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Großes Service für 218-Tonnen-Rotor im Kraftwerk

Von Von Bernhard Leitner, 22. September 2017, 01:25 Uhr
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Bildergalerie Großes Service für 218-Tonnen-Rotor im Kraftwerk
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MITTERKIRCHEN. Bei der Demontage des Strom-Giganten im Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen kam es auf jeden Zentimeter an

Fünf Zentimeter pro Minute bewegt sich das Stahl-Ungetüm aus seiner Verankerung nach oben. Beide Portalkräne des Donaukraftwerks Wallsee-Mitterkirchen sind im Einsatz, um den 218 Tonnen schweren Rotor des Stromgenerators behutsam anzuheben. Immer wieder muss angehalten werden, damit der Rotor in der Waagrechten bleibt und sich nicht mit dem umliegenden Stator verkantet. Zentimetergenau und absolut synchron müssen die beiden Kranfahrer ihre Hebel betätigen. „Mit einem Durchmesser von elf Metern ist das die größte Maschine, die wir entlang der Donau im Einsatz haben. Wir haben rundherum etwa ein Spiel von fünf Millimetern“, sagt Verbund-Projektleiter Matthias Neckham.

Ein Großaufgebot von Technikern und Monteuren steht während des Ausbaus im Einsatz. Neckham sowie die Betriebsmeister des Kraftwerks Anton Freynschlag und Robert Sonnleithner führen das Kommando. Über Monate wurde die Demontage geplant und vorbereitet. Schließlich bilden die insgesamt sechs hier arbeitenden Rotoren das elektromagnetische Herzstück der Stromerzeugung. „Wir haben eigens eine Lasttraverse anfertigen lassen, die das Gewicht des Rotors aufnehmen kann. Alleine diese Traverse bringt bereits 20 Tonnen auf die Waage“, sagt Robert Sonnleithner.

Ölwechsel nach 49 Jahren

Es ist das erste Mal seit der Inbetriebnahme des Kraftwerks im Jahr 1968, dass der Rotor des Stromgenerators ausgebaut und einer Generalüberholung unterzogen wird. Auch ist es jetzt Zeit für einen ersten Ölwechsel: Etwa 35.000 Liter werden dafür notwendig sein. Da in Wallsee-Mitterkirchen kein Platz mehr in der Werkstatt ist, muss der Rotor per Schiff zum Kraftwerk Aschach gebracht und dort bearbeitet werden. Dafür muss man ihn aber zuerst aus seiner angestammten Position mehrere Meter unter dem Wasserspiegel wegbringen und auf ein eigens bereit gestelltes Lastschiff verladen. Dafür muss der Metall-Koloss einmal der Länge über die Kraftwerksbrücke gehoben werden. „Da geht es vor allem darum, die Traghöhe genau einzuhalten“, sagt Anton Freynschlag.

Damit das enorme Gewicht des Rotors und der rollenden Portalkräne die Brücke nicht über Gebühr belastet, muss das Kraftwerk für den öffentlichen Verkehr gesperrt werden. „Wir haben in der Statik zwar noch genug Reserve, wollen aber unnötige Schwingungen vermeiden. Deshalb die Sperre“, sagt Sonnleithner. Die Arbeiten laufen nach Plan: Vier Stunden nach dem ersten Anheben ist der Rotor im Lastschiff verstaut und macht sich auf den Weg nach Aschach.

Mehr Effizienz, weniger Wartung

Bis November soll die Sanierung des Rotors abgeschlossen sein. Dann wird er wieder an seinem angestammten Platz tief unter der Donau eingebaut. Der aufgefrischte Rotor soll künftig weniger Wartungsaufwand verursachen und effizienter laufen. „Wir bringen auch das Kühlsystem auf den neuesten Stand und werden mit der Abwärme alle Betriebsgebäude beheizen können“, sagt Anton Freynschlag. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren alle sechs Rotoren des Kraftwerks getauscht werden. Der Effizienzgewinn wird 12 Mio. Kilowattstunden betragen, das entspricht dem Jahresverbrauch von 3500 Haushalten.

Weil für so anspruchsvolle Tätigkeiten wie einen Rotorentausch bestens qualifizierte Fachkräfte benötigt werden, bildet der Verbund übrigens laufend Lehrlinge aus – und zwar in einer Doppellehre Elektro- und Metalltechnik.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.09.2017 15:08

Sehr interessant und spannend geschriebener Artikel.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.09.2017 13:30

Danke für diesen Artikel!

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