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Tiefe Trauer nach Tod von Jungmedizinern

Von (viel, hes, wal), 12. März 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Zwei Tragödien in fünf Monaten mit neuer Boeing
Bild: STRINGER (X80002)

LINZ / STEYR. Flugzeugabsturz in Äthiopien riss drei junge Ärzte aus dem Leben: "Wir sind alle tief betroffen". Als Reaktion auf die Vorwürfe, dass Softwarefehler für den Absturz verantwortlich sind, sperren mehrere Länder den Luftraum für die Boeing 737 Max 8.

Update: Der US-Flugzeughersteller Boeing hat ein Softwareproblem bei Maschinen des Typs 737 Max eingeräumt, nachdem am Sonntag zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Monaten eine fast fabrikneue Maschine dieser Art in Äthiopien abgestürzt ist. Als Reaktion haben Österreich, Deutschland und Großbritannien ihren Luftraum gesperrt. Mehr darüber lesen Sie hier!

Vor dem Landeskrankenhaus Steyr und dem Ordensklinikum in Linz wurden gestern schwarze Fahnen gehisst. An beiden Krankenhäusern herrscht tiefe Trauer.

Mit Christoph S. und Armin S. sind am Sonntag beim Flugzeug-Unglück in Äthiopien zwei junge Ärzte ums Leben gekommen. Wie berichtet, kam kurz nach dem Start die Boeing 737 Max der äthiopischen Fluglinie in Turbulenzen und stürzte sechs Minuten nach dem Start ab. Alle 157 Passagiere und Crew-Mitglieder starben.

Besonders tragisch: Die Lebensgefährtin von Christoph S. ist hochschwanger. "Er war ein extrem netter Kerl und ein sehr guter Arzt", beschreibt eine Kollegin Christoph S., der aus Wieselburg stammt und am LKH Steyr in der Abteilung "Innere Medizin" arbeitete. "Die Betroffenheit in der Abteilung und im Haus ist groß. Der Kollege war erst seit Herbst als Facharzt in Ausbildung bei uns tätig, aber aufgrund seiner menschlichen Qualitäten schnell in das Team integriert. Er wurde im Haus und an der Abteilung sehr geschätzt", sagt Michael Hubich, ärztlicher Leiter des Landeskrankenhaus Steyr.

Im Mühlviertel trauert ein ganzer Ort um Armin S. Der junge Arzt stammt aus einer engagierten Familie in Haslach/Mühl (Bezirk Rohrbach). "Eine schockierende Nachricht", sagt Bürgermeister Dominik Reisinger (SP). "Wir sind tief betroffen." Noch am Sonntagabend habe die Information die Runde gemacht. Armin habe er vom Sehen gekannt: "Die Familie wohnt seit Jahrzehnten in der Gemeinde." Der 31-Jährige arbeitete im Ordensklinikum Linz. Auch dort ist die Trauer groß: "Wir stehen in Kontakt mit der Familie, der unser aufrichtiges Beileid gilt", sagt der medizinische Geschäftsführer Stefan Meusburger. "Die Kollegen aus der Abteilung werden in diesen schweren Stunden psychologisch betreut."

"Unstillbare Lebensfreude"

In Wien trauert die Medizin-Uni um Wolfgang E. Der Uni-Assistent war an der Klinik für Innere Medizin tätig. Er habe sich auf dem Gebiet von Darmerkrankungen bereits international einen hervorragenden Ruf erarbeitet, sagt sein Chef Michael Trauner: "Wolfgang hatte die Gabe, Menschen zu verbinden und Grenzen zu überwinden. Seine unstillbare Lebensfreude und sein Tatendrang haben uns alle inspiriert." Er hinterlasse eine Lücke: "Seine offene und liebenswerte Natur wird uns allen sehr fehlen."

Die drei jungen Fachärzte kannten sich vom Medizinstudium in Wien. Sie waren am Sonntag auf dem Weg nach Sansibar, wo sie medizinisch tätig sein wollten. Gestern wurde bekannt, dass ein weiteres Opfer des Flugzeugabsturzes in Österreich lebte. Der deutsche Staatsbürger Norman S. war evangelischer Pfarrer in St. Ruprecht bei Villach und unterwegs zu einer Konferenz in Nairobi.

Wann die sterblichen Überreste der österreichischen Todesopfer zurück in die Heimat gebracht werden können, ist noch unklar, sagt Außenamtssprecher Peter Guschelbauer: "Derzeit laufen die Untersuchungen zur Absturzursache. Es wird wohl längere Zeit dauern, bis sie abgeschlossen sind." Erst dann sei ein Transport nach Österreich möglich: "Dabei werden wir die Angehörigen unterstützen. Unsere Botschaft ist mit den lokalen Behörden in Kontakt."

Ärztekammer will helfen

Auch Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser verspricht den Angehörigen die Hilfe seiner Institution: "Die Ärztekammer wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles dafür tun, die Angehörigen in dieser schweren Zeit bestmöglich zu unterstützen." 

Video: Landeshauptmann Thomas Stelzer zum Flugzeugabsturz: 

„Da fängst du zum Nachdenken an“

„Es war das gleiche Flugzeug. Die gleiche Route. Nur eben exakt eine Woche vorher.“ Der ehemalige Spitzenläufer Christian Pflügl war am Sonntagnachmittag mit seinen Gedanken ganz besonders bei den Opfern des Flugzeugunglücks in Äthiopien. „Ich habe auf nachrichten.at von dem Absturz gelesen. Da fängst du zum Nachdenken an“, sagt der Vater von drei Kindern im OÖN-Gespräch.

Pflügl war mit Marathonläufer Thomas Hofer in Kenia gewesen, um sich als Trainer fortzubilden. Am Sonntag, 3. Februar, also sieben Tage vor dem Absturz der Boeing 737-8 MAX, machte er sich mit seinem Sportkollegen von Addis Abeba auf dem Heimweg.

„Es war die gleiche Uhrzeit, als wir abgehoben sind“, erinnert sich Pflügl. Nachsatz: „Meiner Frau habe ich lange Zeit nicht erzählt, dass wir auch in diesem Flugzeug gesessen sind.“

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