Nicht abgesprochen: ÖBB bauten mitten in Enns einen Handymast
ENNS / LINZ. Anrainer sind wegen "des hässlichen Trumms" in Rage. Auch im Stadtamt wusste niemand von den Bauplänen der Bundesbahnen. Die ÖBB bedauern den "unglücklichen Verlauf".
"Störungsfreie Internetverbindungen in jedem Zug auf jeder bedeutenden Strecke", hat Bundeskanzler Christian Kern vor rund eineinhalb Jahren (damals noch in seiner Funktion als ÖBB-Chef) versprochen.
Enns ist aufgrund dieses Versprechens seit Dienstag um ein ungeliebtes Wahrzeichen reicher. Mitten im Stadtgebiet zwischen einem Hotel und einem Gasthaus ragt nun ein Funkmast in den Himmel.
Da steht er plötzlich
"Und plötzlich war er da", sagt Bürgermeister Franz Stefan Karlinger (SP). Er wusste, genauso wie die Beamten seiner Bauabteilung im Stadtamt, nichts von den Plänen, einen Handymast, der alle umliegenden Wohnhäuser um ein Vielfaches überragt, mitten in das Ortsbild seiner Stadt zu setzen. Die ÖBB gaben sich gestern zerknirscht. Die Vorgehensweise sei "unglücklich gewesen", räumt Sprecher Christopher Seif ein. "Wir wollen eine gute Gesprächskultur mit den Gemeinden", sagt Seif.
Die Ennser sind ob des unerwarteten Senderungetüms entsetzt. Seit Generationen versuchen sie das Erscheinungsbild der ältesten Stadt der Republik zu schützen. Jede Baumaßnahme wird mit Argusaugen geprüft, damit das alte Enns seinen mittelalterlichen Charakter nicht durch unüberlegte Bausünden einbüßt: "Solche Bemühungen sind aber sinnlos, wenn dann Konzerne ohne Rücksprache eh einfach machen, was sie wollen", sagt Johann Schillinger. Vor allem in Hinblick auf die Landesausstellung im kommenden Jahr in Enns sei die "Verschandelung besonders bitter". Schillinger wohnt in Sichtweite des Masts. Seine Errichtung verfolgte er live mit. Dass die ÖBB vorab weder Bürger noch Stadtverwaltung informiert haben, ist für ihn "schlichtweg ein Wahnsinn". Schillinger ist überzeugt, dass es bessere Plätze für den Funkmast in Enns gibt. Gerne hätten er und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung den ÖBB bei der Standortsuche geholfen: "Im Ennshafen an der ÖBB-Hochleistungstrasse gibt es genügend unproblematische Plätze", sagt Schillinger. Die Forderung der Anrainer ist simpel: Der Mast muss umgehend wieder weg.
Funkmast ist "Bahnanlage"
Bürgermeister Karlinger zeigt zwar "prinzipiell Verständnis, dass die ÖBB ihren Fahrgästen eine bessere Signalqualität bieten wollen", es sei aber "auf keinen Fall akzeptabel, die Stadtgemeinde selbstherrlich auszuschalten und bewusst keinen Kontakt zu suchen. Das ist eigenlicht skandalös."
Rechtlich haben sich die ÖBB mit diesem Vorgehen aber offenbar nichts zuschulden kommen lassen, heißt es aus der Ennser Bauabteilung. Der Funkmast sei eine Eisenbahnanlage, und da habe die Stadtgemeinde eben kein Mitspracherecht. "Wir hätten uns dennoch erwartet, dass wir kontaktiert werden und gemeinsam einen Standort suchen", sagt Karlinger.
Genauso wie die Anrainer des Masts drängt auch er auf einen raschen Gesprächstermin mit den ÖBB, um doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden. "Wir werden das Gespräch mit der Stadtgemeinde suchen", verspricht ÖBB-Sprecher Seif.
Es ist ja so toll, jeder will mit dem Handy telefonieren aber keinen Mast. Jeder möchte so rasch wie möglich zur Autobahn, aber diese nicht in der Nähe haben. Jeder möchte günstigen Strom verbrauchen aber kein Kraftwerk in der Umgebung. Jeder möchte, möchte, möchte...
I glaub die Menschen ham an Vogel.
und genauso möchte es die EAG mit der Kabelverlegung machen .
die ganze Natur verschandeln !
wie war es damals in Südtirol ?
da waren die Masten Morgens auf einmal " umgeknickt "
Nunja, jetzt erfährt es eine Behörde/Gemeinde/Bürgermeister einmal am eigenen Leib, wie gut es sich anfühlt wenn man über etwas einfach d'rüberfährt. Nicht lustig. Gell?
die meisten Handymastewnprotestierer nutzen ja selbst ein Handy - hab ich bei einer einschlägigen Demo selbst gesehen!
sind die wunderschönen künstlerisch wertvollen Handymasten nicht geheiligte Kulturbauten unserer Zeit ?
Wozu die Aufregung?
Die ÖBB können auf ihren Grundstücken per Gesetz (fast) tun und bauen, was sie wollen.
Wenn sie die Gemeinde früher informiert hätten, wäre was genau anders gewesen?
Die Gemeinde soll froh sein, dass sie nichts zahlen muss. Bei Bauaktivitäten der ÖBB hieß es schon immer: Nur nicht anstreifen.
Gute Doku über die Gefahren von Mobilfunk:
https://www.youtube.com/watch?v=DrFCIdb8c0E
*gääähn*
Da regt sich der Herr Bürgermeister auf, aber das der Sendemast direkt an der Einfahrt zum Stadtplatz vor 2 Jahren aufgerüstet wie ein Christbaum wurde und der Wind der in dieses Ungetüm fährt und die Menschen um den Schlaf bring durch die Windgeräusche - ist den Herrn Bürgermeister wurscht!!!
Was er braucht sind gute Schlagzeilen, zuerst gegen die Schließung vom Krankenhaus und dann das Fernbleiben bei der Eröffnung des REHA-Zentrums und sehr viel anderes - das bring die Schlagzeile, aber diesen Sendemast den lassen wir schön in Ruhe ... ja sogar der Sendemast der im Freibad auf öffentlichen Grund, auf der "Rutsche" montiert wurde und sehr schön "getarnt" - gegen den Protest der Menschen seitens der Gemeine mit den schönen Worten: Der bringt Geld in die Gemeindekassa abgetan!!!
Die ÖBB baut seit Monaten an der Stelle, warum hat der Herr BM nie nachgefragt was da gebaut werde... ???
Fesch... ):
Ich hoffe, das Trumm lässt sich noch woanders hinstellen.
Wie siehts eigentlich mit der "nie wird mehr gebaut Brücke" aus. Gibt's da Fortschritte?
Vielleicht erinnert sich wer bei den OÖ Nachrichten und fragt mal nach!
in linz lässt man auch die bewohner im verkehr ersticken und leider keinen interessiert es ...
Der Verkehrsstadtrat ist leider von der FPÖ, der zuständige Landesrat auch.
Erstaunlich ist, dass bisher niemand, auch aus Enns, dazu mit Empörung reagiert und eine Versetzung an einen anderen Standort verlangt haben. Auch finde ich die Gesetzeslage SEHR reformbedürftig. Eine Schande ist das!
Die älteste Stadt Österreichs so zu verunstalten!!!😠😠😠
Wo steht der Mast?
ca.500m neben der Tierkörperverwertungsstelle der Stadt.....
Jaja....eine Schande diese Gegend so zu verunstalten ^^
Danke. Unter "mitten im Stadtgebiet" habe ich mir was anderes vorgestellt.