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Ein tragisches Unglück war Anlass für die Gründung der Wasserrettung

Von Von Marina Huber, 10. Juni 2010, 00:04 Uhr
Ein tragisches Unglück war Anlass für die Gründung der Wasserrettung
Roland Himmel Bild: privat

PERWANG. Wegen eines tragischen Badeunfalls in der ersten Strandbadsaison 1970 wurde damals die Wasserrettung Perwang gegründet. Am Wochenende feiern die Lebensretter 40 Jahre (siehe Kasten).

Roland Himmel. Dieser Name hält, was er verspricht. Roland schickt wahrhaftig der Himmel. Schon als Bub war er Rettungsschwimmer, seit 1994 ist er der Ortsstellenleiter der Perwanger Wasserrettung. Anlässlich des Jubiläums hat ihn die Warte getroffen.

Warte: Ausschlaggebend für die Gründung der Wasserrettung Perwang war 1970 ein Unglück. Was ist passiert?

Himmel: Es war ein tragisches Unglück mit einem elfjährigen Buben. Er konnte nicht schwimmen, kam in den Tiefbereich und ertrank.

Warte: Das passierte gleich in der ersten Badesaison?

Himmel: Daraufhin hat der damalige Bürgermeister Ludwig Renzl geschaut, dass ein Überwachungsdienst eingerichtet wird. Noch im selben Jahr wurde mit den Aufbauarbeiten begonnen.

Warte: In den 40 Jahren konnten die Rettungsschwimmer viele Leben retten. Wie vielen haben Sie schon das Leben gerettet?

Himmel: Zwei. Ein Kleinkind viel ins Wasser, ich hatte Überwachungsdienst. Ich habe es gesehen und retten können. Einmal war ich privat in einem Hallenbad, als ein Kind ins Wasser fiel.

Warte: Für wie viele kam jede Hilfe zu spät?

Himmel: Seit 1970 ist im Grabensee – Gott sei Dank – keiner mehr ertrunken.

Warte: Was war Ihr letzter, prägender Einsatz?

Himmel: Das war die Suche nach der vierjährigen Viktoria in Oberndorf voriges Jahr zu Ostern. Wir haben drei Tage gesucht. Was passiert ist, weiß keiner. –Anmerkung Redaktion: Das Mädchen hatte am Nachmittag des 10. April mit seinen Schwestern im Hof einer Wohnanlage gespielt. Das Kind stand auf und ging mit einer Getränkeflasche zum Oichtenspitz an der Salzach. Dort verliert sich die Spur des Mädchens.

Warte: Was muss ein Rettungsschwimmer außer schwimmen noch alles können?

Himmel: Er muss tauchen können, eine gute Einsatztaktik haben, mutig sein und er soll die Ruhe bewahren. Das wird in den Erste Hilfe-Kursen geübt.

Warte: Und wie wird man Rettungsschwimmer?

Himmel: Mit 13 Jahren kann man den Helfer, also den Grundschein machen, mit 14 den Jugendschwimmer, mit 16 den Retter, das ist ein Leistungsschein, mit 18 den Lifesaver, also den Lebensretter, und mit 19 den Schwimmlehrer und anschließend den Rettungsschwimmlehrer. Dann gibt es auch noch den Fließwasser- und Wildwasserretter und den Schiffsführer.

Warte: Manche Übungen könnten Szenen aus einem Actionfilm sein. Der Sprung aus dem Hubschrauber zum Beispiel. Sind Sie auch schon gesprungen?

Himmel: Ja, das ist nicht ohne. Das machen eigentlich die Flugretter. Die Sprunghöhe beträgt zwischen drei und fünf Meter, je nachdem, wie sich der Hubschrauber platzieren kann.

Warte: Bleiben wir beim Film, genauer bei Baywatch. In dieser Serie ist der Rettungsschwimmer-Job sehr bliebt. Ist das in Perwang auch so?

Himmel: Naja, bei uns ist das alles ehrenamtlich und freiwillig. Es ist schwierig, heute Leute für einen freiwilligen Dienst zu motivieren. Oft sind Spielkonsolen oder das Internet beliebter.

Warte: Gibt es Nachwuchsprobleme?

Himmel: Nein, derzeit nicht. Wir haben etwa 25 Jugendliche von insgesamt 60 Mitgliedern. Seit kurzem haben wir fünf Pager-Träger, die rund um die Uhr erreichbar sind.

Warte: Die Wasserrettung Perwang bietet regelmäßig Schwimmkurse an. Ist das eine Art Vorsorge?

Himmel: Heuer waren es zirka 50 Kinder aus den umliegenden Gemeinden, denen wir das Schwimmen beigebracht haben. Ja, schon. Je mehr Schwimmer, desto geringer das Ertrinkungsrisiko. Passieren kann natürlich trotzdem etwas. Die Kinder lernen bei uns auch das Rettungsschwimmen. Somit ist gewährleistet, dass die Jugend helfen kann.

Warte: Der Grabensee ist klein und idyllisch. Welche Gefahren lauern trotzdem?

Himmel: Bei Sturm kann es bis zu 50 Zentimeter hohe Wellen geben. Und die können einem ungeübten Schwimmer zu schaffen machen.

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