Rutschende Hänge, operierender Bäcker
Von einem gewaltigen Erdrutsch komplett zerstört wurde über Nacht ein Auszugshaus, das „Pointlhaus“, in Schörfling am Attersee. Das berichtete die „Rieder Volkszeitung“ in ihrer Ausgabe vom 9. Juli 1959.
Von einem gewaltigen Erdrutsch komplett zerstört wurde über Nacht ein Auszugshaus, das „Pointlhaus“, in Schörfling am Attersee. Das berichtete die „Rieder Volkszeitung“ in ihrer Ausgabe vom 9. Juli 1959. Der Erdrutsch erstreckte sich auf einer Fläche von etwa drei Hektar. Ein bis zwei Meter täglich hatten sich die Erdmassen in den vorangegangenen Tagen talwärts bewegt. Das Erdreich drückte schließlich die rückwärtige Hausmauer ein, unmittelbar darauf stürzte der Stallanbau in sich zusammen. Zahlreiche Neugierige fanden sich am Rutschgelände ein, um den schaurigen Vorgang zu beobachten. „Eine unterirdische, unsichtbare Kraft“, schrieb die „Volkszeitung“, „verursacht fortwährendes Knistern und Krachen im einstürzenden Haus, riesige Klüfte durchziehen das Gemäuer, Mörtel bröckelt herab.“ Mit Tränen in den Augen standen die Bewohner des Hauses, ein 65-jähriges Ehepaar, vor den Trümmern ihrer Existenz.
Einen kuriosen Grenzgänger empfingen die Innviertler Zollbeamten am Grenzübergang zu Passau. Ein 21-jähriger deutscher Bäckergeselle kehrte nach zehn Monaten Haft im Gefängnis Garsten in seine Heimat zurück. Der Geselle hatte eine Ärztin kennengelernt und sich so medizinische Kenntnisse erworben, die er gleich in der Praxis anwendete. Als „Doktor Jansen“ operierte er im Linzer Krankenhaus erfolgreich vier Blinddärme. Erst durch einen Fehler bei der Abrechnung mit der Krankenkassa flog der Schwindel auf. In Zukunft wolle er wieder als Bäcker arbeiten, sagte der 21-Jährige.
Innenpolitik 
