3 Ideen für Linz, die in den Seilen hängen

LINZ. Eine Stadtseilbahn, eine Planetenseilbahn und eine Hängebrücke über die Donau. Groß angekündigte Projekte, die lange und vielleicht umsonst auf sich warten lassen.
Und wieder der Wanderfalke. Dieser streng geschützte Greifvogel hat nicht nur die Westring-Planer ins Schwitzen gebracht. Jetzt bereitet er den Projektbetreibern der Hängebrücke Kopfzerbrechen. Der Greifvogel nistet jetzt etwa 50 Meter unterhalb jener Stelle, wo die zweitlängste Hängebrücke der Welt, die Linz gerne hätte, fixiert werden soll. Skeptiker haben laut Projektwerber Hannes Dejaco aber zu einer entsprechenden Adaptierung des Projektes geführt. Nun wurde der konkrete Antrag auf Umwidmung der Flächen gestellt. Werden alle Auflagen erfüllt und stimmt der Gemeinderat zu, könnte es mit der Hängebrücke etwas werden.
Gar nicht gut schaut es bei einem anderen Projekt aus: der von Bürgermeister Klaus Luger (SP) und Vizebürgermeister Markus Hein (FP) im Herbst 2018 präsentierten Idee einer Stadtseilbahn.
Sie sollte auf einer Länge von 8,5 Kilometern und in 100 Metern Höhe Pendler aus dem Süden zu ihren Arbeitsplätzen im Industriegebiet bringen und weiter bis zum Pleschingersee verlaufen. Zahlen sollte die Seilbahn zur Hälfte der Bund, doch die türkis-blaue Regierung ist ebenso Geschichte wie die Nahverkehrsmilliarde, aus der die Mittel fließen sollten.
Und am Geld hapert auch die Realisierung der als Touristenattraktion gedachten Kepler-Seilbahn, die vom Schloss weg über die Donau schweben soll.
Stadtseilbahn
Die Idee: Eine umweltfreundliche Seilbahn, die Pendler aus dem Linzer Süden in 100 Metern Höhe zu ihren Arbeitsplätzen im Linzer Industriegebiet bringt. Kein Stau, keine Abgase. Eine bestechende Idee.
Das Problem: Die Finanzen. Wie immer, wenn es um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Linz geht. Wobei hier Bürgermeister Luger und Verkehrsreferent Markus Hein von Beginn an sehr kühne Vorstellungen hatten: Die Hälfte des mit 280 Millionen Euro veranschlagten Projektes sollte der Bund übernehmen, ein Viertel das Land, das fehlende Viertel (rund 70 Millionen Euro) die Stadt Linz. Mit der türkis-blauen Regierung ist auch das erhoffte Geld aus der Nahverkehrsmilliarde Geschichte.

Fußgänger-Hängebrücke
Die Idee: In 110 Metern Höhe über die Donau spazieren. Im Juni 2018 präsentierten Bürgermeister Luger und Privatinvestor Hannes-Mario Dejaco das Projekt der mit 550 Metern Länge zweitlängsten Hängebrücke der Welt. 4,5 Millionen Euro teuer, soll sie vom Freinberg zum Zoo auf dem unteren Pöstlingberg verlaufen.
Das Problem: Der streng geschützte Wanderfalke. Er nistet seit seiner Verlegung wegen der Westringbrücke rund 50 Meter unterhalb jener Stelle, wo die Hängebrücke auf Urfahraner Seite fixiert werden soll. „Jetzt sind die Ornithologen am Zug“, sagt Dejaco. Sie sollen Vorschläge liefern, ob, und wenn ja wie, Falke und Brücke in Einklang gebracht werden könnten.

Die Planetenseilbahn
Die Idee: 100 kugelförmige Kabinen sollen Linz an der Donau erlebbar machen und vom Schloss zum Urfahraner Marktgelände und über das Brucknerhaus zurück zum Schloss verlaufen. Diese als Touristenattraktion geplante Idee des Keplerforums (Obmann Erich Gattringer) wurde mit rund 30 Millionen Euro veranschlagt.
Das Problem: Die Kosten. Mit den Industriellen Peter Augendopler, Dionys Lehner und Christian Trierenberg gibt es drei wichtige Unterstützer, aber mit dem Tod des bekannten Altstadt-Entwicklers Walter Mayer „ging der wichtigste Unterstützer verloren“, sagt Gattringer. Er habe aber neue Geldgeber gefunden, im Herbst soll Schwung in das jahrealte Projekt kommen.
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