Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Im Steinhumergut wird die Trauner Geschichte lebendig

Von Manuel Tonezzer, 08. April 2024, 00:04 Uhr
Im Steinhumergut wird die Trauner Geschichte lebendig
Alte Werkzeuge sind genauso Teil des Museums wie historische Urkunden.

TRAUN. 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass Georg Sayer und seine Mitstreiter die Idee hatten, den städtischen Wirtschaftshof in Traun in ein Museum umzuwandeln. Heute sind im Steinhumergut mehr als 3000 Exemplare zu bestaunen – darunter Urkunden, Alltagsgegenstände und Kleidungsstücke. Sayer hat zu jedem davon eine passende Anekdote. Er lebt für die Arbeit im Museum und macht die lange Geschichte der heute rund 27.000 Einwohner zählenden Stadt Traun lebendig.

Zum Aufbau des Museums kam Sayer vor mehr als einem Jahrzehnt durch sein Interesse an der Geschichte, aber auch aus Frust, wie er sagt: "Damals wurde im Schloss ein kleines Museum eröffnet. Da haben alle Leute, darunter auch ich, geschimpft, dass die Stadt Traun nur eine kleine Auswahl an Exponaten hatte. Da mir und ein paar anderen das Schimpfen aber zu wenig war, haben wir selbst damit begonnen, das Museum aufzubauen."

Nun führt er einmal im Monat durch den alten Vierkanter, der früher im Besitz des Klosters Garsten war.

Ehrenamtliche Arbeit

Dabei erzählt er von lokalen Firmen, der Textilindustrie und ihrem Verschwinden sowie von der Entwicklung der Stadt. Dass über die Geschichte aufgeklärt wird, ist ihm wichtig: "Dass es in St. Martin während des Ersten Weltkriegs ein riesiges Gefangenenlager gab, in dem sich mehr als 60.000 Menschen befanden, wissen viele überhaupt nicht", sagt Sayer.

"Es hat oft den Anschein, Traun sei ein geschichts- und gesichtsloser Vorort von Linz. Das ist aber nicht so", sagt er – unter anderem mit Verweis darauf, dass erst vergangenes Jahr in der Ortschaft St. Dionysen bei der Erneuerung der Wasserleitung Skelette aus dem achten Jahrhundert gefunden worden sind.

Die zeitaufwändige Arbeit im Museum üben Sayer und seine Mitstreiter ehrenamtlich aus, die Gruppe archiviert, registriert und sammelt sämtliche Gegenstände, die mit der Stadt zu tun haben. Auch das Digitalisieren und Sortieren von Fotos gehört zum Aufgabenbereich.

Die Stadt Traun kommt für die Betriebskosten auf, andere Aufwendungen werden aus den freiwilligen Spenden der Besucher finanziert. "Ohne all das würde es das Museum wohl nicht mehr geben", sagt Sayer.

Viele der Exponate sind Geschenke, manche wurden erworben oder geliehen. Die Ausstellung befindet sich stets im Wandel und wird regelmäßig erweitert. Angewiesen sind er und seine Mitstreiter dabei auch auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Siebenbürgen und Ruma

Neben den regulären Exponaten gibt es im Museum Steinhumergut gelegentlich auch Sonderausstellungen. Gezeigt werden diese in einem separaten Raum. Themen waren dabei schon Schulutensilien aus früheren Jahrzehnten, die Firma Anger, aber auch das lokale Bonbon-Unternehmen PEZ.

"Die PEZ-Sammler sind ein eigenes Volk", berichtet Sayer, der schon Gäste aus Schweden und den USA begrüßen durfte. "Mit solch einem Ansturm haben wir bei der damaligen Sonderschau überhaupt nicht gerechnet."

Ein weiterer Raum des Museums widmet sich der Geschichte der deutschsprachigen Siedler in Siebenbürgen und Ruma, zu denen Sayer eine besondere Verbindung hat. Als Sohn donauschwäbischer Eltern wuchs er im ehemaligen Jugoslawien und heutigen Serbien auf. Nach Traun kam der gelernte Elektrotechniker 1947 im Alter von zehn Jahren. Sein Wissen über die Geschichte der Stadt hat sich Sayer selbst beigebracht. "Man muss sich einfach damit beschäftigen. Im Museum versuche ich zu zeigen, dass die Geschichte ein Teil unserer Identität ist und man nicht alles wegwerfen sollte."

mehr aus Linz

Ärger im Franckviertel über fehlenden Bankomaten nach Filialschließung

Taxifahrt nach Allhaming nicht bezahlt: 28-Jähriger wegen Verdachts auf Betrug angezeigt

Neue Erlebnisrutsche in Leondinger Freibad eröffnet

Mit 103 km/h durch Linz gerast: 43-Jährige muss Führerschein abgeben

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen