"Uns gibt es schon seit 20 Jahren, obwohl es uns gar nicht geben dürfte"
GRÜNBACH. Mit seiner eigenen, kleinen Abwasseranlage war Helbetschlag 1996 ein Pionier.
Vor 20 Jahren ließ sich der Helbetschlager Pold Müller auf einer Umwelt-Messe von einer lokalen Abwasseranlage inspirieren. Da in dem kleinen Dorf in der Gemeinde Grünbach (Bezirk Freistadt) zu dieser Zeit viele Häuser gebaut wurden, der Anschluss an das Abwasser-Netz aber noch lange nicht in Sicht war, konfrontierte Müller seine Nachbarn mit der Idee einer eigenen Anlage.
Alle Bewohner waren sofort davon überzeugt und gründeten die Abwassergenossenschaft Helbetschlag. "Damals gab es in Oberösterreich nur zwei Anlagen unserer Größe, heute sind es ungefähr 275, fünf alleine in Grünbach", sagt Franz Steinmaßl, der sich für den Bau der Anlage einsetzte. Bis es im Jahr 1996 dazu kam, sei viel Durchhaltevermögen nötig gewesen: "Uns dürfte es eigentlich gar nicht geben. Öffentliche Förderungen für Anlagen dieser Größenordnung waren nicht vorgesehen", sagt Steinmaßl. Ein Großteil der Zuständigen in der Landesregierung unterstützte die Idee anfangs nicht. Eine größere Anlage sei besser überwachbar, hieß es unter anderem. Die Helbetschlager überzeugten schließlich mit der günstigen Kostenschätzung, und das Fördermodell wurde entwickelt. Die Baukosten in Höhe von rund drei Millionen Schilling wurden über die Anschlussgebühren gedeckt, die Betriebskosten sind um ein Drittel niedriger als bei einer gewöhnlichen Verbandsanlage.
"Sind froh, dass es uns gibt"
Neben den geringen Kosten sei ein weiterer Vorteil, dass man durch die überschaubaren Anschlüsse Störungen leichter in den Griff bekommt. Heute sind es etwa 40 Häuser, die an das Abwassernetz angeschlossen sind. Zweimal so viel wären noch möglich. Und wie steht die Regierung jetzt zu der Form der Abwasserentsorgung? "Die sind froh, dass es uns gibt", sagt Steinmaßl. Das 20-jährige Jubiläum ihrer Pionierleistung feierten die Helbetschlager bei ihrer letzten Versammlung.
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