jahren mit der Sprechblase von der notwendigen Aufwertung der Allgemeinmedizin hausieren, tun aber das Gegenteil davon. Und die Kassen versuchen möglichst wenig für die Leistungen des Arztes auszugeben und fordern von uns eine Art Pauschalmedizin ein", sagt Wassermair.

Auf der Homepage der Ärztekammer sind derzeit 28 Stellen für Allgemeinmediziner in oberösterreichischen Gemeinden ausgeschrieben.

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32  Kommentare
32  Kommentare
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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 01.09.2018 16:20

vonWolkenstein halten Sie bitte ihre Blödheit für sich Es kotzt nämlich jeden Arzt an, der weis s wie man arbeiten muss und wenn sie sich mit 30 Jahren ein Haus gebaut haben und vielleicht 2o Jahre zurückgezahlt haben sind Sie sicher ein Krösus!

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chris001 (887 Kommentare)
am 30.08.2018 13:55

Ein leidiges Thema .
Ich weiß ja nicht, wie viele Ärzte jedes Jahr fertig werden. Die sollen alle kostenlos studieren können .. aber sich wenn sie fertig sind .. für drei Jahre bei der Gesellschaft bedanken und dort zur Verfügung stehen wo sie gebraucht werden. Natürlich gegen eine entsprechende Bezahlung. Wer dies nicht will, sollte natürlich kräftig zur Kasse gebeten werden .. um einiges mehr, als ein Medizinstudium kostet.
Ich glaube, man hätte dann genug Ärzte zur Verfügung .. und dieses Thema wäre vom Tisch.
Funktioniert ja auch bei anderen Berufen .. der Chef gibt ihm Zeit und Lohn, dafür verpflichtet sich der Arbeitnehmer für eine gewisse Zeit.

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2018 16:21

Geldorientiert und unselbständig orientiert grinsen
What else. Bzw. "das ist der Standart"

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 30.08.2018 18:49

gebe ihnen zu 100% recht für Studenten, die hier studieren und dann ins Ausland gehen. Aber die anderen, die hier arbeiten wird man wohl nicht zwingen können eine Kassenstelle zu übernehmen.

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Andrula (818 Kommentare)
am 30.08.2018 13:45

.. warum sie sich das antun sollen .. ??

WEIL sie den Beruf " Arzt " gewählt haben und sich daraus - auch - ethische Verpflichtungen ergeben !!

Der Verdienst dürfte außerdem nicht am Existenzminimum liegen .
Gibt´s denn den hippokratischen Eid nicht mehr ??

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brandmelder (294 Kommentare)
am 30.08.2018 13:50

Der hippokratische Eid wird schon längst auf das Kapital abgelegt.

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Andrula (818 Kommentare)
am 30.08.2018 14:00

brandmelder, da könntest du recht haben traurig

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powerslave (1.086 Kommentare)
am 30.08.2018 14:11

Den hippokratischen Eid gab es nur im alten Griechenland. Lesen Sie einfach mal die Eidesformel durch, dann wissen Sie warum er schon sehr lange nicht mehr geschworen wird.

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Andrula (818 Kommentare)
am 30.08.2018 15:31

powerslave
natürlich habe ich die modifizierte Fassung des Genfer Gelöbnisses gemeint - nichtsdestotrotz gibt's auch hier diese ethische Grundlage .

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 31.08.2018 00:42

Die ethische Verpflichtung haben Ärzte und Ärztinnen aber auch ihrer Familie gegenüber. Wenn die Belastung zu hoch ist und die Bezahlung im Vergleich zum Aufwand /Streß nicht passt, dann wird aich lang nichts ändern am Kassenärztemangel.
Gemeinschaftspraxen wärel allerdings eine Lösung, ist aber finanziell extrem unattraktiv, weil die Kostenerstattungen GEDECKELT sind.
Willst du etwa gratis arbeiten? Willst du, wenn du Überstunden machst weil der "Bedarf" da ist, weniger bekommen?

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sagenhaft (2.114 Kommentare)
am 30.08.2018 13:35

also ich lese immer von Zugangsbeschraenkungen fuers Medizinstudium. Wer macht die wenn es auf der anderen Seite so ein Mangelberuf ist?

