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Innviertler Künstler am "Kaktusweg" von Moskau nach New York

Von Reinhard Burgstaller, 05. März 2015, 00:04 Uhr
Innviertler Künstler am "Kaktusweg" von Moskau nach New York
Der Lichtkünstler Christoph Luckeneder bezeichnet seine "Luckeneder-Kakteen" als seine liebsten künstlerischen Kinder. Bild: privat

RAINBACH. Christoph Luckeneder aus Rainbach überzeugte Besucher und Fachleute beim "Moscow Light Festival" mit seinen beeindruckenden und einzigartigen Kunstwerken.

Er hat zwar den Sechziger seit einigen Jahren hinter sich, trotzdem grinst Christoph Luckeneder immer noch eine Art Spitzbub aus dem Gesicht, wenn er auf sein künstlerisches Schaffen zu reden kommt. Weil trotz seiner doch schon erklecklichen Anzahl an Jahren in seinem Schaffen auch ein Schuss Humor Platz hat.

Abzulesen an seinen liebsten künstlerischen Kindern, den "Luckeneder-Kakteen". Als Lichtkünstler hat sich der gebürtige Mühlviertler mit Sitz im Innviertel bereits in vielen Ländern einen Namen gemacht. Zuletzt in Moskau, wo er im Vorjahr mit den ganz Großen seiner Zunft Stadt und Kunstviertel ins Licht rückte.

Noch Monate später schwärmt der jugendliche 65-Jährige von den beim "Moscow Light Festival" gesammelten Eindrücken: "Zu den Festivaltagen tummelten sich hier fünf Millionen Besucher. Als einziger Österreicher hatte ich mich mit einem Ensemble an Lichtkakteen qualifiziert, die mit Höhen zwischen dreieinhalb und vier Metern ein respektables Ziel für ein ungemein interessiertes und auch sehr diszipliniertes Publikum darstellten."

Um etwaigen Schikanen des russischen Zolls zu entgehen, produzierte Luckeneder seine Lichtkakteen vor Ort. Helfer wurden ihm beigestellt. "Das waren junge Russen, meist Ingenieure, die sich ihren kargen Gehalt aufbesserten und mir viel Arbeit abnahmen – so mussten beispielsweise mehr als 10.000 Kabelbinder an den Kakteen angebracht werden", erinnert sich Luckeneder. Seine Kakteen blieben in Russland, schmunzelnd meint der Künstler: "Meine Kakteen werden angeblich bei einer Auktion versteigert. Ob ein Kaktus für Präsident Putin reserviert ist, ließ sich nicht eruieren. Wenn ja, darf er sich den stacheligsten aussuchen."

Innviertler Künstler am "Kaktusweg" von Moskau nach New York
Farbenfroh erstrahlen die beeindruckenden Kakteen des Rainbacher Künstlers. Bild: privat

Und jetzt New York

Der Rainbacher präsentierte seine Kunst im Rahmen des "education program" auch vor großem Publikum im "Cube", dem Pressezentrum vor dem Bolschoj Theater auf einer sieben mal zehn Meter großen Leinwand. Mit Erfolg, wie das Urteil der russischen Moderatorin verrät: "Excellent performance!" Russland war für Christoph Luckeneder allemal die Reise wert.

Als nächste "Städtereise" plant der Lichtkünstler einen Auftritt in New York. "Damit auch den Amerikanern ein Licht aufgeht" bedürfe es aber noch vieler Vorarbeiten, zu denen Luckeneder sich erst äußern möchte, wenn diese positiv abgeschlossen sind.

Also wendet er sich derzeit wieder verstärkt anderen künstlerischen Vorhaben zu. Was nur wenige wissen: Der "Jünger Gutenbergs" – ein Begriff für gelernte Schriftsetzer – hantiert auch gerne mit Druckfarben. Das Ergebnis sind völlig unterschiedlich große Malwerke mit einer Luckeneder-Handschrift von extrem kräftig bis zerbrechlich-zart. Sie spiegeln die jeweiligen Stimmungen des Künstlers wider und lassen sich nur schlecht bis gar nicht in vorgegebene Schemata einordnen.

Wenn ihm einmal der Schalk in den Nacken hüpft, beschäftigt sich der Bandscheibengeschädigte zwischendurch auch mit dem formhaften Umsetzen von Sprichwörtern oder politischen Aussagen im Miniaturformat. Umgesetzt wird das Ganze mit Alltagsdingen wie Sand und Legofiguren. Auch wenn Kakteen des Künstlers liebste Kinder sind, zeugen auch andere Großkunstwerke von der Vorliebe Luckeneders – dem Umgang mit drahtähnlichen Geflechten.

Werke an seiner Hausfassade beziehungsweise seinem Garten sind die besten Beweise für die eindrucksvolle "Handschrift" dieses Formenmeisters. Haupteinnahmequelle Christoph Luckeneders sind dessen Kakteen. Am liebsten spielt er aber trotzdem mit Licht. Egal, ob im Zusammenhang mit Kakteen oder ganz anderen Materialien. Licht ist für ihn ein unerschöpfliches Betätigungsfeld.

Innviertler Künstler am "Kaktusweg" von Moskau nach New York
Luckeneders Werke sind Blickfänge. Bild: privat

Illuminiertes Schärding

Auch die heuer erstmals stattgefundenen Schärdinger "Lichtspiele" haben Luckeneder beschäftigt. Schon vor zehn Jahren hätte er der Stadtgemeinde einen ähnlichen – nach eigenen Angaben "besseren" – Vorschlag zum "Illuminieren" der Stadt gemacht.

Grundsätzlich verurteile er die Schärdinger Lichter-Animation aber nicht: "Kritisiert ist leicht. Besser gemacht schwer. Es ist schön, dass die Stadt in Richtung Lichtkunst etwas unternommen hat. Man hätte manches freilich besser machen können." Christoph Luckeneder hält sich mit den Schärdinger Lichtspielen nicht lange auf, um sich intensiv seinem Englisch-Sprachkurs zu widmen. Schließlich wartet New York.

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