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Kubanischer Sänger tauschte die Bühne mit der Werkstatt

08. April 2010, 00:04 Uhr
Kubanischer Sänger tauschte die Bühne mit der Werkstatt
Die Musik seiner Heimat ist sein Hobby geblieben: Sänger Ricardo Hernandez versprüht bei seinen Auftritten südamerikanisches Temperament. Bild: Privat

ZELL/Pr. Grauer Hut, grauer Anzug, eine samtweiche Stimme – das sind auf der Bühne die Markenzeichen von Ricardo Hernandez. Seit zwei Jahren lebt der gebürtige Kubaner mit Frau Andrea und den Töchtern Laura, Leila und Anna Victoria in Zell/Pram.

Als hauptberuflicher Musiker lässt sich hier in Österreich keine fünfköpfige Familie ernähren. Deshalb hat Moises-Ricardo Hernandez-Soublet, wie der 46-Jährige mit vollem Namen heißt, seinen Arbeitsplatz von der Bühne in die Werkstatt verlegt. Er ist als Schweißer bei einer Peuerbacher Firma beschäftigt. Ganz im Gegensatz zu seiner Heimat. In Lateinamerika hat die Musik einen sehr hohen Stellenwert.

„Son Cubano“ nennen die Kubaner ihre traditionellen Rhythmen, bei uns bekannt als Salsa, Mambo oder Cha-Cha-Cha. „Wenn Sie nach Kuba kommen, ist das Erste, was Sie hören, diese Musik“, sagt Ricardo. Seit seinem 21. Lebensjahr war er als Sänger mit den verschiedensten Bands in Kuba unterwegs. 1999 kam er mit dem „Habana Son Club“ aus Havanna nach Wien. Die Gruppe hatte einen Vertrag für ein Jahr und tourte durch Europa. Keiner von ihnen ist nach diesem Jahr nach Kuba zurückgekehrt.

Ricardo Hernandez lernte damals bei einem Auftritt in Linz seine spätere Frau Andrea kennen. Sie kommt von der Nachbarinsel Kubas, der Dominikanischen Republik. Das Schicksal wollte es, dass sich die beiden im weit entfernten Österreich begegneten. „Eine Freundin hat mich zu dieser Lokaleröffnung in Linz mitgenommen, obwohl ich sehr selten fortgehe und eher ein zurückgezogener Mensch bin“, erzählt Andrea Hernandez.

Nach einigen Jahren in Linz ist die Familie auf der Suche nach einem ruhigeren Leben vor zwei Jahren nach Zell übersiedelt. „Wir sind sehr zufrieden hier“, sagt das Ehepaar. Nur die älteste Tochter Laura vermisst ihre Linzer Ballettgruppe. Seine Musik ist Ricardo Hernandez nach wie vor sehr wichtig. Wenn ein Freund Geburtstag hat, oder wenn seine frühere Band eine Aushilfe braucht, singt er. Die Zeller konnten sich im Herbst beim Lateinamerikafest im Schloss von seiner temperamentvollen Stimme überzeugen.

Ich bin ein Naturtalent!

Gab es in der Jugend eine Gesangsausbildung? „Naaa“, lacht Ricardo, „ich bin ein Naturtalent!“ Gesungen hat er schon als Bub in Holguin, wo er aufgewachsen ist. Was vermisst ein Kubaner in Österreich? „Nur den Sommer“, antwortet Ricardo. „Und meine Verwandten.“ Dorthin wird die Familie heuer gemeinsam reisen: „Im Juli fliegen wir alle zum ersten Mal gemeinsam nach Kuba“, freut sich Andrea Hernandez.

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