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brandmelder (294 Kommentare)
am 30.08.2018 13:19

"Warum sie sich das antun sollen"
Sie haben Medizin studiert, haben gewußt was auf sie zukommt. Jetzt auf einmal zu sagen das tue ich mir nicht an ist äußerst befremdlich.
Dasselbe könnten Lehrer sagen, deren Beruf auch alles andere als lustig ist und deren Einkommen nicht mit Ärzten vergleichbar ist. Schauen sie, dass sie in einem Krankenhaus unterkommen und hören sie auf zu jammern!

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powerslave (1.086 Kommentare)
am 30.08.2018 14:12

Es gibt offensichtlich zahlreiche andere - attraktivere - Alternativen für Mediziner. Und das Problem wird auch die Pensionierungswelle der nächsten Jahre nicht kleiner werden...

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tulipa (3.272 Kommentare)
am 30.08.2018 10:22

Es ist nicht im Interesse der Patienten, dass der Hausarzt nur dann adäquat verdient, wenn er einem auch einige Medikamente verkauft, denn der Medikamentenkonsum sollte so gering wie möglich gehalten werden. Daher: Medikamente aus der Apotheke, der Arzt soll für seine Diagnose- und Behandlungsleistungen ordentlich bezahlt werden.
Und damit die Work-Life-Balance auch bei Ärzten stimmt, führt kein Weg an Gruppenpraxen vorbei, das löst auch gleichzeitig das Problem einer größeren Verfügbarkeit von ärztlichen Leistungen. Es wird aber die Krankenkassen etwas kosten, diese Grundversorgung, die unglaublich wichtig ist und viele Folgeprobleme abfangen kann, sicher zu stellen.

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sagenhaft (2.114 Kommentare)
am 30.08.2018 13:36

ja und weniger Reisen auf Einladung der Pharmahersteller. Auch das verursacht Stress

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 30.08.2018 10:05

früher mal war gemeinearzt ein lukratives Geschäft. wurden damals von der gemeinde in der höhe eines amtsleiters eingezahlt für eine gute zusatzpension. wie ist das heute? wer weiss bescheid was heutzutags ein gemeindearzt bekommt.

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powerslave (1.086 Kommentare)
am 30.08.2018 09:42

Das Problem mit der Hausapotheke ist ja simpel:
Die Leistungshonorierung durch die Krankenkassen war immer schon relativ bescheiden. Gleichzeitig hat man aber durch die Hausapotheke eine sehr einträgliche Zuverdienstmöglichkeit geschaffen, so daß es insgesamt finanziell attraktiv war eine Allgemeinpraxis zu betreiben. Dann hat man den Hausärzten diese Möglichkeit genommen und wundert sich jetzt, daß keiner mehr einen Kassenvertrag annehmen möchte. Wenn man sich den aktuellen Leistungskatalog und die Honorierungen dazu ansieht, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr hinaus.
Das ist sicher ein wesentlicher Grund für den Versorgungsmangel, aber sicher nicht der einzige. Interessant wird es in den nächsten 5 Jahren, eine Pensionierungswelle steht bevor und potentielle Bewerber sind nicht in Sicht, wie man hört.

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nordlicht (1.479 Kommentare)
am 30.08.2018 08:21

Dem Hausapotheken-Argument in allen Landarztpraxen ist einiges abzugewinnen. Zu bedenken ist allerdings, dass eine „normale“ Apotheke zu den üblichen Öffnungszeiten immer offen hat, das ganze Jahr durchgehend, und auch viele Spezialsachen verkauft und berät. Das würde in einer Arztpraxis nicht gehen.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 30.08.2018 07:55

Das Problem wäre sicherlich mit der Erlaubnis einer Hausapotheke zu mildern. Hausärzte werden immer weniger und die Apotheken immer mehr.

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higgs (1.253 Kommentare)
am 30.08.2018 07:05

gebt den ärzten allen eine hausapotheke und dann wollen sie plötzlich.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 30.08.2018 06:17

Wenn ich mir die Wohnhäuser (Villen) der Hausärzte anschaue, die die Herrschaften schon in relativ jungen Jahren errichten lassen (können), dann habe ich nicht den Eindruck, dass sie so schlecht verdienen. (Leider darf ich keine Beispiele anführen, weil sonst würde mein Beitrag sofort gelöscht.) Arzt ist eben nicht nur Job, sondern auch Berufung. Gott sei Dank gibt es noch einige Ärzte, bei denen man den Eindruck hat, dass es ihnen in erster Linie um das Wohl der Patienten geht.

