Schutzklammern für das Haarefärben: Weltpatent bleibt in Österreich
STEYR. Steyrer Friseur Ronald Gruber hatte die rettende Idee vor belastenden Färbemitteln, aber sein Kopfhautschutz scheiterte am Markt. Nach dem Konkurs geht die Fabrikation weiter.
Vielleicht kam die Erfindung des Steyrer Friseurs Ronald Gruber einfach nicht zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt. Jetzt erschrecken Bilder mit geschwollenen Köpfen die Schönheitsbewussten: Folgen von Allergien gegen Haarfärbemittel.
"Die mit dem an sich genialen Schutzgerät verbundene Botschaft, dass es Haarfärbeprodukte gibt, die alles andere als unproblematisch sind, will wohl kein Hersteller verbreiten", sagte der Rechtsanwalt Norbert Mooseder, nachdem er als Masseverwalter von Grubers "Grooba Trading GmbH" bestellt worden war.
Friseur Ronald Gruber erfand die Schutzklammern.
Die Kosmetikindustrie war beschäftigt, Nebenwirkungen ihrer Färbemittel kleinzureden, während der Friseur seine Schutzklammern einpackte, die verhinderten, dass die Kopfhaut von den Flüssigkeiten benetzt wurden. Wohl hatten Friseure schon Dutzende der Geräte-Sets für ihre Salons gekauft, bei einem Bilanzverlust von 325.687 Euro im Jahr 2016 war aber von einem Durchbruch nicht die Rede. Heuer blieb für das Start-up im Sommer nur noch der Konkurs.
Unternehmer Gerhard Gschladt wird nun sein Know-how einbringen.
Vergangene Woche kam dann doch noch die Wende zum Guten: Der in Hargelsberg ansässige Gründer Gerhard Gschladt hat die Firma samt Weltpatente aus der Konkursmasse gekauft und will jetzt mit Gruber als Konsulenten richtig durchstarten: "Die bisherigen Geldgeber waren nicht geduldig genug." Mit dem richtigen Marketing werde Grubers Schutzklammer "opilomed" ein Erfolg, sagt Gschladt: "Wir werden weiter Friseure beliefern, aber das Produkt auch für den Einzelhandel erschwinglich machen, weil 80 Prozent der Leute die Haare zu Hause färben."