Hans Gebetsberger: Er zieht beim Würfelspiel die Fäden
Regisseur Hans Gebetsberger inszeniert zum zweiten Mal in Frankenburg.
Er nimmt es genau mit Aussprache, Rhythmus und Tempo des Textes. Und trotz allem schafft es Hans Gebetsberger als Regisseur, die Motivation der Laiendarsteller und Statisten beim „Frankenburger Würfelspiel“ hoch zu halten. Bis zur Hauptprobe hat kein einziger Mitwirkender gefehlt. Am Freitag fand die Premiere des alle zwei Jahre wiederkehrenden Freilichtspektakels wider die Intoleranz statt. Der 59-Jährige hat zum zweiten Mal inszeniert.
Beinahe wäre Gebetsberger selbst professionell auf der Bühne gelandet. Jahrelang bildete er zusammen mit Toni Steinhuber das Kabarettduo „Sauraumpfa“. „Wir hatten so viele Auftritte, und 2010 bin ich vor der Wahl gestanden, ob wir als Profis weitermachen – oder ob ich die Leitung des Oberstufenrealgymnasiums in Vöcklabruck übernehme“, sagt Gebetsberger. Der gebürtige Frankenburger entschied sich für die Schule, in der er nun seit 36 Jahren unterrichtet. Beim Würfelspiel wirkte er erstmals in den 80er-Jahren mit, als er für einen ausgefallenen Darsteller einsprang. Seit 30 Jahren leitet er die Bühnenspielgruppe der Schule, obwohl nichts davon im Lehrplan steht. Gebetsberger: „Mit Theaterspielen werden bei jungen Leuten viele persönliche Kompetenzen ausgeprägt und verstärkt. Insofern ist dieses Spiel für mich wesentlicher Bildungsinhalt einer Schule – ohne Notenbeurteilung.“
Gebetsberger hat drei Kinder (Daniel/34, Michaela/31, Thomas 24), er ist Opa von eineiigen Zwillingen, und seine Frau Maria unterstützt ihn beim Würfelspiel in der Organisation sowie wenn es darum geht, die Inszenierung des Würfelspiels aus einer anderen Perspektive zu bewerten. Früher waren die Frankenburger Sprechrollen innerhalb der Familien vererbt worden. Um die Produktion als Theater kompakter zu machen, führte der Regisseur Vorsprechen ein. Gebetsberger: „Ich merke insgesamt, dass sich alle Darsteller verbessern wollen. Das ist nicht selbstverständlich – schließlich opfert jeder seine Freizeit.“ Genauso wie Gebetsberger.
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