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Im Sturm der Elemente und der großen Gefühle

Von Bernhard Leitner, 29. Mai 2022, 14:30 Uhr
Theaterpremiere Der Sturm
Prospero redet seiner Tochter Miranda ins Gewissen. Bild: Greiner Dilettanten / Wimhofer

Schauspiel: Greiner Dilettantengesellschaft mit viel beklatschter Premiere von Shakespeares „Der Sturm“.

Wer sonst, außer der Greiner Dilettantengesellschaft, sollte es vorbehalten sein, das aufwändig restaurierte Bürgertheater Grein nach zwei Jahren Spielpause als Erste wieder mit hoher Schauspielkunst zu füllen? Jenes Ensemble also, das sich in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten zu lokalen Publikumslieblingen mit überregionalen Meriten empor spielte.

Bei der Stückauswahl für die Wiedereröffnung griff die Amateurtheatergruppe unter der Leitung von Christian Geirhofer – der in dieser Funktion die Nachfolge seiner Mutter Christine angetreten hat – in die oberste Etage klassischer Theaterliteratur: William Shakespeares „Der Sturm“ erwies sich bei der umjubelten Premiere am Samstag als anspruchsvoller, aber würdiger Inhalt, um das altehrwürdige Haus seiner ureigensten Bestimmung zuzuführen: Menschen zu unterhalten, zu erstaunen und zu berühren.

Regisseur Christian Hochgatterer kam die diffizile Aufgabe zu, einen ganz und gar nicht schnurgerade verlaufenden Handlungsstrang inklusive sanfter Kolonialismuskritik nachvollziehbar auf die Bühne zu bringen: Das „residiert“ der von seinem Bruder geschasste, ehemalige Herzog von Mailand Prospero (Hans Peter Baumfried) mit Töchterchen Miranda (Christine Puchner) auf einer einsamen Insel. Ihm zu Untertan sind der Windgeist Ariel und der durchtriebene Hexensohn Caliban (beide herausragend interpretiert von Astrid Zehetner und Melanie Janz). Mit Zauberkunst vertraut, gelingt es Prospero, seinen Bruder samt Erzfeindin, der Königin von Neapel, nach einem Schiffbruch im Sturm, auf besagte Insel zu bringen. Sein Plan: Wiedergutmachung für die erlittene Schmach einzufordern, wobei ihm die frisch entbrannte Liebe zwischen seiner Tochter und der Königin Sohn beste Dienste erweist. Dass dabei auch die Situationskomik nicht zu kurz kommt, dafür garantieren vor allem die Nebenfiguren Trinculo und Stephano gespielt von den Waldhausener „Mimus-Leihgaben“ Franz Reiter und Alfons Puchner.

Im Strudel von Liebe, Rache und Machtbesessenheit entspinnt sich ein zweieinhalbstündiger Abend, der von einer beachtlichen schauspielerischen Leistung getragen ist. Dass bei der Premiere noch nicht alle frisch installierten technischen Hilfsmittel punktgenau saßen: geschenkt. Am Pfingstwochenende wird „Der Sturm“ noch zwei Mal gespielt. Im Herbst erfolgt dann eine Wiederaufnahme über einen längeren Zeitraum.

Fazit: Einmal mehr überzeugendes schauspielerisches Niveau der Dilettantengesellschaft Grein in einem inhaltlich fordernden Shakespeare-Drama.

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner
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