Neos wollen den Jüdischen Friedhof in Linz vor dem Verfall retten
LINZ. Fraktionsobmann Lorenz Potocnik hofft im morgigen Gemeinderat auf Mehrheit für Sanierung der denkmalgeschützten Ruhestätte.
Seit 1863 gibt es in Linz einen Jüdischen Friedhof, seit Jahrzehnten ist dieser jedoch nicht mehr öffentlich zugänglich. Das liegt vor allem an umgefallenen oder instabilen Grabsteinen sowie einem teilweise desolaten Mauerwerk.
"Für unsere kleine Gemeinde ist der Aufwand für eine Sanierung überfordernd", sagt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, Charlotte Herman. Nun wollen die Linzer Neos helfen.
Ein Antrag der Fraktion für die Instandsetzung der über 1000 Gräber soll im morgigen Gemeinderat behandelt werden. "Gerade Linz mit seiner Geschichte darf diesen Ort dem Verfall nicht preisgeben", sagt Neos-Fraktionschef Lorenz Potocnik. Die Kosten für die Sanierung sollen durch Budget-Umschichtungen gedeckt werden. Die Zustimmung der Grünen ist ihm gewiss. "Es spricht nichts gegen den Antrag, ganz im Gegenteil", sagt Klubobfrau Ursula Roscher.
Hürde Bundesfonds
Verhaltener zeigen sich SPÖ und ÖVP. Beide Parteien verweisen auf den 2011 eingerichteten Bundesfonds für die Instandsetzung Jüdischer Friedhöfe, der jährlich eine Million Euro zu diesem Zweck ausschüttet. Die Israelitische Kultusgemeinde müsse den Antrag stellen, sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP). Auch VP-Klubobmann Martin Hajart sagt, der Ball liege bei der Kultusgemeinde. "Wir sind aber grundsätzlich bereit, uns für das Vorhaben einzusetzen." Die FPÖ steht dem Antrag positiv gegenüber. "Es handelt sich um eine Bringschuld gegenüber der Kultusgemeinde", sagt Fraktionsobmann Günther Kleinhanns. Bereits die Antragstellung überfordere die 50 Mitglieder zählende Kultusgemeinde. Die Vorbereitungen seien zu komplex und kostspielig, um sie allein zu bewältigen, sagt Herman. "Wir sind auf Hilfe angewiesen." (sc)
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Wenn sich eh alle einige sind, dann kann es ja eh gleich losgehen, zuerst mit der Antragstellung, die die Stadtgemeinde gleich helfend miterledigt. Für wann dürfen wir uns die endgültige Erledigung vormerken? OÖN bitte regelmäßig über die Fortschritte berichten.
mit dem eigenen parteigeld können sie machen was sie wollen.und die jüdischen Mitbürge zahlen sicher auch gerne dazu.
sicher eine Herzensangelegnheit von Detlev Wimmer und Co.
Wenn sein Chef noch jemals offiziell nach Israel fahren will...
nur interessant, dass es nicht im Sinn des jüdischen Glaubens ist, etwas an einem Friedhof zu ändern.
Aber das wissen anscheinend die Nudelsiebler nicht.
Sie können gerne die seltenen Gelegenheiten einer - durchaus interessanten - Führung durch den jüdischen Teil des Friedhofs wahrnehmen. Das hilft ungemein gegen Vorurteile.
Klar unterscheidet sich der Totenkult. Schwiegermütterchenbeete wird man an den Grabstellen nicht finden.
Der jetzige Zustand des Friedhofs (nicht nur in Linz, auch im Wiener Zentralfriedhof usw.) kommt aber daher, dass es nach 1938 die Angehörigen der Bestatteten massivst "abhanden kamen" und somit die Grabstellen nicht mehr betreuen konnen.
ich denke, dass ich mich da ein bisschen besser auskenne als Sie.
Zwischen Änderung und Änderung durch Verfall gibt es einen Unterschied, den sie für Ihre Polemik verwischen.
Es geht ums Erhalten und Sichern von baufälliger Substanz, teilweise ist dort Gefahr im Verzug. Vielleicht einfach erst den Bericht lesen und dann neunmalklug posten?