Gewässer: Bis 2015 wieder naturnah
STEYR/LINZ. Wasserrahmenrichtlinie – ein sperriges Wort, dabei soll diese Richtlinie das Gegenteil bewirken. Bis 2015 sollen die Fließgewässer wieder naturnaher gestaltet sein. Dafür finden sich alleine im staatlichen Fördertopf 140 Millionen Euro.
„Was geht mich die Wasserrahmenrichtlinie an? Unter diesem Titel luden die Akademie für Umwelt und Natur und die Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft zu einer Infoveranstaltung. In Oberösterreich gibt es 19.800 Kilometer Fließgewässer, wovon nun 893 „prioritär“ zu sanierende Abschnitte sind, sagte Felix Weingraber von der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft beim Land OÖ.
Vom Aussterben bedrohtEines der Hauptprobleme vieler Gewässerabschnitte sind sogenannte Querbauwerke (Wasserkraftanlagen und schutzwasserbauliche Anlagen). Diese sollen durch verschiedene Maßnahmen speziell für Fische (Fischaufstiege) wieder durchgängiger gemacht werden.
Immerhin sind durch die verschiedenartigen Hindernisse von 14 in Oberösterreich beheimateten Leitfischarten, den sogenannten Mittelstreckenwanderern, 12 vom Aussterben bedroht, erläuterten Reinhard Haunschmid vom Bundesamt für Wasserwirtschaft Mondsee und Univ.-Prof. Stefan Schmutz von der Universität für Bodenkultur.
Wie wichtig naturnahe Gestaltung von Gewässern nicht nur für Fische ist, darüber referierte Univ.-Prof. Otto Moog von der Universität für Bodenkultur. Während viele Oberösterreicher Fische „nur“ vom Speisezettel kennen und in den Gewässern kaum ausnehmen können, wäre die „wirbellose Fauna“ (3200 Arten) schon sichtbar, wenn lediglich ein Stein bei einem Bach umgedreht werden würde.
Gewässerbezirke helfenWichtige Hilfestellungen bei der naturnahen Gestaltung der Fließgewässer geben die Gewässerbezirke. In Oberösterreich gibt es vier (Linz, Grieskirchen, Gmunden und Braunau).
Da bauliche Maßnahmen viel Geld kosten, waren für die 100 interessierten Zuhörer aus oberösterreichs Gemeinden die Infos über Fördertöpfe besonders wichtig. Jener beim Bund ist laut Verena Ressel vom Umweltministerium mit 140 Millionen Euro dotiert. Kommunen können bis zu 60 Prozent ihrer Kosten daraus ersetzt bekommen.
Vom Land werden laut Josef Ruspeckhofer von der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft und Walter Wöss von der Abteilung Umwelt- und Wasserrecht weitere maximal 30 Prozent refundiert.