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Die große Stütze

Von Bert Brandstetter, 02. November 2020, 00:04 Uhr
Die große Stütze Barbara Barthou aus Wels (1956–2020) von bert Brandstetter
Barbara Barthou Bild: privat

Alles war auf Schiene im Leben der jungen Barbara Schaden, als sie sich für den Maturaball am Rieder Gymnasium zurechtmachte. Als Tochter des dortigen Latein- und Griechisch- Professors Ludwig Schaden schien ihr klar zu sein, neben Geschichte ebenfalls diese Fächer zu studieren – bis sie am Maturaball ein fescher, junger Leutnant in seiner weißen Uniform um einen Tanz bat. Dieser Tanz veränderte ihr Leben.

1974 heiratete sie Alexander Barthou aus einer Familie mit langer militärischer Tradition: "Mein Großvater diente dem Kaiser, mein Vater war Wehrmachtsoffizier und ich war Offizier der Republik", erzählt ihr Mann. Als Barbara 1975 Mutter der Zwillinge Michael und Peter wurde, beschloss sie, ihre universitären Pläne zu begraben. Umso lieber stand sie bei offiziellen Terminen beim Militär an seiner Seite. "Als hochgebildete Frau mit festen Grundsätzen" beschreibt sie General Christian Segur-Cabanac, der einst die Garnison Wels kommandiert hat und von Familie Barthou "sehr liebevoll aufgenommen und in das Welser Gesellschaftsleben eingeführt wurde". Ihre Kochkünste hatten es dem hohen Soldaten angetan.

Ganz brauchte Barbara auf ihre archäologischen Interessen nicht zu verzichten. Mit ihrem Mann, dem sie stets eine große Stütze war, unternahm sie zahlreiche Fernreisen nach Mittelamerika oder in den Nahen Osten. Einmal, während Alexander in Syrien Friedensdienst leistete, nutzte sie einen Besuch für die Besichtigung vieler Grabungsstätten. Auch als ihr Mann als Pressechef in Albanien war: "Sie hat sich nie Sorgen um mich gemacht", sagt Alexander, der den starken Glauben seiner Frau als Grund dafür vermutet. Sie nahm es gelassen hin, dass auch beide Söhne ihren Platz beim Militär gefunden haben.

Vor fünf Jahren erkrankte Barbara lebensbedrohlich, konnte aber gerettet werden. Als die Krankheit wiederkam, erlebte sie im August noch die Hochzeit ihres Sohnes Michael am selben Tag, an dem sie vor 46 Jahren in derselben Kirche geheiratet hatte. Die folgende Zeit ertrug sie tapfer und geduldig bis zu ihrem Tod. Ihr Sarg und das Grab strahlen in hellem Gelb, in jener Farbe, die ihr ganzes Leben als "ihre Farbe" durchzogen hat.

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Bert Brandstetter
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