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Liesmich (177 Kommentare)
am 30.08.2018 06:23

Hat keiner behauptet, dass Ärzte mit Kassenvertrag wenig verdienen, ist halt im Gegensatz zum Wahlarzt Fließbandarbeit mit keiner Zeit für die einzelnen Patienten...

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linz2050 (6.600 Kommentare)
am 30.08.2018 08:11

Wegen deinen Neideurose solltest selbst mal zum Arzt gehen!

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 30.08.2018 10:02

Sie schätzen mich völlig falsch ein: ich bin den Ärzten absolut nicht um ihr Einkommen neidisch, mich kotzt nur das Gesudere diverser Ärzte bzw. der Ärztekammer ein, dass wegen des geringen Einkommens nur wenige „Landärzte“ werden wollen. Dass nur jene Ärzte, die ich persönlich kenne und von ihren Vermögensverhältnissen Bescheid weiß die berühmten Ausnahmen von der Regel sind, stimmt schlicht und einfach nicht. Von den als Fortbildungsveranstaltung getarnten Urlaubsreisen, die von diversen Konzernen überwiegend finanziert werden, möchte ich nur am Rande erwähnen. Auch das wird immer in Abrede gestellt.

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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 30.08.2018 09:01

Wer ordentlich etwas leistet und noch dazu zum Wohle der Menschen rundherum, der soll auch ein ordentliches Einkommen erwirtschaften können.

ICH beneide meine Hausärztin nicht, ich bin froh, dass ich dort bestens betreut werde, wenn ich Hilfe brauche.

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2018 19:30

Aber Orlando grinsen grinsen

Auch wenn die GKK alles dagegen tut was sie kann, ist ein Hausarzt immer noch sowas wie ein Unternehmer. Das fangen sich zwar immer noch Leute an aber nicht unbedingt die, die dir nach dem Studium vorschweben. Dafür muss einer schon geschmiedet sein.

Heuchle also grad du hier nicht herum.

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Orlando2312 (22.329 Kommentare)
am 02.09.2018 21:15

Wer ist hier überhaupt der Oberheuchler? Wer weiss alles besser als alle anderen? Und wer sagt gleichzeitig, dass ihn überhaupt nix interessiert?

Der "Ich-geh-nicht-mehr-hin" jago! Bedarf keiner weiteren Erläuterung.

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( Kommentare)
am 30.08.2018 11:42

Denen ( die aus Berufung Arzt sind) vergönnst aber dann schon ihre Villa.
Der Neid ist ein Hund!

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 30.08.2018 12:10

NEID?
immer diese Leier,wo gibt's Neid,
die Ärzte verdienen nicht so schlecht,
der baut sich ein Haus wie jeder andere
auch,wie es ausschaut ist egal,ein Dach
über dem Kopf soll es haben,der Neid
beschäftigt sie mehr als andere,oder?

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 30.08.2018 18:40

Ich pflichte Ihnen vollkommen bei: der Neid ist ein Hund, nur ist mir Neid fremd; das können Sie mir glauben. Ich weiß, dass viele Leute der Meinung sind, dass der Neid die Motivation für Kritik sei. Mag sein, dass es solche Leute gibt, ich zähle mit Sicherheit nicht zu diesem Personenkreis.

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Libertine (5.433 Kommentare)
am 30.08.2018 14:50

Ohne den Neidfaktor zu strapazieren, aber am Hungertuch nagt sicher kein Arzt. Was ich glaube ein Manko ist, ist der immer mehr überhand nehmende Verwaltungsaufwand und eventuell unattraktive Dienstzeiten.

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csac1001 (1.544 Kommentare)
am 30.08.2018 05:35

Aber die Orte haben ja jetzt alle eine Apotheke ... anstelle eines Arztes mit Hausapotheke.

Die Politik und die Sozialversicherungen müssen entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, dass es für einen Arzt wieder attraktiv ist, Hausarzt zu sein.

- Zeit für Patienten muss etwas Wert sein
- Work-Life-Balance muss stimmen
- man muss sich verlassen können (wenn man diesen Schritt mit entsprechendem Risiko wagt), dass die Rahmenbedingungen auch stabil bleiben

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