Übergangsstufe für Flüchtlinge im BORG: "Wollen Verantwortung übernehmen"
RIED. In der Rieder Schule werden seit Anfang November 20 junge Flüchtlinge unterrichtet.
Rund 400 Schüler besuchen derzeit das Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) Ried. In einer sogenannten "Übergangsstufe" werden seit Anfang November auch 20 ausgewählte Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien und Afghanistan in der neu renovierten Schule unterrichtet.
In rund 50 mittleren und höheren Schulen in Österreich wird diese schulische Ausbildung für nicht mehr schulpflichtige Flüchtlingsjugendliche derzeit angeboten. In den 32 Wochenstunden werden die Schüler, die zwischen 15 und 18 Jahre alt sind, in mehreren Fächern, wie Deutsch, Englisch, Geschichte, Mathematik, soziale Kompetenzen oder Turnen, unterrichtet.
Grundvoraussetzung für die Aufnahme seien Grundkenntnisse der deutschen Sprache gewesen, "eine Aufnahmeprüfung war zu absolvieren", sagt Rosmarie Meingaßner, Direktorin des BORG Ried. Die Förderung der deutschen Sprache steht in rund einem Drittel des Lehrplans im Vordergrund.
Auch mit den in der Flüchtlingsarbeit aktiven Hilfsorganisationen wie etwa der Caritas, der Volkshilfe oder dem Roten Kreuz habe man sich vorab ausgetauscht. Sowohl Schüler mit anerkanntem Asylstatus als auch Flüchtlinge werden von den Pädagogen unterrichtet. "Ich habe diesen Schritt intensiv mit den Kollegen besprochen. Eine große Mehrheit hat sich dafür ausgesprochen", sagt Meingaßner im OÖN-Gespräch.
Die zusätzlichen Unterrichtseinheiten werden den Pädagogen, die sich dafür freiwillig melden können, aus einem Extrabudget bezahlt. "Wir wollten Verantwortung übernehmen. Sie sollen eine helfende Hand spüren", betont die BORG-Direktorin. Über einen Bericht eines "alternativen Internetmediums", das unter anderem von "herumlungernden arabischen Jugendlichen im Schulhof", Unwillen zur Integration und besorgniserregenden Zuständen an der Schule schreibt, ist die Direktorin wenig erfreut.
"Weise Vorwürfe zurück"
"Mit mir hat von diesem Medium niemand Kontakt aufgenommen, ich weise diese Vorwürfe in aller Deutlichkeit zurück." Auch der Rieder Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek teilte den erwähnten Bericht des Internetmediums mit den Worten "Was so alles in meiner Heimatstadt passiert" auf seiner Facebookseite.
Davon will sich die Direktorin aber nicht entmutigen lassen, im Gegenteil: "Es ist doch schön, wenn wir den jungen Menschen eine Perspektive geben können", sagt Meingaßner und fügt hinzu: "Alle sind sehr motiviert, damit sie nach diesem Schuljahr zum Beispiel eine Lehre beginnen können." Grundsätzlich hätten die besonders Begabten auch die Möglichkeit, später im BORG zu maturieren.
93,1 Prozent Zustimmung: Uttendorf hat neuen Bürgermeister
Innviertler (17) wollte "Graffitikünste verbessern": 11.000 Euro Schaden
Kindergärtner in Altheim: Ein "Exot", der seinen Traumberuf gefunden hat
17-Jähriger stach auf der Passauer Maidult auf 2 Personen ein
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Eine sehr mutige Direktorin! Bravo
Schön, eine derartige Nachricht zu hören. gerade aus Ried, wo die Stimmung insgesamt eher grausig "stramm" ist.