Vom Attersee zum Raiffeisenverband: Christian Schirlbauers letzter Radtag
ATTERSEE. Tourismusdirektor geht nach fast 18 Jahren: "Habe mich nicht unterkriegen lassen".
Der 24. autofreie Rad-Erlebnistag am Attersee ist Geschichte, gleichzeitig endete auch die Dienstzeit von Christian Schirlbauer, dem langjährigen Geschäftsführer des Tourismusverbandes Attersee. Nach fast 18 Jahren wechselt der 51-Jährige in den Raiffeisenkonzern.
Der Radtag, eine der touristischen Hauptveranstaltungen der Region, sei zwar nicht seine Erfindung gewesen, aber sein Baby, sagt Schirlbauer: "Am Anfang gab es viele Kritiker, aber wir haben den Radtag gemeinsam mit dem Aufsichtsrat weiterentwickelt." Man müsse auch der Weyreggerin Anna Haller ein Danke sagen, "denn sie ist die Mutter des Radtages." Im Endeffekt sei es eine Erfolgsgeschichte geworden. "Es hat ein Jahr gegeben, da standen bei Schneefall 20 Leute am Start, letztes Jahr hatten wir 52.000 Besucher", erinnert sich der scheidende Tourismusdirektor. "Ich glaube, der autofreie Rad-Erlebnistag ist eine tolle Saison-Auftaktveranstaltung für die gesamte Region."
2018 fand der Radtag im Juni bei strahlendem Frühsommerwetter statt, heuer waren die Temperaturen niedrig. Die Veranstaltung werde aber in Hinkunft weiterhin jeweils am letzten Sonntag im April terminisiert, kündigt Schirlbauer an. Der Radtag bleibt, Schirlbauer geht, was der gebürtige Salzburger mit Humor nimmt: "Dann kann ich endlich einmal selbst mitfahren und muss nicht mehr bei der Eröffnung dabei sein."
Angestellt und selbständig
Neuer Arbeitgeber ist der Raiffeisenverband Salzburg. Schirlbauer: "Ich gehe in die Organisationsberatung und bin einer von drei Fusionsmanagern, der Banken begleitet, wenn sie fusionieren. Und ich habe mich nebenbei selbständig gemacht für touristische Projekte und Förderungen. Also, wenn mich jemand braucht, um ein touristisches Projekt umzusetzen und Förderungen zu lukrieren, bin ich da."
Schirlbauer wirft einen letzten Blick zurück auf seine Tätigkeit am Attersee, ehe er den Blick in Richtung Salzburg wendet: "Es waren absolut tolle Jahre. Mit Höhen und Tiefen – die hat jeder Job. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen und glaube, ich habe einen positiven Eindruck dieser Region hinterlassen. Ich freue mich, wenn meine Nachfolgerin Angelina Eggl das so weiterführt. Sie wird anders ticken und anders arbeiten, aber es soll erfolgreich weitergehen."
den Radtag künftig jeweils im April abzuhalten - zu dieser Zeit sind die Wetteraussichten wohl nicht optimal.
Der Juni war da wohl schlauer gewählt.