Jahrmarktgelände soll ab 2024 grüner werden

LINZ. Das Jahrmarktgelände soll ab 2024 begrünt und teilweise entsiegelt werden. Wie viel Geld die Stadt Linz dafür investiert, soll im Herbst feststehen.
Die seit Tagen (politisch) geführte Debatte um eine Verlegung des Urfahranermarktes auf das ÖBB-Areal in der Heizhausstraße ist so gut wie beendet. Das Nein von SPÖ, ÖVP und FPÖ verhindert jede politische Mehrheit für den Vorschlag, der von Linz+ kam.

Nicht beendet ist allerdings die Diskussion darüber, wann denn nun endlich sichtbare Zeichen einer Neugestaltung des großteils asphaltierten Jahrmarktgeländes erfolgen werden. Seit den ersten Initiativen - die Facebookseite "Linz will eine Badebucht" (Urheber Lorenz Potocnik) datiert aus dem Oktober 2016 - sind viele Jahre vergangen.
Die Badebucht, die in den Plänen des Architekturkollektivs G.U.T. über die Jahre zur Wasserbucht wurde, spielt es aus finanziellen Gründen bekanntlich nicht. Die wiederholt überarbeiteten Pläne des Linzer Architektenteams sehen nun einen begrünten Park an dieser Stelle vor, Sitzstufen zur Donau und "ein grünes Band" durch das Areal sollen einen Raum zur Entschleunigung und Erholung schaffen.
"Die Umsetzung der weiteren Elemente steht außer Frage", heißt es nun einer Aussendung von Planungs-Stadtrat Dietmar Prammer (SP). "Der Baubeginn ist bereits mit nächstem Jahr angesetzt."
Entsiegelung, neue Bäume
Im Sommer 2024 sollten demnach ersten Entsiegelungen erfolgen, im Herbst würden zusätzliche Bäume gesetzt, kündigte Prammer an. Davor müsse noch die Finanzierung für das Projekt im städtischen Budget verhandelt werden.
Wie viel Geld dafür nun endgültig von der Stadt Linz in die Hand genommen wird, bleibt offen. Ursprünglich waren 2,7 Millionen Euro für die Attraktivierung des Areals veranschlagt worden. Immer wieder wurde auch von drei Millionen Euro als Projektsumme gesprochen. Wie viel von den Maßnahmen, die der überarbeitete Entwurf des Architekturkollektivs G.U.T. vorsieht, damit umgesetzt werden können, ist auch noch nicht klar.
Klar ist für Prammer, dass an der Nutzung des Areals als Veranstaltungsgelände nicht gerüttelt wird. "Der Jahrmarkt gehört seit mehr als 200 Jahren zur festen Identität des Stadtteils Urfahr."
"Mit Veranstaltungen vereinbar"
Stadtrat Michael Raml (FP) will sich "mit voller Kraft dafür einsetzen", dass der Zeitplan von Prammer hält und die "Linzer im kommenden Jahr jedenfalls ein schöneres und belebteres Jahrmarktgelände bekommen". Für Raml ist es aber unabdingbar, dass die neue Begrünung mit Veranstaltungen verschiedenster Art vereinbar sei. Er wünscht sich noch mehr Aktivitäten auf dem Areal und erneuerte seinen Vorschlag eines Winterdorfes mit Eisläuffläche, Gastronomie, Konzerten und Christbaumverkauf in der kalten Jahreszeit.
"Ins Tun kommen"
Die Ankündigung Prammers erachtet auch Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) als erfreulich, allerdings wäre es wichtig, dass "wie wir jetzt auch endlich ins Tun kommen". Konkrete Pläne gebe es ja immer noch nicht - und das ein halbes Jahr nach der Ankündigung, dass das Areal anstelle der als zu teuer bewerteten Wasserbucht entsiegelt und begrünt werden soll.
"Eine Alibi-Handlung"
Von einer Alibi-Handlung spricht VP-Fraktionsobfrau Michaela Sommer. Ein Schnellschuss bringe nichts, ein bisschen Wiese anzulegen und ein paar Bäume zu pflanzen sei zu wenig. Vielmehr brauche es eine vernünftige Lösung für das gesamte Areal, die dann auch tatsächlich umgesetzt werde. Ankündigungen habe es bereits genug gegeben.
Wie hoch die Investition in die Neugestaltung sein wird, werde letztlich davon abhängen, was umgesetzt werde, will Sommer sich vorab auf keine Grenze festlegen. Nachsatz: "Abstriche kann man, wenn nötig, immer machen."