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Prämierter Erfinder mit 83 Jahren: Theo Haas haucht alten Reifen Leben ein

Von Philipp Hirsch, 05. November 2019, 08:47 Uhr
Theo Haas
Theo Haas, Erfinder Bild: privat

Der kreative Ennser wurde in Nürnberg auf der größten Erfindermesse ausgezeichnet.

ENNS/NüRNBERG. Kreativität begleitet Theo Haas aus Enns schon sein ganzes Leben lang. Das Denken außerhalb von ausgetretenen Pfaden war bereits während seiner Zeit als Innenarchitekt und Designer sein Metier. Aber auch mit 83 Jahren kommt das Wort Ruhestand in seinem Wortschatz nicht vor.

Wo andere Abfall sehen, sieht Haas eine Gelegenheit: In zwei Jahren Entwicklungszeit hat es der Erfinder geschafft, alte Autoreifen zu Schallschutz-Komponenten und Hangsicherungen umzufunktionieren.

"Alte Reifen werden meistens verbrannt. Die Gase, die dabei freiwerden, sind eine Katastrophe für die Umwelt. Man muss die alten Autoreifen als Rohstoff sehen, sie sind ein wertvolles Material", sagt Haas: "Ein Autoreifen ist ein vielseitiges Wunderwerk."

Prämierter Erfinder mit 83 Jahren: Theo Haas haucht alten Reifen Leben ein
Die Vision das Erfinders aus Enns: Lärmschutzwände aus alten Autoreifen. Bild: Privat (Visualisierung)

Zwei Jahre Entwicklung

Zwei Jahre lang musste er tüfteln, ehe es ihm gelang, aus einem alten Autoreifen etwas völlig Neues zu erschaffen.

Vor allem das Zerlegen der alten Reifen stellte ihn anfangs vor Probleme. Die Lösung fand er im sogenannten Wasserschneiden. Mit einem dünnen Hochdruckstrahl lassen sich die Reifen ohne Beschädigungen zerteilen.

Haas meldete für seine Erfindung ein Patent an. Nun war es an der Zeit, der Welt zu zeigen, was er erschaffen hatte. Die ideale Gelegenheit dafür bot sich vor wenigen Tagen in Nürnberg bei der Internationalen Fachmesse für Ideen-Erfindungen und Neuheiten (iENA). Kreative Köpfe aus 30 Nationen präsentierten dort vier Tage lang rund 800 Neuheiten.

Haas konnte die Jury in Deutschland mit seiner Idee überzeugen. Ihm wurde eine Silbermedaille für "Herausragende Leistungen" verliehen. Für den 83-Jährigen eine tolle Bestätigung: "Diese Auszeichnung zeigt, meine Erfindung ist funktionell, vollkommen verständlich und brauchbar."

Wie geht es jetzt nach der Messe mit seinem Patent weiter? "Wir wollen versuchen, eine Firma zu finden, die dieses Produkt herstellen möchte."

Weltweit könnte seine Erfindung entlang von Straßen- und Bahnstrecken künftig als Lärmschutz dienen, ist Haas überzeugt.

Die Vorteile seiner Erfindung im Vergleich mit herkömmlichen Lärmschutzwänden liegen für den Erfinder klar auf der Hand: Das Produktionsverfahren sei einfach, energiesparend und umweltschonend. Der Rohstoff sei günstig und nahezu unbegrenzt verfügbar, die Wände seien überdies witterungs- und verschleißresistent.

Erhöhte Sicherheit

Außerdem würde eine Lärmschutzwand aus alten Reifen auch die Sicherheit auf den Autobahnen und Schnellstraßen erhöhen, weil das Material bei einem etwaigen Aufprall flexibel ist.

Wer weiß, vielleicht werden in einigen Jahren Lärmschutzwände aus alten Autoreifen ein ganz normaler Teil des Straßenbildes auf der ganzen Welt sein. Ihr Erfinder glaubt jedenfalls fest daran.

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Autor
Philipp Hirsch
Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch
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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 05.11.2019 20:37

Wenn einer mit Weinflaschen an die Wand kracht, dann soll er gefälligst mit seinen Flaschen an der Wand bleiben und nicht mit dem Gummi auf die Fahrbahn zurück gefedert werden.

Von wegen tolle Idee! Die hat bald wer aber wer zahlt die Schadensversicherung?

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strasi (4.410 Kommentare)
am 05.11.2019 20:05

Lärmschutzwand mit Gummigeruch an heißen Sommertagen. Und wurde auch schon erprobt wie lange diese Gummiwand hält. Bekanntlich setzt vor allem Hitze den Reifen arg zu. Ja und nun soll jemand meine laienhaften Anwandlungen fachmännisch widerlegen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 05.11.2019 16:05

Gute Ideen braucht die Welt .. Gratulation dem geistig Junggebliebenen

schon vielen Jahren werden Altreifen als Prellbock bei Autorennen verwendet, also dürften sie auch an Autobahnen nützen bringen.

á propos schiache Farbe ...man könnte sie ja anmalen, aber das kostet.

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caber (1.956 Kommentare)
am 05.11.2019 13:28

Lärmschutzwand siehe Foto: Möglicherweise funktionell, Aussehen auf jeden Fall grauenhaft!

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KlausBrandhuber (2.066 Kommentare)
am 05.11.2019 11:50

Das mit den "fürchterlichen Abgasen" bei der Verbrennung stimmt so nicht.
Altreifen werden - nach Zerkleinerung - im Drehrohrofen bei der Zementerzeugung nicht nur als Energieträger, sondern auch als NOTWENDIGER Rohstoff Schwefel eingebracht und dort bei Temperaturen um die 1200C "astrein" verbrannt resp. energetisch verwertet. Schon vor Jahren wurden damit an die 30% der eingesetzten Energie substituiert. Und kaum mehr Schwefelkiesabbrand in die Zementproduktion eingebracht.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 05.11.2019 09:22

Nicht ganz einfach mit den vielen verschiedenen Dimensionen?

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Zonne1 (3.662 Kommentare)
am 05.11.2019 07:14

Warum werden alte PKW-Reifen eigentlich nicht mehr Runderneuert und wiederverwendet ?
Solang sie mein Händler hatte , bin ich problemlos damit herumgefahren .

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Alfred_E_Neumann (7.233 Kommentare)
am 05.11.2019 09:19

Eine ordentlich gemachte Runderneuerung ist auch nicht wirklich billig. Letztendlich wird das Profil aber von einer alte Karkasse getragen, wo die Sünden des Vorbesitzers enthalten sind.

Zum Thema: schön sieht diese dargestellte Altreifenwand nicht aus, passt aber zum schmucklosen slowenischen (?) Hintergrund.

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elhell (2.100 Kommentare)
am 05.11.2019 16:52

An der unterschiedlichen Schärfe erkennt man schon die Fotomontage.
Und die herkömmlichen Lärmschutzwände sind jetzt auch nicht unbedingt die Ausgeburt der Ästhetik.

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