Schnee und Sturm: Wetterkapriolen fordern die Feuerwehren 2023
LINZ. 7,5 Millionen freiwillige Arbeitsstunden leisteten 2023 die 95.000 Feuerwehrmitglieder.
Steigende Einsatzzahlen vor allem im Bereich von Elementarereignissen und die Babyboomer-Generation, die in den Reservistenstand wechselt, beschäftigen zusehends Oberösterreichs 906 Feuerwehren.
Die Einsatzzahlen 2023 sind mit beinahe 60.000 Einsätzen kräftig gestiegen. 4300 unwetterbedingte Einsätze arbeiteten Oberösterreichs Feuerwehren im Vorjahr ab. Schnee- und Wetterkapriolen führten zu diesem enormen Einsatzaufkommen. Straßen wurden durch querstehende Fahrzeuge blockiert, Bäume entwurzelt, Stromleitungen wurden unterbrochen. Die Sturmfront im Juli brachte zudem kleinräumige Überschwemmungen. Rund 9000 Kameradinnen und Kameraden waren alleine in den drei Tagen vor Weihnachten wegen der Sturmfront Zoltan im Einsatz.
Doch auch Brände sind wieder auf dem Vormarsch. Zu 15.570 Bränden, um 3000 mehr als ein Jahr zuvor, rückten die fast 95.000 Feuerwehrmänner und -frauen aus. "Wir erleben in allen Bereichen eine Mehrbelastung", bilanzierte Oberösterreichs Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer. Die Zunahme um 1,3 Millionen Arbeitsstunden entspricht einer Steigerung von etwa 20 Prozent. "Die Feuerwehren bilden einen wesentlichen Teil der Sicherheitslandschaft in Österreich. Bei sich stetig ändernden Anforderungen an das Feuerwehrwesen und einer gesellschaftspolitischen Veränderung braucht es einen besonderen Fokus auf die Menschen in unserer Organisation, ohne die kein einziger Einsatz bewältigt werden könnte", sagt er. "Naturkatastrophen, Feuer oder Unfälle – unsere Feuerwehren helfen, wenn die Not am größten ist. Das zeugt von einer positiven Grundeinstellung, und solche Leute braucht das Land", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) anlässlich der Feuerwehr-Jahresbilanz. "Die Einsätze stellen nur rund neun Prozent der gesamt geleisteten Stunden dar. Hinter all den Einsätzen verbirgt sich ein noch weitaus größeres Engagement von unschätzbarem Wert, das neben Fortbildungen, Übungen, Jugendarbeit oder Wartung der Einsatzgerätschaften besteht. Für diese ,unsichtbaren‘ Stunden gebührt den Feuerwehren großer Dank", ergänzte Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (VP).
Babyboomer in Reserve
Zwar ist die Mitgliederentwicklung bei den Feuerwehren positiv, aber die letzten geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation wechseln zusehends in den Reservistenstand, was nicht heißen soll, dass sie gar nicht mehr aktiv sind. Erfreulich: Immer mehr Mädchen und Frauen treten der Feuerwehr bei.
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