Gurten vor Cup-Hit: "Können Rapid ein Bein stellen"
GURTEN, RIED. Mehr als 4000 Karten wurden für das Spiel im Klaus-Roitinger-Stadion bereits verkauft
"Es ist noch enorm viel zu tun, aber mit der Hilfe der Funktionäre und Spieler werden wir das bis zum Spiel schaffen", sagt Josef Rosenberger, einer von drei Obmännern der Union Gurten. Am Mittwoch, 27. September, blickt "Fußball-Österreich" zum einen auf Rekordmeister Rapid und zum anderen auf den Regionalliga-Verein aus dem Innviertel. "Es ist ein Traumlos", sagt Gottfried Weinberger, ebenfalls Obmann der Gurtner Kicker.
Das Duell David gegen Goliath im Klaus-Roitinger-Stadion in Ried stößt bei Fußballfans im Innviertel auf großes Interesse. Bisher wurden mehr als 4000 Karten verkauft, die 1100 Sitzplätze waren in Windeseile weg. Insgesamt sind laut Auflage der Bezirkshauptmannschaft Ried 6500 Fans für das Spiel zugelassen. Jene, die es nicht ins Stadion schaffen, können die Partie live im ORF verfolgen. "Es ist uns schon klar, dass das nicht in erster Linie an uns liegt, aber unsere Leistung vergangene Saison gegen Salzburg ist sicher in Erinnerung geblieben", sagt Rosenberger.
Andere Fußballwelt
In Sachen Sicherheit überlässt der ÖFB nichts dem Zufall, die Begegnung wurde zum Sicherheitsspiel ausgerufen. "Nachdem feststand, dass wir heuer nicht in der Innviertel-Arena spielen können, gab es sehr positive Gespräche mit der Stadtgemeinde Ried. Auch bei den Platzwarten herrscht Aufbruchsstimmung. Generell ist das Ganze ein Riesenaufwand, aber wir freuen uns riesig auf dieses große sportliche Highlight für die Union Gurten", sagt Rosenberger.
Video: Interview mit Obmann Josef Rosenberger
Allein für die Ausschank benötige man 80 bis 85 Helfer. "Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Rapid eine Chance haben. Vielleicht können wir den Wienern ein Bein stellen. Möglich ist es", zeigt sich Weinberger zuversichtlich.
Am Vorbereitungsrhythmus werde nichts geändert, sagt Cheftrainer Peter Madritsch. "Diese Mannschaft geht sowieso immer mit vollem Einsatz ins Spiel. Da haut jeder alles raus", sagt Madritsch. Auf die Frage, wie er die bisherige Saison von Rapid analysiere, antwortet der 48-Jährige kurz und bündig: "Es steht mir als Trainer von Gurten sicher nicht zu, die Situation bei Rapid einzuschätzen." Rapid befinde sich in "einer völlig anderen Fußballwelt, davor ziehe ich meinen Hut. Die Fans sind ein Wahnsinn." Und die Chancen seiner Mannschaft? "Unsere größte Chance ist, dass wir eigentlich keine haben, und genau diese wollen wir nutzen." Den gewünschten Spielverlauf sieht Madritsch mit einem Augenzwinkern so: "Wir schießen eins und kriegen keins."
"Es ist egal, wo man hinkommt, ob auf irgendwelchen Fußballplätzen oder im Wirtshaus: Sofort ist dieses Spiel gegen Rapid das Thema Nummer eins", erzählt Gurten-Kapitän Thomas Reiter. "Wir als Mannschaft haben aber vorher noch unsere Pflichtaufgaben in der Regionalliga zu absolvieren. Erst dann konzentrieren wir uns auf Rapid", sagt Reiter, der dem haushohen Favoriten aus der Bundeshauptstadt einen heißen Tanz prophezeit: "Wir haben in den letzten Jahren schon häufiger gezeigt, dass wir gegen gute Gegner mithalten können, unter anderem in der Vorbereitung gegen RCD Mallorca. Wenn wir alle unser volles Potenzial abrufen, dann haben wir eine Chance", sagt Reiter. Den Tag des vielleicht größten Spiels seiner (bisherigen) Karriere zeichnet der Abwehrspieler so: "Ich werde bis 13 oder 14 Uhr arbeiten. Dann lege ich mich kurz auf die Couch. Anschließend gehe ich, nachdem ich in Ried wohne, zu Fuß ins Stadion. Und dann werden wir Rapid herhaun."