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Schwarzfischerei? Prozess um 715-Euro-Hecht im Innviertel

Von Dieter Seitl, 30. Juni 2017, 02:31 Uhr
Fischwasser-Besitzer hat die Nase voll: Nun Prozess um 715-Euro-Hecht
Bei ihm seien regelmäßig Schwarzfischer am Werk, so der Innviertler. Bild: WEIHBOLD

MÜHLHEIM. Er habe die Nase mittlerweile voll, so der junge Inhaber der Fischereirechte an der Mühlheimer Ache im Bereich der Inn-Mündung. Regelmäßig seien dort Schwarzfischer am Werk.

In der Vergangenheit habe man sich mit Besitzstörungsklagen begnügt, nun sei aber durch zwei mutmaßliche Schwarzfischer der Bogen überspannt worden: Fischer, die im Verdacht stehen, einen rund einen Meter langen Hecht im Wert von 715 Euro aus dem fremden Revier geholt zu haben, mussten sich gestern in Ried vor Gericht verantworten.

Wobei nicht nur der Vorwurf der Schwarzfischerei im Raum steht, sondern auch Tierquälerei, weil in ihrer Nähe eine Leg-Angel mit einem angehakten Lebendköder-Fisch gefunden wurde. Beide Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, man habe legal am Inn gefischt, wenn auch an der Grenze zur Mühlheimer Ache.

Der Inhaber der Fischrechte an der Mühlheimer Ache sagt, mutmaßliche Schwarzfischer würden sich regelmäßig bewusst knapp vor der Reviergrenze zur Ache hinstellen – die Rute aber in Wirklichkeit in die Ache werfen, soweit es geht. Es sei in Fischerkreisen bekannt, dass der Fischbestand dort bei weitem besser sei als im Inn, weil in der Ache bewusst kaum gefischt werde.

Im konreten Fall zeige ein Video, dass einer der Angeklagten zwar außerhalb der Ache-Zone stehe, das Blei samt Köder sich aber in der Ache befinde, so der Vorwurf. Die dortigen Strömungsverhältnisse lassen es auch nicht zu, dass das Blei vom Inn in die Ache getrieben wird, so die Vorwürfe.

Der bereits gefangene Hecht müsse mit jener an der Ache ausgelegten, mit Gras getarnten Leg-Angel gefangen worden sein, an der sich der Fisch-Lebendköder befand, so der Fischrechte-Inhaber und ein Kontrollor, der die Angeklagten zur Rede gestellt hatte. Es habe sich im Bereich um die Fischer sonst kein anderer Mensch befunden.

Einem der beiden Fischer wird vor Gericht spontan ein weiterer Fall von Schwarzfischerei vorgeworfen. Zumal dieser angab, dass er in einer nebenstehenden "Lake" einen Köderfisch fangen wollte, aber keinen erwischt habe. Auch die Fischereirechte für diese Lake sind in Privatbesitz – schon alleine der Versuch, dort zu fischen, stelle einen Verstoß gegen das Fischereirecht dar, so der Staatsanwalt.

Zum Hecht wurde ein Gutachten eingeholt: 715 Euro sei der Fisch wert. Die Angeklagten behaupten, den Hecht im Inn gefischt zu haben. Mit der an der Ache gefundenen Leg-Angel habe man nichts zu tun.

Das Gericht hingegen sieht das anders. Einer der Angeklagten wurde gestern zu einer Geldstrafe in Höhe von 720 Euro verurteilt, der andere zu vier Monaten bedingter Haft. Und der Wert des Hechtes samt Kosten für das Gutachten müssen ersetzt werden – insgesamt 869 Euro. Wie sich die beiden diese Kosten aufteilen, sei ihnen überlassen, so das Gericht.

Beide Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, sie haben Berufung eingelegt. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 30.06.2017 08:53

Endlich wieder ein Urteil, das Eigentumsrechte schützt.

Da werden die vielen Umverteiler im Forum keine Freude haben. Aber vielleicht wird ein Populist vor den Wahlen den Schwarfischerregress abschaffen und den Staat für alles brennen lassen. zwinkern

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2good4U (17.707 Kommentare)
am 30.06.2017 07:51

Erinnert mich irgendwie an die Szene im Film "Robin Hood", als die Schergen des Sherriffs einen Jungen verfolgen, weil er die Rehe des Königs gejagt hat.

Auf der einen Seite verständlich dass nicht jeder jagen und angeln kann wie er lustig ist, auf der anderen Seite bedenklich dass alle Schätze der Erde in Privatbesitz sind.

Zu sagen ich baue mir einfach eine Hütte im Wald und lebe von dem was die Natur hergibt geht nicht mehr, da Grund, Tierbestand, Bäume, usw. alles in Privatbesitz ist.

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Federspiel (3.507 Kommentare)
am 30.06.2017 08:11

>>>Zu sagen ich baue mir einfach eine Hütte im Wald und lebe von dem was die Natur hergibt geht nicht mehr, da Grund, Tierbestand, Bäume, usw. alles in Privatbesitz ist.<<<

In welchem Jahrhundert lebst du?
Das war schon im frühen Mittelalter nicht möglich.

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2good4U (17.707 Kommentare)
am 30.06.2017 10:04

Hab ich auch nicht behauptet.

Allerdings wäre ja auch eine Weiterentwicklung seit dem frühen Mittelalter wünschenswert, oder nicht?

Ganz ohne Privatbesitz geht es nicht, aber ganz ohne Allgemeingut ist es eben auch scheiße.
Ich glaube in der Schweiz hat man bereits damit begonnen Grundstücksbesitzer von Seegrundstücken zu enteignen mit der Begründung dass Seen ein Allgemeingut sind und der Zugang in ausreichendem Maß möglich sein muss.

Wie gesagt, nichts gegen Privateigentum, aber es darf nicht alles Privat werden.

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Federspiel (3.507 Kommentare)
am 30.06.2017 10:18

Hierzu ein Plus von mir.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 30.06.2017 06:06

Der Hecht ist nur den Kilopreis für seinesgleichen wert und nicht mehr!

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Federspiel (3.507 Kommentare)
am 30.06.2017 08:10

Ein Experte spricht.
1m Hecht = mit großer Wahrscheinlichkeit ein Weibchen.
Bedeutet ein kapitaler Hecht dieser Größe legt viele Eier.
Viele Eier bedeuten viel natürlicher Nachwuchs der nicht besetzt werden = gekauft muss, beim Wald würde man Naturverjüngung sagen.
Hier vom Kilopreis zu reden wäre das Selbe, als würde ein kapitaler Rehbock oder Hirsch gewildert, und der Schaden auch nur durch den Wildbretpreis abgegolten werden, ohne an dessen Nachkommenschaft zu denken.
Dein Posting verachtet die Kreatur, aber Fische haben ja ohnehin keine Rechte, weil sie nicht schreien können.
Legangeln wiederum sind nicht nur verboten sondern das Hinterletzte, weil sich die Tiere oft tagelang quälen und hungern, ehe sie feig erschlagen werden.
Interessanter Weise sind diese Praktiken vor allem in östlichen, der russischen Föderation zugehörigen Ländern usus.
Aber da werden ja auch Bären im Winterschlaf "erlegt".
Nachdenken käme vor mitreden.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 30.06.2017 13:04

100 % Zustimmung 👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻

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