Motorsport-Weltstars von einst lassen die guten alten Zeiten wieder aufleben
PITZENBERG BEI SCHWANENSTADT. Freddie Spencer, Biland/Waltisperg und Klaus Klaffenböck beim Oldtimer Grand Prix.
Der Motorsportverein Schwanenstadt ist lebendig wie eh und je, doch alle zwei Jahre lässt er die guten alten Zeiten aufleben, in denen in der Schwanenstädter Umgebung Motorsportereignisse mit weltweitem Widerhall ausgetragen wurden. Eine solche Veranstaltung findet auch am Wochenende von 5. bis 7. September statt: der 9. Internationale Oldtimer Grand Prix. Mit dabei auf heißen Eisen von Baujahr 1923 bis 2013 sind mehrere ehemalige Weltstars, die an den Wertungsfahrten, bei denen es eigentlich um Gleichmäßigkeit geht, teilnehmen, dabei aber schon einmal im Hinblick auf die große Show nicht an Gemütlichkeit denken.
Begründer der Traditions-Veranstaltung ist der legendäre MSV-Präsident Willi Aicher, ein Tischlermeister aus Niederholzham bei Schwanenstadt. Er initiierte die Premiere des Oldtimer Grand Prix im Jahr 1998, die er aber nicht mehr miterleben durfte. Ihm zu Ehren wird das Motorsport-Ereignis als Willi-Aicher-Memorial durchgeführt. Sein Sohn Peter ist aktueller Präsident des MSV, und er freut sich bereits auf das Spektakel im Gemeindegebiet von Pitzenberg unweit der alten Rennstrecke von Oberndorf: "Ich glaube, dass diese Veranstaltung mittlerweile in Europa einen hohen Stellenwert hat. Das sieht man auch an den vielen Anmeldungen." 350 Fahrer werden teilnehmen, doch viele mehr müssten abgewiesen werden, weil es eben ein Limit gebe.
"Für einen Motorradfreak ist das ein Wahnsinn", sagt Peter Aicher. "So viele alte Motorräder sieht man nirgends auf einmal." Welchen Stellenwert der Oldtimer Grand Prix in der europäischen Classic-Szene besitze, verdeutliche der Umstand, dass die hier gefahrenen Fahrzeuge teilweise Einzelstücke seien, die in jedem Technikmuseum der Welt mit Handkuss gezeigt, von ihren Besitzern wie Pretiosen behandelt und nie und nimmer aus der Hand gegeben würden, so Aicher. Der Gesamtwert der Motorräder betrage mehr als vier Millionen Euro.
Superstar "Fast Freddie" dabei
Alle Oldtimer-Maschinen werden, wie erwähnt, zwei Wertungsfahrten absolvieren. Wer die 2,7 Kilometer lange Rundstrecke dabei am gleichmäßigsten fährt, ist Sieger. Dass es dabei auch rennmäßig zugeht, dazu tragen einige Superstars der Szene bei, etwa "Fast Freddie" Spencer (USA), dreifacher Weltmeister, die siebenfachen Seitenwagen-WM-Champions Rolf Biland/Kurt Waltisperg (SUI) oder Österreichs Seitenwagen-Legende Weltmeister Klaus Klaffenböck, der anstatt des verletzten Christian Parzer mit Beifahrer Adolf Hänni (SUI) an den Start geht. Dazu kommen die bekannten Brüder Ben und Tom Birchall (GBR).
Das Programm beginnt am Freitag, 5. 9., 17.30 Uhr, mit einem Beschleunigungsrennen, Training am Samstag 10.30 bis 17 Uhr, Wertungsfahrten Sonntag ab 8.30 Uhr. Eintrittspreise werden nur Samstag und Sonntag eingehoben: Für beide Tage bezahlt man nur 17 Euro inkl. Parkplatzgebühr.