60.317 Hausbesuche: Volkshilfe ist ein Eckpfeiler der sozialen Nahversorgung
BAD GOISERN. Die Pflege von zuhause lebenden Senioren ist eine Domäne der Volkshilfe Salzkammergut.
Rund 2500 Menschen im Salzkammergut arbeiten im Sozialbereich. "Mehr als in den großen Industrieunternehmen in der Region", sagt Wolfgang Spitzbart, Vorsitzender der Volkshilfe Salzkammergut mit Sitz in Bad Goisern.
Die SP-nahe Organisation beschäftigt selbst 147 Mitarbeiter in der Region. Rund die Hälfte davon ist in der mobilen Heimbetreuung tätig. Das Schwergewicht bildet dabei die "Mobile Hilfe" für ältere Menschen. Diese werden (falls nötig auch mehrmals täglich) von geschulten Volkshilfe-Mitarbeiterinnen besucht. Das Versorgungsangebot reicht von Körperpflege über medizinische Kontrollen bis hin zur Versorgung mit warmem Mittagessen. "Unsere Dienstleistungen zielen alle darauf ab, den Menschen zu ermöglichen, dass sie möglichst lange zuhause bleiben können", sagt Stefan Sifkovits, Geschäftsführer der Volkshilfe Salzkammergut.
Breites mobiles Angebot
Aber nicht nur Senioren können mobile Dienste in Anspruch nehmen. Auch nach Schlaganfällen, Unfällen oder schweren Krankheiten bietet die Volkshilfe mobile Therapieangebote an. Für diese Form der Hilfe absolvierte das geschulte Personal im Vorjahr rund 1500 Hausbesuche. Das bedeutet ein Plus von 334 Prozent innerhalb von drei Jahren. Die 73 Mitarbeiter in der Mobilen Hilfe betreuten im Vorjahr 650 Klienten. Für 60.317 Hausbesuche legten sie in 42.600 Einsatzstunden 340.000 Kilometer zurück – das entspricht 8,5 Erdumrundungen. Die Volkshilfe Salzkammergut ist damit der größte Anbieter von mobilen Diensten im Bezirk Gmunden.
Doch die Organisation hat noch mehr im Angebot: Zufrieden sind Spitzbart und Sifkovits mit der Entwicklung des Volkshilfe-Second-Hand-Shops in der Bad Ischler Bahnhofstraße. Dort werden seit bald fünf Jahren Gebrauchtwaren verkauft – von der Lederhose bis zu Einrichtungsgegenständen. Rund 40 Tonnen Waren wurden im Vorjahr umgesetzt, und weil jeder dort stöbern darf, ist der Shop mittlerweile auch bei Touristen sehr beliebt. Das Geschäft ist nicht nur ein Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft, es erfüllt auch einen sozialen Zweck. "Weil manche Sammlerstücke für begüterte Kunden auch einmal etwas mehr kosten dürfen, können wir es uns leisten, den wirklich bedürftigen Menschen bei den Preisen entgegenzukommen", sagt Wolfgang Spitzbart.