In der "Holzhütte" wird gerne über den Tellerrand geblickt
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SCHWERTBERG. Gerhard Hinterkörner etablierte in Schwertberg einen Wirtschafts-ThinkTank
Es gibt einen Satz, mit dem man Gerhard Hinterkörner wirklich ärgern kann: "Das wird sicher nichts". Den hat er nämlich schon oft genug gehört als er sich daranmachte, mit "Tante Fanny" ein neues Segment im heimischen Lebensmittelhandel zu etablieren. Umso überzeugender fiel der Erfolg seiner Frischteig-Produkte aus. "Wenn alle sagen, das ist ein völliger Blödsinn, dann liegt man meistens richtig. Pessimisten haben nämlich nie recht", sagt Hinterkörner rückblickend.
Seine Anteile an "Tante Fanny" hat er vor fünf Jahren verkauft. Wirtschaftlich umtriebig ist der Schwertberger aber wie eh und je: mit Firmenbeteiligungen, als Investor – und als Gastgeber von Gesprächsrunden, in denen gerne unkonventionell und leidenschaftlich über die Zukunft unseres wirtschaftlichen Tuns diskutiert wird.
Schauplatz dieser Runden ist Hinterkörners "Holzhütte". Mitten in Schwertberg befindet sich dieser Holzriegel-Anbau an ein Einfamilienhaus. Mit einem rustikalen Stadel hat dieser Raum aber recht wenig zu tun. Offen und luftig statt eng und muffig kommen hier in Hinterkörners Debattierclub Themen auf den Tisch, die unserer Gesellschaft unter den Nägeln brennen: gerechte Verteilung von Vermögen, Innovationskraft, Digitalisierung, aber auch die Bewahrung unserer Natur für folgende Generationen. Dafür brauche es ein völlig neues "Mind-Setting", ist der Mühlviertler überzeugt: "Die Zeiten, in denen es nur um Macht und Geld ging, sind vorbei. Die jungen Leute von heute sind hervorragend ausgebildet. Wie diese Generation mitunter von meinen Alterskollegen schlechtgeredet wird, ist mir ein Alptraum. Die Jungen verfolgen eben andere Ansätze, weil sie zunächst fragen, ob das, was sie tun, einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt."
Genau diese Fragen stellt Hinterkörner mittlerweile auch selbst ganz gerne. Unter anderem auf Social Media oder in Gastkommentaren. Damit erreiche er zwar regelmäßig mehrere tausend Menschen, aber es habe eine andere Qualität, solche Überlegungen – wie in der Holzhütte – im kleineren Kreis anzusprechen: "Wenn es darum geht, dass wir vom Reden ins Tun kommen, funktioniert das viel besser in einem persönlichen Umfeld."
Weil in den Holzhütten-Gesprächen Optimismus und Anpacker-Mentalität durchwegs die Oberhand behalten, sieht Hinterkörner beispielsweise Künstliche Intelligenz keineswegs als Bedrohung, sondern als Chance: "Sie schafft uns jene Tätigkeiten vom Hals, die uns eigentlich ärgern und Zeit stehlen."
Seinen beruflichen Alltag umschreibt Hinterkörner mittlerweile gerne als "Business Concierge". Dazu gehört auch das, was in der Holzhütte passiert: "In einem guten Hotel ist der Concierge einer, der scheinbar unmögliche Wünsche seiner Gäste erfüllt. So sehe ich auch mein Service. Ich baue Brücken und führe Menschen zusammen, um Ideen voranzubringen."
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vielen Dank 🙏 Bernhard Leitner und den OÖN für diesen tollen Artikel! ✅