Kind mit Waffe: Aufregung um Werbevideo aus dem Innviertel

HOHENZELL. Auf einem Werbevideo für eine Schieß-Veranstaltung ist ein Mädchen mit einer Pistole zu sehen – nach mehreren Beschwerden fordert der Werberat den Stopp der Kampagne.
Ein Mädchen in rosarotem T-Shirt, die langen braunen Haare zu einem Zopf gebunden und große Ohrenschützer auf dem Kopf, umfasst eine Pistole mit ihren zierlichen Händen, richtet sie auf eine Zielscheibe und drückt ab: Diese Aufnahmen sind in einem Werbevideo, das das Schießzentrum Innviertel mit Sitz in Hohenzell (Bezirk Ried im Innkreis) anlässlich seiner "Erlebnistage" Anfang November veröffentlicht hat, zu sehen. Konkret wird damit eine dreitägige Veranstaltung beworben, bei der diverse Waffenhersteller ihre Produkte präsentieren und Besucher diese auf dem Schießgelände austesten können. Das Sujet hat nicht nur in sozialen Medien für Unmut gesorgt. Auch beim Österreichischen Werberat gingen wegen des gut einminütigen Clips zahlreiche Beschwerden ein.
Sofortiger Stopp gefordert
Das Gremium sieht in seinem aktuellen Urteil zu dem Fall eine Verletzung des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft und fordert daher einen sofortigen Stopp der Kampagne. Die Werbemittel würde nicht ausreichend auf die von Waffen hervorgehende Gefahr hindeuten, heißt es. "Weder die bildliche Darstellung noch die inhaltliche Beschreibung des Off-Sprechers weisen auf den (insbesondere für Kinder) gefährlichen Gebrauch von Schusswaffen hin. Viel mehr verharmlosen die Werbemaßnahmen den Umgang mit Waffen", lautet die Begründung.
Außerdem werden Kinder unter achtzehn Jahren als Darsteller für nicht kindergerechte Produkte gezeigt. Im Ethik-Kodex des Werberats heißt es dazu unter Punkt 2.2.: In Werbung für nicht kindergerechte Produkte oder Dienstleistungen, die geeignet sind, das Wohl oder die Gesundheit von Kindern zu beeinträchtigen oder zu gefährden, dürfen Kinder nicht als Darsteller eingesetzt werden, insbesondere zählt dazu Werbung für Waffen, Schönheitsoperationen, Glücksspiele, Wetten, Tabak, Alkohol und Videospiele mit nicht kindgerechten und/oder gewaltverherrlichenden Inhalten.
Video weiterhin online
Das beanstandete Video ist sowohl auf Youtube als auch in sozialen Medien weiterhin online abrufbar. Der Betreiber des Schießzentrums kann die Kritik nicht nachvollziehen. "In unserem Schießzentrum können alle Altersgruppen Waffen ausprobieren, aber nur unter Beisein von Schießtrainern, die die Verantwortung für diese Person haben", sagt er in einem Interview mit dem Sender Puls24. Dass Werbung von Schusswaffen nicht mit Kindern und Jugendlichen in Verbindung stehen darf, habe er erst durch die Stellungnahme des Werberats erfahren. In seinem Schießzentrum werde sehr wohl auf die Gefahr von Waffen hingewiesen. Er habe mittlerweile einen Anwalt mit dem Fall betraut.
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Erst kürzlich hat ein Werbesujet aus dem Innviertel den Ethik-Rat beschäftigt: Eine Kampagne der Schärdinger Brauerei Baumgartner wurde als "diskriminierend" kritisiert. Konkret ging es bei den Beschwerden um ein Plakat, auf dem ein Frauenkörper im blauen Bikini in gebückter Haltung abgebildet ist. Der Kopf der Frau ist darauf nicht zu sehen. Auf dem Rücken der Frau ist eine Bierflasche postiert. Der Titel: "Wird dich hellauf begeistern."
Hier mehr lesen: "Diskriminierend": Werberat ruft zu Stopp von Werbung der Brauerei Baumgartner auf
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Kann man wohl nicht bald genug erlernen oder wie? 🙈👎👎
Es sterben im Moment genug Menschen durch Waffen - wozu noch üben?
Jeder Tote bringt großes Leid für die Angehörigen mit sich👎👎👎🙈
Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich.
So wie du das schriebst, könnte man meinen, dort werden Profikiller ausgebildet.
Ich mache mir über eine 12-jährige, die in einem Schützenverein unter professioneller Aufsicht mit einer .22lr Pistole trainiert, keine Gedanken.
Sehr wohl mache ich mir aber Sorgen um die x LKW's, welche Tag für Tag seit
Jahren vom Balkan oder dem Osten kommen, im Gepäck in Lizenz gefertigte vollautomatische und illegale Kriegswaffen, welche an wen gehen?
Genau.
Typische Doppelmoral.
Entweder ist es erlaubt, dass Kinder in Begleitung schießen dürfen, oder nicht.
Und wenn es erlaubt ist, wieso soll man es dann nicht bewerben dürfen?
Die Geschichte mit dem Schießstand sehe ich jetzt nicht so dramatisch. Es ist ja nicht so ungewöhnlich, dass auch junge und sehr junge Menschen mit dem Schießsport beginnen, und da werden sie halt irgendwo üben müssen. Ein Schießstand scheint mir da nicht ganz unvernünftig. Aber die Werbeagentur, die für das Sujet von der Brauerei zuständig ist... - also Jungs, sehr viel schlechter hätte man es eigentlich nicht machen können. Da seid ihr ganz weit vorne dabei damit, aber halt am falschen Ende.
Schade um den Kommentar, er landet sicher im Kübel.
Hoffentlich nicht! Denn dann sieht jeder, welch armer Mensch da einmal mehr
seinen Frust abgeladen hat.
Ich kenne sowohl den Vater des Mädchens persönlich, als auch das Schießzentrum Innviertel sehr gut.
So eine moderne, saubere Anlage und so kompetente Menschen findet man nirgendwo sonst. Nicht umsonst hält die Exekutive dort Trainings ab.
Den Dauerempörten empfehle ich dort einmal einen Schnupperkurs unter professioneller Aufsicht, es finden jährlich zahlreiche Kennenlern - Veranstaltungen
statt. Könnte passieren, dass manche dann ihre Meinung ändern.
Nein, ich bin nicht Teilhaber am SZI.
Meine Güte, wie konnte ich nur überleben bislang?
In meiner Kindheit gab es Kleinkalibergewehre noch im Quelle Katalog zu bestellen.
Eine Waffe ist eine Ansammlung von Metall und heute vielfach Kunststoffteilen.
Sie ist ungefährlich, wenn richtig gehandhabt und aufbewahrt, und der Eigner alle Kriterien eines verlässlichen Umgangs mitbringt.
Was redest du denn bitte?
Ja es mag sein das der Vater dort deswegen hat ein Mädchen in diesem Alter dort absolut nichts verloren und schon gar nicht eine waffe in der Hand zu haben und schiesen schon garnicht!
No Go
Egal wie gut das schiesszentrum eigentl. ist das geht ned
Wie das Mädchen beweist, geht das sehr wohl, und es ist gesetzlich sogar erlaubt.
Kasperl? Bist du es?
Na, jetzt greifen wir aber mal wieder ganz tief in die Klischeekiste.
PS: Ich dachte immer Vorurteile sind was schlechtes?
Offensichtlich gilt dass nicht wenn es um den politischen Gegner geht?!
Immer diese falschen Vorurteile eines kranken Linken.