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Eine Kiste Bier bald nicht mehr unter 20 Euro zu haben

Von Thomas Fellhofer, 29. November 2022, 05:48 Uhr
Eine Kiste Bier bald nicht mehr unter 20 Euro zu haben
Im Mühlviertel wird nicht gestreikt. Die Erhöhung der Produktionskosten wird aber der Konsument zu spüren bekommen, auch wenn die Teuerung nicht zur Gänze weitergegeben werden könne. Bild: VOLKER WEIHBOLD

MÜHLVIERTEL. Mühlviertler Brauereien setzen auf Zusammenhalt mit den Mitarbeitern, modernere Anlagen und eigenen Strom

Gestreikt wird in den Mühlviertler Brauereien nicht. Die aktuelle Teuerung beschäftigt aber Mitarbeiter und Unternehmensleitungen sehr wohl. Trotzdem will man gemeinsam die aktuelle Situation meistern: "Wenn man ein ordentliches Miteinander lebt und ordentlich unterwegs ist, dann kann man auch in schwierigen Zeiten gut zusammenarbeiten", sagt Ewald Pöschko, Geschäftsführer der Braucommune Freistadt, der größten Mühlviertler Brauerei. Dort versucht man aktuell, mit einer Prämie für alle Mitarbeiter die Teuerung ein wenig einzufangen: "Wir haben uns dazu entschlossen, allen Mitarbeitern diese Prämie zukommen zu lassen – vom Lehrling bis zur Teilzeitkraft", sagt er. Dass es auch ohne Streik eine Einigung in der Gehaltsdebatte geben wird, davon ist er überzeugt: "Wir wissen, dass es für die Mitarbeiter mehr geben muss, und es wird auch mehr geben", sagt er: "Es ist auch wichtig, dass Verhandlungen geführt werden. Momentan spielt aber einfach alles verrückt", spricht er Teuerungen an, mit denen bisher niemand rechnen konnte. "Ich habe aktuell zum Beispiel die Ankündigung am Tisch, dass Biergläser um 23 Prozent teurer werden."

Kein Streik in Schlägl

Auch in der Stiftsbrauerei Schlägl ist Streik kein Thema: "Wir halten zusammen und geben alle unser Bestes", sagt Betriebsleiterin Elfriede Haindl. Auch in Schlägl überlegt man, ob man nicht gewisse Erhöhungen beim Lohn der Mitarbeiter vorziehen kann, hofft aber auf eine baldige Einigung. In Sachen Rohstoff- und Energiepreise sei man aber eben auch nur Passagier. Auch in der Brauerei Hofstetten wurde gestern ganz normal gearbeitet.

Preiserhöhungen werden nötig

Freilich könne man nicht die gesamte Teuerung an die Kunden weitergeben; dass Bier teurer wird, sei aber Fakt: "Wir haben im Herbst unsere Preise nicht angepasst, im Jänner steht aber eine Erhöhung an", sagt Ewald Pöschko. Man bewegt sich damit rund um die 20-Euro-Marke für eine Kiste Bier im Handel. Auch damit könne man aber die Preissteigerungen nicht kompensieren. Dass sich der Bierpreis jenseits der 20-Euro-Marke halten wird, sei durchaus realistisch.

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Effizienter produzieren

Eine gewisse Kompensation bringt die Steigerung der Effizienz in der Produktion mit: "Bier zu brauen erfordert sehr viel Energie. Deshalb arbeiten wir an der Umsetzung einer neuen Pelletsanlage. Schon jetzt kommt ein Drittel unseres Energiebedarfs von einer Photovoltaikanlage: 700 kWp", erklärt Pöschko.

Energie-Effizienz ist auch in Schlägl ein großes Thema: Durch eigene Wasserkraft wird Schlägl seit Jahrzehnten mit grünem Strom versorgt. Bereits seit Anfang 1990 wird das Stift Schlägl samt Betrieben inklusive der Brauerei mit Nahwärme auf Biomassebasis beheizt. Am Dach der Brauerei wird gerade zusätzlich in eine Photovoltaik-Anlage mit etwa 100 kWp für den Eigenbedarf investiert.

Sudhaus wird umgebaut

Nach beinahe 50 Jahren in Betrieb wird der Instandhaltungsaufwand des Schlägler Sudhauses immer größer, energetisch ist es obendrein ungünstig. Deshalb findet aktuell die Planung einer Erneuerung und eines Umbaus des Sudhauses statt.

Für das neue Sudhaus werden Energieeffizienz-Konzepte erarbeitet. Faktoren wie Wärmerückgewinnung beim Kochen der Bierwürze, Kochsysteme mit geringerem Energieverbrauch und Maßnahmen zur optimalen Isolierung von Leitungen und Gefäßen spielen dabei eine große Rolle.

CO2-Rückgewinnung

In Freistadt plant man zusätzlich auch eine Wiederaufbereitung des Kohlendioxids, welches im Produktionsverlauf entsteht. Beim Gärprozess wird CO2 freigesetzt. Mit einem Rückgewinnungssystem kann dieses CO2, das sonst verloren ginge, gespeichert werden. Entsprechend aufbereitet, kann es zur Herstellung von Limonaden verwendet werden: "Wir wollen so 350.000 Kilo Kohlendioxid pro Jahr einsparen", erklärt Ewald Pöschko.

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer
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