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So viele Freiwillige wie noch nie – dennoch sucht das Rote Kreuz nach Verstärkung

Von Daniel Gruber, 02. April 2024, 17:42 Uhr
Rotes Kreuz
Das Rote Kreuz Oberösterreich ist auf der Suche nach Freiwilligen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Mehr als 23.900 freiwillige Helfer hat aktuell das Rote Kreuz in Oberösterreich, doch die jährlich geleisteten Stunden sanken in den vergangenen Jahren.

Anderen Menschen zu helfen, Spaß am Engagement, sich weiterzubilden oder die Suche nach dem Gemeinschaftsgefühl – aus den unterschiedlichsten Motiven engagieren sich in Oberösterreich gerade so viele Menschen wie noch nie in ihrer Freizeit beim Roten Kreuz. "Mehr als 23.900 freiwillige Mitarbeiter sind eine sehr stolze Zahl", sagt Oberösterreichs Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Doch trotz des Rekordhochs und auch wenn jährlich rund 500 neue Freiwillige dazukommen, muss das Rote Kreuz weiter nach helfenden Händen suchen. Die Gründe dafür sind:

Zeitfaktor: Leisteten 2019 die Freiwilligen des Roten Kreuzes in Oberösterreich noch 3,1 Millionen Stunden, sank die jährliche Anzahl bis 2023 auf 2,9 Millionen Stunden. Zudem müssen die Freiwilligen je nach Tätigkeit spezielle Ausbildungen absolvieren, um hochprofessionelle Hilfe leisten zu können. "Die Familie, den Beruf und die freiwillige Tätigkeit zeitlich zu bewältigen, ist eine Herausforderung", bestätigt Aichinger einen gewissen "Zeitdruck".

"Vielfältiger Tätigkeitsbereich"

Eine zeitliche Mindestverpflichtung gibt es zwar nur im Rettungsdienst – pro Jahr müssen in diesem Bereich 144 Stunden absolviert werden. Die Schwierigkeit sei dennoch vor allem, die Freiwilligen länger zu halten; laut Landesgeschäftsleiter Erich Haneschläger liege die durchschnittliche Verweildauer aktuell bei rund sieben Jahren. "Um die Gemeinschaft zu fördern und zu stärken, veranstalten wir unter anderem Sommerfeste, wo die ganze Familie eingeladen ist", veranschaulicht Julia Madlmair, Freiwillige im Rettungsdienst.

Die 30-Jährige ist schon ihr halbes Leben beim Roten Kreuz engagiert. Mit 15 startete sie beim Jugendrotkreuz, wurde später Gruppenleiterin, machte dann die Ausbildung zur Rettungssanitäterin und ist mittlerweile stellvertretende Ortsstellenleiterin in Vöcklabruck. "Ich habe bei den Diensten auch meinen Mann kennengelernt und heiratete in eine Rotkreuz-Familie ein", schildert die Mutter eines kleinen Sohnes.

Leistungsangebot: Da immer mehr Personen, unter anderem aufgrund des demografischen Wandels, auf das Rote Kreuz angewiesen sind, wurde das Leistungsangebot in den letzten Jahren erweitert. "Die Tätigkeitsbereiche sind sehr vielfältig", sagt Rotkreuz-Präsident Aichinger. Es kann vom Rettungs-, über den Blutspendedienst bis zur Lernbegleitung von Kindern oder in der Verwaltung überall geholfen werden.

"In jedem Alter möglich"

"Sich zu engagieren, ist in jedem Alter möglich. Das Gemeinschaftsgefühl ist unbezahlbar und die Tätigkeit ist auch wichtig für die persönliche Entwicklung", betont Rotkreuz-Präsident Aichinger. So verbringen rund 2500 Kinder und Jugendliche in den oberösterreichischen Jugendgruppen des Roten Kreuzes ihre Freizeit. Gleichzeitig liegt der Anteil der Freiwilligen, die über 60 Jahre alt sind, bei 30 Prozent.

Ein Spätberufener ist Anton Moser. Seitdem der 66-jährige Trauner vor einem Jahr in Pension ging, engagiert er sich als Lern- und Lesecoach in der Rotkreuz-Lerninsel in Traun. "Ich habe in meinem Leben viel erhalten, nun kann ich der Gesellschaft etwas zurückgeben", sagt der ehemalige Rechtsanwalt.

Einmal in der Woche macht Moser unter anderem die Hausübungen mit den Kindern und bereitet sie individuell auf die Schule sowie den Alltag vor. Die "positiven Rückmeldung" der Kinder sind für ihn genauso schön, wie zu sehen, wenn "die jungen Menschen in der Schule aufblühen und Lernerfolge vorweisen". 

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Autor
Daniel Gruber
Redakteur Oberösterreich
Daniel Gruber

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1  Kommentar
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cenodoxophylax (475 Kommentare)
am 02.04.2024 20:44

Der Zuwachs an Freiwilligen ist überwiegend auf Best-Ager zurückzuführen, die sich häufig ab Pensinosantritt engagieren wollen. Davon profitieren hauptsächlich die Sparten Essen auf Rädern, Lesecoach, Besuchsdienst oder Rotkreuz-Markt. Diese Mitarbeiter*innen sind meist sehr treu und bleiben lange. Im Rettungsdienst ist die Verweildauer wesentlich kürzer und liegt so um die drei Jahre, weil dort vornehmlich junge Mitarbeiter*innen tätig sind, die bei Weitem nicht so ausdauernd sind. 144 jährlich verpflichtende Stunden im Rettungsdienst sind jedenfalls zu wenig, um eine erforderliche Übung und Routine zu erhalten. Nachdem die Jungen und deren geleistete Stunden weniger werden, wird eine Erhöhung der beruflichen Mitarbeiterzahl erforderlich sein, um den aktuellen Standard halten zu können. Dazu sind die Initiativen zum Halten von Mitarbeiter*innen endlich zu intensivieren. Ausflüge und Feste reichen da bei Weitem nicht. Echte Wertschätzung von innen und außen wäre zielführender.

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